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Mithgar 15 - Drachenbann

Mithgar 15 - Drachenbann

Titel: Mithgar 15 - Drachenbann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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reagierten gereizt auf Fragen und …
    Am achten Tag beruhigte sich der Sturm, und eine wohltuende Stille legte sich über das Land. Die vier schoben die Felle aus Ochsenhäuten beiseite, die als Tür dienten und am unteren Rand mit Steinen beschwert waren, und traten hinaus in die Nacht. Es schneite leicht, dicke Wolken bedeckten den Himmel. Sie zogen rasch nach Osten, getrieben von den Winden hoch oben, die man unten im Tal gar nicht spüren konnte. Sie gingen zur Hütte von B’arr. Der Schlittenführer war wach und hatte offenbar gerade mit seinen beiden Kindern gespielt, während seine Frau dabei zusah. Aber sie standen alle auf und lächelten und verbeugten sich, während sie die vier in ihre Hütte baten. In dem flackernden Licht einer Lampe, die mit Otteröl betrieben wurde, verschwendete Riatha keine Zeit mit Formalitäten. »Wir müssen morgen früh aufbrechen, B’arr, denn jetzt sind wir bereits sieben Tage zu spät.«
    B’arr sah die gebieterische Infi an, dann den Anfe, lächelte schließlich den kleinen Mygga zu und nickte, denn: Waren es nicht alles Häuptlinge? »B’arr bereit«, sagte er. »Tchuka bereit, Ruluk bereit. Schlitten bereit, Hunde auch bereit.«
    Die vier kehrten zu ihrer feuchten Hütte zurück und legten sich zur Ruhe. Morgen würden sie eine Reise über Land beginnen, die siebenhundertfünfzig Meilen lang war, eine Reise, die vierzehn oder fünfzehn Tage dauerte. Und sie waren bereits spät dran. Sieben Tage zu spät. Sie hatten vorgehabt, im Kloster zu bleiben und zu warten, aber jetzt würden sie den Gletscher erst am Frühlingstag erreichen, vorausgesetzt, dass sie unterwegs nicht von weiteren Stürmen aufgehalten wurden. Faeril fragte sich, ob die Prophezeiung wohl eintreten würde oder nicht, und erinnerte sich an die Worte ihrer Dam: «… selbst Prophezeiungen muss man ab und zu nachhelfen.« Nur wusste die Damman nicht, wie sie dieser Prophezeiung nachhelfen sollte; das vermochten nur die Schlittenführer und ihre Hunde. Während ihr diese Gedanken durch den Kopf gingen, legte sie sich zu Gwylly ins Bett.
    Der Bokker und die Damman wälzten sich unruhig hin und her und konnten nicht einschlafen. Ab und zu sah Faeril zu Riatha und Aravan hinüber, die still im Schatten saßen, wie es die Art der Elfen war. Sie schliefen nicht, ruhten jedoch auch. Aber die Damman wusste, dass sie und ihr Bokker keinen Schlaf finden würden. Noch während sie das dachte, schlief sie ein.
    Lange nach Mitternacht wurde Faeril erneut wach und sah Riatha im Raum stehen. Die Elfe gab der Damman ein Zeichen; lautlos traten sie vor die Hütte hinaus. Es hatte aufgeklart, Sterne glitzerten in der eiskalten Nacht am Himmel. Ohne ein Wort zu sagen streckte Riatha die Hand aus. Faeril sah hin, und ihr Herz schlug ihr bis in den Hals, denn hoch oben im Osten glühte rot das Auge des Jägers, dessen langer, leuchtender Schweif unheilvoll glänzte.
     
    Noch bevor die Sonne am nächsten Morgen aufging, verließen sie Innuk. B’arrs Gespann bildete die Spitze, Tchuka und Ruluk folgten ihm. Faeril und Gwylly saßen im ersten Schlitten, zusammen mit den Vorräten für die Menschen, die Hunde und die Mygga. Riatha folgte im zweiten und Aravan im dritten. Auch ihre Schlitten waren mit Nahrung und Ausrüstung für die Reise beladen. Das ganze Dorf war aufgestanden, um sie zu verabschieden, und es gab sogar eine kleine Zeremonie. Aber selbst die Ältesten sahen, wie ungeduldig die Mygga und die Fe darauf warteten, endlich aufbrechen zu können.
    Schließlich rief B’arr: »Hypp, Hypp!« Und Shlee sprang eifrig los, gefolgt von allen Hunden im Gespann. Der Schlitten setzte sich in Bewegung. Tchukas und Ruluks Gespanne folgten, als die beiden Schlittenführer ihre Hunde ebenfalls anfeuerten. Laska sprang vor, Garr auch. Sie verließen Innuk und das Tal. Die Hunde zogen die Schlitten, die Schlittenführer liefen nebenher und traten dann auf die Kufen, als die Gespanne ihre Geschwindigkeit erreichten.
    Sie führen auf den Kamm des Tales und von dort hinaus in das Unbehütete Land, in die Einöde dahinter - Schlitten, Hunde, Passagiere und Schlittenführer. Faeril, Gwylly, Riatha und Aravan hatten in den Schlitten das Gefühl, dass sie vielleicht zu spät kommen könnten, um die Prophezeiung zu erfüllen, aber sie wollten es des ungeachtet versuchen. Sie fuhren nach Ost-Südost, einem fernen Ziel entgegen, Mygga, Fe, B’arr, Tchuka und Ruluk, ohne zu wissen, was die Zukunft ihnen bringen mochte, außer dass ihr Kurs

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