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Mithgar 15 - Drachenbann

Mithgar 15 - Drachenbann

Titel: Mithgar 15 - Drachenbann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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Erklärung für Stoke, denn ich kann mir kein wilderes, unzähmbareres Tier vorstellen als einen Vulg. Vielleicht liegt Urus aber auch in einem Schlaf, den wir nicht kennen, so wie es der Winterschlaf eines Bären ist, von dem Ihr spracht. Urus hat vielleicht Verletzungen davongetragen, die wir nicht kennen, eine Kopfverletzung möglicherweise, obwohl ich dafür kein Anzeichen finden konnte.«
    Erneut atmete Urus ein und wieder aus.
     
    Sie marschierten einen langen Hang hinauf, über einen Sattel hinweg und kamen auf einem schmalen Plateau über dem Gletscher heraus. Das Eis in der Ferne schimmerte weißlich im Mondlicht. Aber sie sahen nicht auf den Gletscher, sondern Gwylly deutete auf die Ebene. »Dort.« Er wies auf einen felsigen Abhang über dem Gletscher, etwa eine Meile entfernt, wo ein Turm und mehrere große und kleine Gebäude standen. Sie alle waren steinern und von einer Mauer umgeben.
    Das konnte nur das Kloster sein.
    Plötzlich wurde Gwylly blass. »Mir ist gerade etwas eingefallen, Aravan. Wenn nun die Rukhs und Hlöks und Vulgs Stoke hierher bringen wollten? Und was, wenn er schon da ist?«
    Die Erde unter ihren Füßen erbebte.
    Aravan blickte in den Himmel, nach Osten. »Es wird bald hell. Trotzdem müssen wir vorsichtig weitergehen. Ihr wartet hier mit Urus, während ich vorauseile und nach Spuren suche.«
    »Nein, Aravan, das ist meine Aufgabe. Ihr bleibt, und ich gehe voraus. Geht Ihr und sollte Euch etwas zustoßen, so wird Urus sterben, denn ich verstehe nichts vom Heilen und bin auch zu klein, um ihn irgendwohin zu bringen, wo er Hilfe findet. Sollte ich aber sterben, während ich Spuren suche, wird Urus überleben, denn Ihr könnt ihn woanders hinbringen.«
    »Aber Ihr könnt Eure Schleuder nicht benutzen«, widersprach Aravan.
    Der Bokker fiel dem Elf ins Wort. »Wenn wir es anders machen, riskieren wir mehr als nur den Kundschafter. Außerdem bin ich kein Held. Ich kann weglaufen und mich verstecken.«
    »Vor einem Vulg könnt Ihr nicht davonlaufen, Kleiner. Und Ihr könnt auch in einem so öden Land wie diesem hier Euren Geruch nicht verbergen.«
    »Trotzdem, Aravan, Ihr müsst bei Urus bleiben.«
    Diesmal musste sich Aravan der Logik eines anderen beugen, und er tat es mit einem Nicken. »Dann geht, Gwylly, aber gebt acht: Auch wenn wir keine Spuren gefunden haben, Ihr könntet recht haben - Stoke und seine Bande sind vielleicht in der Nähe und sind nur auf einer anderen Strecke hierher gekommen.«
    Mit diesen Worten nahm Aravan den blauen Stein von seinem Hals und reichte ihn Gwylly. »Hier, tragt dies. Es ist jetzt warm, aber das Kloster ist auch noch etwas entfernt. Sobald er sich anschickt zu erkalten, so flieht. Aber seid dennoch vorsichtig, denn das Amulett verrät nicht jeden Feind.«
    Gwylly schlug das Herz bis in den Hals, wie einem gefangenen Vögelchen. Er ließ Aravan zurück und marschierte durch den Schnee davon. Er folgte einem Zickzackkurs, während er nach einer Spur des Feindes suchte. Langsam näherte er sich dem Kloster, dessen Steine in der Nacht dunkel schimmerten. Etwa eine Viertelmeile vor dem Kloster jedoch bestand der Boden nur noch aus windgepeitschem Fels, auf dem sich keine Spuren hielten. Er verzweifelte, weil hier alle Spuren der vorüberkommenden Brut enden würden, und ging am Rand des Felsens und Schnees entlang. Er schlug einen Kreis um die Fläche, die der Wind, der durch eine Schlucht hoch oben in den Bergen pfiff, vom Schnee gereinigt hatte. Im Augenblick jedoch wehte der Wind stetig vom Gletscher herüber, und es gab nur vereinzelte Böen. Trotzdem fand der Wurrling keine Spuren im Schnee rund um die felsige Fläche.
    Schließlich arbeitete er sich bis zur Mauer des Klosters vor und blieb dabei, so gut er konnte, in Deckung. Die Wand war gut fünf Meter hoch und bestand aus festem Stein. Durch die Bastion vor dem Wind geschützt, lag an ihrem Fuß eine breite, unregelmäßige Schneeschicht. Gwylly sah keine Spuren, als er sich um das Bauwerk herum bis zum Tor vorarbeitete. Es war geschlossen - und davor war mehr Schnee angeweht, ohne dass darin Spuren zu sehen gewesen wären. Aber er wusste sehr wohl, dass der Wind jede Fährte längst verweht haben konnte, nicht nur hier, sondern auf allen Flächen, die er erforscht hatte.
    Er drückte sich gegen die schweren Planken, rührte sich nicht, hielt den Atem an und lauschte. Aber er hörte nur das Sausen des Windes und den Schlag seines eigenen Herzens. Er fühlte das Amulett an seinem Hals, es war

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