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Mithgar 15 - Drachenbann

Mithgar 15 - Drachenbann

Titel: Mithgar 15 - Drachenbann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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Stoke verfolgt, ganz gleich, wie lange es dauert. Die eine wird wachen, während die andere ruht, die eine wird jagen, die andere die Fährte verfolgen, eine wird uns benachrichtigen, wenn Stoke irgendwo Halt macht. Denn ich glaube, dass er irgendwo Halt machen wird, und zwar bald, falls er ebenso schwach ist wie unser neuer Gefährte Urus.
    Wenn Ihr jedoch riskieren wollt, Stoke zu verlieren, dann lasst uns alle zum Kloster gehen. Vielleicht können wir Stokes Aufenthaltsort ausfindig machen, nachdem wir dort angekommen sind und Urus gesund gepflegt haben. Aber ich erinnere daran, dass er einmal fast zwanzig Jahre lang untergetaucht war und seine mörderischen Taten derweil weiter begangen hat.
    Solltet Ihr jedoch sicher gehen wollen, ihn nun nicht mehr zu verlieren, dann müssen wir uns hier und jetzt aufteilen. Zwei müssen Stoke in sein Versteck folgen, während die beiden anderen Urus zum Kloster bringen.«
    Aravans Argumente waren zwingend, und am Ende blieb Riatha, Faeril und Gwylly keine andere Wahl, als sich seiner Logik zu beugen. Also beschrieb Riatha Aravan und Gwylly den Weg zum Kloster und seine genaue Lage, erklärte dem Elf, wie er Urus behandeln musste und gab ihm ein Bündel mit Kräutern, das sie aus ihrer Daunenjacke zog. Der Bokker zeigte nun ihr und Faeril die Spur der Brut, die nach Süden führte.
    Anschließend umarmte Gwylly Faeril und küsste sie zärtlich. »Gib auf dich acht, meine Dammia. Und komm bald wieder, mit Nachricht von Stokes Unterschlupf. Sollte Stoke jedoch nicht Halt machen, dann hinterlasst Zeichen, wo Ihr gegangen seid. Wir folgen Euch, sobald wir können.«
    Faeril erwiderte nichts, sondern umarmte Gwylly nur fest und trat zurück. Ihre Augen glitzerten verdächtig.
    »Ich bete«, sagte Riatha, »dass sich Urus schnell erholt.«
    Mit einem Blick auf Faeril, die mit einem Nicken andeutete, dass sie bereit wäre, verschwanden Elfe und Damman in der mondhellen Nacht, während die Erde erneut bebte. Gwylly sah ihnen beunruhigt nach, drehte sich dann herum und trottete hinter Aravan her, der die Trage mit Urus immer noch über den Schnee zog.
     
    Gwylly konnte Riatha und Faeril noch eine Weile sehen, während sich die Wege der beiden Paare trennten. Elfe und Damman wendeten sich nach Süden, der Elf und der Bokker bogen nach Südwesten ab. Gwylly hatte Aravan und die Trage mit Urus überholt und war vorausgegangen. Er suchte die beste Strecke durch das zerklüftete Land zu dem verlassenen Kloster, ihrem Ziel.
    Rechts von ihnen türmte sich die Flanke des Gletschers in die Höhe. Sein Rand war abgerundet und flach, von großen Spalten und Schluchten durchzogen, die vom Wetter erodiert worden waren. Gewaltige Kämme aus Eis erstreckten sich von seinem Kern aus, wie titanische Finger einer großen Hand. Gwylly wich diesen Kämmen aus und ging langsam weiter, während das unebene Terrain langsam zu dem dunklen Gebirgsmassiv im Hintergrund anstieg.
    Ab und zu rastete Aravan kurz. Er schwitzte am ganzen Körper, denn es war sehr anstrengend, die Trage zu ziehen. Gwylly kehrte in diesen Pausen immer zu dem Elf zurück, beschrieb das Land, das vor ihnen lag, und erklärte Aravan den besten Weg, obwohl manchmal nur schwierige Passagen vor ihnen zu liegen schienen. Dort musste Aravan Urus samt Liege manchmal über grobe Stufen ziehen, was die Kraft des Elfen überstieg; selbst mit Gwyllys Hilfe kamen sie manchmal nicht weiter und mussten einen anderen Weg suchen.
    Wenn sie rasteten, sprachen sie nicht von ihrer bedrohlichen Lage, gestrandet in eisigen Bergen, von Beben geschüttelt, in denen es vom Feind nur so wimmelte. Gwylly konnte seine Schleuder im Augenblick nicht benutzen; die kleine Gruppe hatte sich aufgespalten, sämtliche Vorräte und der größte Teil ihrer Ausrüstung waren verloren. Dann mussten sie sich um einen daniederliegenden Gefährten kümmern, die Strecke zum Kloster war mit der Bürde, die sie schleppen mussten, fast unpassierbar. Stattdessen sprachen sie über den Weg, der vor ihnen lag, und wie sie das Kloster finden würden. Sie sprachen über Urus.
    Bei einer dieser kleinen Pausen betrachtete Gwylly den riesigen Mann, der erneut ein- und ausatmete, dann aber reglos liegen blieb. »Sagt, Aravan, Urus’ Bart reicht bis über seine Taille, und sein Haar bis zu seinem Gürtel. Glaubt Ihr, dass es über all die Jahrhunderte gewachsen ist?«
    Aravan sah zu Urus hin. »Wenn ja, Kleiner, ist es nur sehr langsam gewachsen.«
    Gwylly dachte eine Weile nach. »Langsam,

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