Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mithgar 10 - Die schwarze Flut

Mithgar 10 - Die schwarze Flut

Titel: Mithgar 10 - Die schwarze Flut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
Vom Netzwerk:
Leutnants, Tuck Sunderbank und Danner Brombeerdorn, Vulgtöter, Feinde Modrus. Meine Dorngängerkompanie steht dort drüben auf dem Hang und erwartet die Befehle des Königs.«
    »Oi! Krieger des Dornwalls, Vulgtöter, seid gegrüßt und herzlich willkommen.« Der junge Mann hob den Speer zum Gruß und sah sie der Reihe nach bewundernd an. »Hier, nehmt Eure tödlichen Blitze zurück. Verwendet sie für das Gezücht der Nacht, statt meinen armseligen hölzernen Gegner zu durchsieben. Und wenn Ihr gegen Modru aufsteht, befindet Ihr euch nun mitten in der Unwetterfront, denn seine Horde wirbelt und braut sich zusammen wie ein Schneesturm im Winter, kurz bevor er losschlägt. Aber halt, wo bleiben meine Manieren: Ich bin Igon, der jüngste Sohn von König Aurion.« Prinz Igon! Tuck schwirrte benommen der Kopf, als er sich vor dem jungen Mann verbeugte. Prinz Igon stand hochgewachsen und aufrecht da und betrachtete die drei aus klaren grauen Augen. Sein Haar war dunkelbraun und fiel bis auf die Schultern. Er war schlank, wie man es in seinem zarten Alter zu sein pflegt, doch hinter seiner Gestalt schien sich eine gewisse Kraft zu verbergen. Auf seinen Schultern lag ein scharlachroter Umhang, und ein leichter Kettenpanzer glänzte auf seiner Brust. Hose und Stiefel waren rostrot, und in der Hand hielt er den Speer. Auf seinem Kopf saß ein Helm aus Leder und Stahl, verziert mit schwarzen Beschlägen. Er hatte ein hübsches Gesicht. Tucks Gedanken wurden von Vidrons kräftiger Stimme unterbrochen. »Wie lautet diese schlimme Nachricht, die Ihr bringt, Hauptmann Patrel?«
    »Marschall Vidron, der Herold, den man zu uns geschickt hat, wurde von Vulgs verfolgt und genau am Eingang zu den Sieben Tälern getötet. Seine Botschaft kam an, jedoch mit knapper Not«, antwortete Patrel.
    »Wann war das?«, fragte Prinz Igon und warf Vidron einen bedeutungsvollen Blick zu. »Nun, lasst mich nachdenken.« Patrel überlegte. »Das müsste vor zehn Tagen gewesen sein.« Er wandte sich zu Tuck und Danner um, die zur Bestätigung nickten. »Und das war der erste Aufruf, der an Euer Land erging?«, fragte Vidron stirnrunzelnd.
    »Ja, freilich«, entgegnete Patrel, verwirrt über die Richtung, die diese Fragen einschlugen. »Niemand kam vor ihm.«
    »Ha! Dann ist es also wahr!«, sagte Prinz Igon zähneknirschend und schlug mit der Faust auf den Tisch, dass die Schriftrollen durcheinanderflogen. »Modru schickt sein Gezücht aus, unsere Herolde abzufangen und zu töten. Das war der zweite Bote, den wir in Euer Land gesandt haben, Hauptmann Patrel. Ich fürchte, unsere Gesandten an andere Reiche wurden ebenfalls abgefangen, denn erst wenige sind dem Ruf gefolgt, und die Lager am Fuß des Hügels stehen halb leer.«
    »Einen Augenblick«, unterbrach Danner. »Letzte Nacht haben wir die Lagerfeuer von fünf Armeen gesehen. Eine solche Streitmacht sollte doch gewiss ausreichen, um einem Vorstoß Modrus standzuhalten.«
    »Ach, Ihr habt nur eine List im Dunkeln gesehen, um die nächtlichen Spione des Feindes zu täuschen«, knurrte Vidron. »Nachts sehen wir aus wie fünf Armeen, aber wir haben nur Männer für weniger als drei. Und selbst fünf Armeen reichen nicht aus, um dem zu widerstehen.« Vidron zeigte auf den Horizont.
    Tuck schaute ebenfalls, diesmal genauer, und stellte fest, dass das, was er für eine tief hängende Wolkenbank weit im Norden gehalten hatte, gar keine Wolken waren. Es wirkte eher... es sah aus wie... eine unverrückbare, massive schwarze Wand, die eine Meile oder höher aufragte und den Himmel verschlang; an der Grenze ihres pechschwarzen Zugriffs hellte die Finsternis sich wieder auf.
    »Was... was ist das?«, fragte Tuck, der vor dem unnatürlichen Anblick zurückschreckte und sich vor der Antwort fürchtete...
    »Nun, das wissen wir eben nicht«, antwortete Prinz Igon, »auch wenn es manche den Dusterschlund nennen. Modru hat ihn geschickt, und das Land darunter liegt in ewiger Nacht - in kalter, kalter Winternacht. Ich habe schon tagsüber, wenn die Sonne hoch am Himmel steht, mein Pferd in den Dusterschlund geritten, und es ist, als wechselte man vom hellen Tag über Dämmerlicht in die Winternacht. Dort, von diesem gespenstischen Dunkel aus, sieht man das Land ringsum wie in einem seltsamen Zwielicht. Doch die Sonne darüber ist kraftlos, blass und trüb, ach so trüb. Nur schwach lässt sich die Scheibe des Gestirns erkennen. Und nachts funkeln keine Sterne, und der Mond ist nicht zu sehen, doch das Zwielicht

Weitere Kostenlose Bücher