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Mithgar 15 - Drachenbann

Mithgar 15 - Drachenbann

Titel: Mithgar 15 - Drachenbann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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kalt. Aber war es auch kälter geworden? Und wie kalt musste es sein, wenn sich Feinde in dem Gebäude versteckten? Der Wurrling spähte durch einen schmalen Spalt zwischen den Planken und der steinernen Mauer. Er sah ein wenig von dem Hauptgebäude und dem Glockenturm. Kein Licht schien in den Fenstern des verlassenen Gebäudes, jedenfalls keines, das er sehen konnte, und auch auf dem Hof schimmerte kein Schein. Als er durch den Spalt jedoch hochblickte - und sein Herz schlug ihm bis in den Hals -, erkannte er die schwarze Silhouette eines großen waagrechten Balkens, der das Tor fest verrammelte.
    Gwylly hastete über das felsige Plateau und durch den Schnee zurück zu Aravan, der bei Urus wartete. »Ich habe keine Spuren gefunden, und das Kloster schien völlig verlassen, aber das Portal ist verschlossen und verrammelt … von innen! Jemand muss darin sein!«
    Aravan berührte Gwyllys Hals. »Ist der Stein eisig geworden?«
    Gwylly schüttelte den Kopf.
    Aravan dachte nach. »Dann hat Riatha das Tor möglicherweise vor all den Jahren so verlassen.«
    Gwylly schüttelte den Kopf. »In Petals Tagebuch steht, dass sie, Riatha und Tomlin das Tor haben offen stehen lassen, als sie gingen. Gewiss, Riatha war seitdem hier, aber warum sollte sie es von innen verschlossen haben, bevor sie ging? Dann müsste sie bei ihrer Rückkehr über die Mauern klettern. Und wenn sie doch wusste, dass es verschlossen war, warum hat sie es uns dann nicht gesagt?«
    Aravan sah nachdenklich in die Ferne und schüttelte langsam den Kopf.
    Urus holte erneut Luft und blieb reglos liegen.
    Aravan sah nach Osten. Der Horizont hellte sich bereits auf. »Gehen wir weiter, Gwylly. Wir können nicht länger warten, denn Urus braucht unsere Hilfe, und ich denke, die Sonne wird über den Horizont kommen, bevor wir dort sind. Die Rüpt können sich ihr nicht aussetzen. Sollten sie tatsächlich drinnen sein, werden wir Adons Licht als Schutzschild und unser rächendes Schwert benutzen.«
    Erschöpft stand Aravan auf und streifte das Tragegeschirr der Liege über. Er folgte Gwylly über den Schnee und den Stein auf das dunkle Gebäude, das sich vor ihm erhob. Hinter ihnen wurde der Himmel immer heller.
     
    Sie standen vor dem großen Holztor, Urus auf der Trage hinter ihnen. Die letzte Meile war recht einfach gewesen, denn das Plateau war fast ganz eben. Trotzdem waren Wurrling und Elf gleichermaßen vollkommen erschöpft von ihrer Reise durch das zerklüftete Land. Der Elf hatte einen verwundeten Gefährten hinter sich hergezogen, der Wurrling war immer wieder vor und zurück gelaufen, war geklettert und hatte nach dem richtigen Weg gesucht.
    Jetzt blickte Gwylly eine weitere Wand hinauf, die, wie er hoffte, die letzte war. Er nahm den kleinen Greifhaken von seinem Gürtel und band ein Seil an dem Ring fest. Aravan sah den Wurrling an und nickte zustimmend. »Ich klettere hinüber, Gwylly. Der Balken, der das Tor versperrt, ist vielleicht zu schwer für Euch.«
    Gwylly verknotete das Seil und ließ den Haken dann etwa dreißig Zentimeter hinunterhängen. »Er sollte auf dem Holz des Tores besser greifen«, meinte er. Er wirbelte ihn zweimal herum und ließ ihn sausen. Er flog über das Kopfbrett des Tores auf die andere Seite und mit einem dumpfen Knall gegen das Holz des Tores. Dann wickelte Gwylly das Seil auf und zog damit den Haken nach oben. Eine Klaue grub sich in das Holz, als er den oberen Rand erreichte. Zuerst hängten sich Gwylly und dann auch Aravan an das Seil und gruben den Haken tiefer ins Holz hinein. Anschließend streifte Aravan seinen Umhang ab und bereitete sich darauf vor hinaufzuklettern.
    In diesem Augenblick ertönte ein metallisches Kratzen aus der Steinwand links von ihnen. Gwylly Herz setzte für einen Schlag aus, als er die Silhouette einer Armbrust vor dem fahlen Himmel bemerkte, die sich über den Rand schob und auf sie zielte.
    »Wer ist da?«, rief eine männliche Stimme.
    »Freunde«, antwortete Aravan sofort.
    »Freunde sagt Ihr, doch Ihr steht im Schatten und einer von Euch ist klein, wie ein Kind … oder ein Rutch!«
    »Wir sind keine Rukh!«, erklärte Aravan.
    »Unfug! Wer würde denn ein Kind in diese Wildnis mitnehmen?«
    Gwylly zog seine Kapuze zurück. »Ich bin ein Wurrling!«
    »Das werden wir bald sehen«, antwortete die Stimme. Die Armbrust rührte sich keinen Millimeter.
    »Freund, wir brauchen dringend Eure Hilfe!«, rief Aravan. »Unser Kamerad ist dem Tode nah!«
    »Ihr werdet warten!«, blaffte die

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