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Mithgar 10 - Die schwarze Flut

Mithgar 10 - Die schwarze Flut

Titel: Mithgar 10 - Die schwarze Flut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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Aurion Rotaug an die Wurrlinge. »Wie ich hörte, seid Ihr unvergleichliche Bogenschützen. Habt Ihr genügend Pfeile für die kommenden Tage?« Bum!
    »Majestät«, entgegnete Patrel, »gar manches Geschoss haben wir befiedert, denn die Pfeile der Menschen sind zu lang für unsere kleinen Bogen - wenngleich wir sie notfalls benutzen könnten. Sowohl auf Wache als auch in der freien Zeit haben wir kaum anderes getan, doch ist die Horde derart zahlreich, dass ich wünschte, wir hätten die zehnfache Menge.«
    »Wir müssen einfach dafür sorgen, dass jeder einzelne Pfeil trifft«, bemerkte Tuck, »denn wie mein Ausbilder, der alte Barlo, sagen würde: >Die Pfeile, die sich verirrn, kannst du genauso gut verliern.<«
    »Hm«, meinte Gildor, »da hatte Euer Ausbilder zweifellos recht.«
    »Majestät!«, rief Vidron. »Schaut! Jetzt sehe ich sie aus der Dunkelheit kommen.« Nun endlich rumpelten die Belagerungsmaschinen in Sichtweite der Menschen, und Marschall Vidron schüttelte bekümmert den Kopf, denn sie waren gewaltig und sinnreich ausgestattet, jene zu beschützen, die sie benutzten. Immer näher krochen sie mit quietschenden Achsen - Sturmbock, Türme, Katapulte.
    »Ai! Was für ein verderbliches Gift ist dieser Sturmbock!«, rief Gildor und zeigte auf die große Belagerungsramme. Nun sahen alle, dass sie über einen mächtigen Eisenkopf in der Form einer geballten Faust verfügte, der am Ende eines massiven Holzbalkens befestigt war. »Er heißt der >Wältiger< und es war ein schwarzer Tag, an dem er durch die Tore des untergegangenen Duellin brach. Ich hatte geglaubt, er sei im Großen Krieg zerstört worden, doch es scheint nun, als seien böse Zeichen wieder über uns gekommen.« Bum!
    Auch wenn Gildor in erster Linie der Sturmbock in Schrecken zu versetzen schien, so waren es vor allem die Belagerungstürme, die Tuck Angst machten. Hoch waren sie, massiv und mit Messing und Eisen verkleidet. Es war Tuck ein Rätsel, wie Fürst Galens Kompanie einen von ihnen in Brand hatte setzen können. Allerdings, im Innern waren sie aus Holz: Plattformen, ein Gerüst mit Leitern, die nach oben führten, Rampen, die man auf die belagerten Bollwerke fallen lassen konnte - als Brücken, über die der Feind einströmte.
    »Nur gut, dass die Burg aus Stein ist«, sagte Vidron, »aber ich fürchte, die Katapulte werden sich als das Verderben der unteren Stadt erweisen, denn diese fürchterlichen Maschinen werden Feuer schleudern, und vieles wird bis auf die Grundmauern niederbrennen.« Bum!
    Vidrons Worte ließen Tuck erkennen, dass jeder von ihnen ein anderes Gerät als das unheilbringendste ansah: Sturmbock, Turm oder Schleuder. Tuck fragte sich, ob Menschen, Elfen und Wurrlinge - oder auch andere Völker - ein und dieselbe Szene stets durch die Augen des eigenen Volkes sahen oder ob etwa jede einzelne Person ihre Sicht der Dinge hatte. Tuck konnte es nicht sagen, denn er wusste, dass bereits einzelne Wurrlinge ein gegebenes Ereignis unterschiedlich wahrnahmen, er vermutete jedoch, dass außerdem jedem Volk eine eigene Sichtweise zu eigen war.
    Langsam wurden die Belagerungstürme und Katapulte von den gewaltigen Ogrus an bestimmte Stellen gezogen, die rund um den Berg verteilt waren, während sie Wältiger, den großen Sturmbock, auf das Nordtor richteten. Die Rukhen-Trommel hämmerte weiter (Bum! Bum! Bum!), und die Mannschaften der Horde machten ihre Waffen bereit: Die Rukhs schwangen hauptsächlich Knüppel und Kriegshämmer, dazu Sicheln und lange Dolche. Dreschflegel und Krummsäbel, bösartig und scharf, waren die Waffen der Hlöks. Die Ghule auf ihren Helrössern trugen spitze Lanzen oder ebenfalls gebogene Säbel. Und mit ihren Riesenhänden umklammerten die Ogrus mächtige Kampfstangen.
    Doch die Horde griff nicht an. Stattdessen erschallte das Blöken eines Horns, und zwei Gestalten ritten auf Helrössern vor, während ein Rukh mit der Todessonnen-Stan darte neben ihnen hersprang. Sie näherten sich geschwind dem Nordtor. »Sie kommen, um zu verhandeln«, sagte Fürst Gildor.
    »Dann werde ich ihnen entgegengehen«, erwiderte Aurion und wandte sich der Rampe zu.
    »Dem muss ich widersprechen, Majestät!«, rief Vidron. »Das sind zwei Berittene. Es handelt sich um eine Falle, um Euch herauszulocken.«
    Aurion sah Gildor an, der seinerseits lange mit seinen scharfen Augen auf das Feld hinausblickte. »Einer ist kein Ghülk«, erklärte er schließlich, »und er trägt keine Waffe.«
    »Dann ist er Modrus Bote und

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