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Mithgar 10 - Die schwarze Flut

Mithgar 10 - Die schwarze Flut

Titel: Mithgar 10 - Die schwarze Flut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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Großen Leuten vorbereiten, die auf der Post-Straße in Richtung Süden unterwegs sind, dann glaube ich für meinen Teil ihm das.«
    »Er hat sie gesehen}«, fragte Finius. »Das ist natürlich was anderes. Wenn Tobi sagt, er hat sie tatsächlich gesehen, dann glaub ich es auch.« Finius trank einen Schluck aus seinem Krug, bevor er hinzufügte: »Dann haben wir es wohl mit dem Bösen zu tun, da oben im Norden.«
    »So sagt man«, meldete sich Nob Heuwald, ein Kaufmann aus dem Ort. »Allerdings hab ich ebenfalls mit Tobi gesprochen, und er will gehört haben, dass die Großen Leute behaupten, das sei alles das Werk von Modru.«
    Uuuhh!, ging es durch die Menge, denn Modru von Gron tauchte in so mancher Legende auf, und stets wurde er in den schwärzesten Farben des Bösen gezeichnet. »Es heißt, er sei zu seiner kalten eisernen Festung hoch oben im Norden zurückgekehrt«, fuhr Nob fort. »Was er dort allerdings treibt, das weiß ich beim besten Willen nicht.«
    »Oje, dann ist das also die Erklärung für den Winter, die Wölfe und alles«, rief Greiser Tom aus und hämmerte mit der Eisenspitze seines knorrigen Gehstocks auf den Boden. »In den alten Geschichten heißt es, er ist der Herr der Kälte, und die Wölfe gehorchen ihm ebenfalls. Wie wir alle wissen, hat es dies Jahr schon im September zu schneien begonnen, noch vor der Mahd und erst recht vor der Apfelernte. Und seitdem ist der Schnee liegen geblieben, und es kommt immer mehr dazu. Ich sag euch, und ihr wisst es eh, das ist alles nicht natürlich. Abgesehen davon, sind diese Wolfsrudel schon vor der weißen Kälte aufgetaucht, vorerst nur oben im Nordtal, aber höchstwahrscheinlich werden sie auch bald in der Nähe von Waldsenken sein. Ach, ach, das ist alles das Werk des bösen Modru, denkt an meine Worte. Wir wissen alle Bescheid über ihn und dass er der Beherrscher der Kälte und der Wölfe ist.« Ein Gewirr aus überraschten und ängstlichen Stimmen erhob sich im Gastraum, denn mit diesen Worten hatte Greiser Tom sie alle an die Wiegengeschichten ihrer Kindheit erinnert. Und der Alte hatte ihre tiefsten Ängste zum Ausdruck gebracht, denn wenn Modru tatsächlich zurückgekehrt war, dann stand ganz Mithgar Grauenhaftes bevor.
    »Nicht der Wölfe«, meldete sich Bingo Prachtl, ein angesehener Jäger, der mit dem Rücken zur Wand in einer dunklen Ecke saß. »Modru beherrscht keine wilden Wölfe. Die beherrscht niemand. Sicher, man hört vielleicht hin und wieder, dass Wölfe den Elfen geholfen hätten, aber selbst die Elfen befehlen den Wölfen nicht, was sie tun sollen, sondern sie bitten sie um Hilfe. Gefährlich sind sie, die Wölfe, du machst am besten einen weiten Bogen um sie, dann halten sie es bei dir genauso, es sei denn, sie sind hungrig - dann sieh dich vor. Ich bezweifle natürlich nicht, dass Modru hinter all dem kalten Wetter steckt, und das hat ehrbare Wölfe in den Süden getrieben, wohin ihre Nahrung gezogen ist oder wo sie in den Herden von hart arbeitenden Bauern räubern können, aber das bedeutet nicht, dass Modru den Wölfen Befehle erteilt. Wilde Wölfe sind zu freiheitsliebend, die beugen sich niemandem, nicht mal Modru. O nein, Opa, die Wölfe sind's nicht, die Modru beherrscht; es sind die Vulgs!« Vulgs?, vernahm man hier und dort überraschte Stimmen, und die meisten Zuhörer wurden kreidebleich beim Gedanken an diese bösartigen Kreaturen. Vulgs: wolfsähnlich in ihrem Aussehen, aber größer; schändliche Diener dunkler Mächte; grausame Unholde der Nacht, unfähig, das helle Licht der Sonne zu ertragen; üble Räuber, die aus keinem anderen Grund morden als um des Mordens willen. Bittere Furcht machte sich unter den Gästen der Einäugigen Krähe breit.
    »Nun aber!«, rief Will Langzeh in scharfem Ton. »Es besteht kein Grund, diese alten Ammenmärchen zu glauben. Das sind nur Geschichten, die man Kindern erzählt, damit sie sich anständig benehmen. Außerdem, selbst wenn sie stimmen würden - ihr alle wisst, dass Modru und Vulgs das Tageslicht nicht ertragen -, sie stehen unter dem Bann! Und Adons Bann hat vom Ende der Zweiten Epoche bis jetzt gehalten - mehr als viertausend Jahre! Deshalb hört auf mit diesem Geschwätz, dass Modru kommt, um uns zu holen.« Will hatte so viel Zuversicht wie nur möglich zur Schau getragen, aber weder sah der zweite Hilfswachtmeister von Osttal so aus, als sei er sich seiner Sache sicher, noch hörte er sich so an, denn die Worte von Greiser Tom und Bingo hatten auch ihn erschüttert.

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