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Mithgar 16 - Drachenmacht

Mithgar 16 - Drachenmacht

Titel: Mithgar 16 - Drachenmacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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seine verruchte List zu erreichen.«
    Gwylly griff nach einem Zwieback. »Wenn er Stokes Tod will«, flüsterte der Bokker, »warum hat er dann nicht einfach seine Armee zu der Moschee geschickt und den Baron getötet? Oder ist mit ihnen gegangen, um Stoke selbst zu erledigen?«
    Aravan unterbrach seine rastlose Wanderung und setzte sich wieder hin. »Erstens, Gwylly, der Emir würde niemals selbst gehen. Denn damit begäbe er sich in Gefahr … und wir wissen, dass er ein Feigling ist, der den Tod durch die Hand eines Meuchelmörders fürchtet. Habt Ihr nicht gesehen, wie er sich mit Wachen umgibt? Und er nimmt keine Nahrung zu sich oder ein Getränk, ohne dass ein Vorkoster es geprüft hat. Nein, er würde nicht mit seiner Armee dorthin reiten, sondern seinen Willen stattdessen durch andere ausführen lassen.
    Zweitens kann er seine Armee nicht entsenden, da er selbst sagte, dass Stoke in der Gunst des Sultans von Hyree steht. Der Emir würde aber niemals offen gegen den Sultan vorgehen.
    Doch merkt auf: Indem er uns schickt, kann er seine Hände in Unschuld waschen. Keine rebellische Handlung wird so bis zu ihm zurückverfolgt werden. Sollte es uns gelingen, Stoke zu töten, und sollte ihn der Sultan dafür zur Rede stellen, wird der Emir behaupten, dass wir Fremde auf der Durchreise waren und es keinen Grund gab, misstrauisch zu sein. Warum hätte er auf die Idee kommen sollen, dass wir vorhatten, den Baron zu töten?
    Wäre der Plan des Emirs aufgegangen - und wir hätten Erfolg bei unserer Mission gehabt -, so hätte er uns, wenn wir versucht hätten, die Geiseln auszulösen, bei unserer Rückkehr zweifellos ohne Gewissensbisse ermordet, um dem Sultan melden zu können, dass er die Mörder exekutiert hätte.
    Und wären wir seinem Plan gefolgt, aber dabei gescheitert, so hätte der Emir Stoke gegenüber einfach behauptet, dass wir ihm entkommen wären, er aber zumindest Euch beide getötet hätte.
    Doch da ihr jetzt gerettet seid, wird er, falls wir scheitern und Stoke obsiegt, einfach behaupten, wir alle wären entkommen.«
    Aravan verstummte und Faeril schüttelte bedauernd den Kopf. »Dieser Emir ist gerissen und heimtückisch. Ganz gleich, ob wir siegen oder scheitern, er hat eine richtige Antwort für den Sultan oder den Baron bereit, je nachdem, wer ihn zur Rede stellt.«
     
    »Meiner Seel, was für ein bemerkenswerter Ort das ist«, zischte Gwylly, und Faeril nickte zustimmend.
    Die beiden trotteten über das Moos unter der Eiche, und Faeril blickte in die Zweige hinauf, ob sie vielleicht Nimue erspähte. Aber sie sah nur die Äste und die grünen Blätter. »Hoffentlich stört sie das nicht«, flüsterte Faeril, als sie und ihr Bokkerer sich auszogen und in das kühle Wasser glitten.
    »Warum glaubst du, dass Nimue eine Sie ist?«, wollte Gwylly wissen, der zitterte und zusah, wie er von dem kalten Wasser eine Gänsehaut bekam.
    »Ich weiß es nicht. Aber diese wundersame Senke passt irgendwie besser zu einer Sie als zu einem Er.«
    Gwylly tauchte unter, prustete und rieb sich das Wasser aus den Augen. »Der Boden des Beckens ist sandig. Da wir keine Seife haben, muss das genügen.« Er hielt Faeril eine Handvoll Sand hin.
    Sie schrubbten ihre Haut und wuschen sich ihr Haar, tauchten unter, um den Sand auszuspülen und vom Boden des Beckens sauberen zu holen. Gwylly trat zu Faeril hinüber. »So, Liebste«, sagte er, »jetzt lass mich dir den Rücken waschen.«
    Faeril lächelte, hob ihr Haar von ihrem Hals und wandte ihrem Bokkerer den Rücken zu. »Du weißt genau, wohin das führt, wenn du mir den Rücken wäschst.«
    »Allerdings, Liebste, das weiß ich. Ganz genau.«
    Kurz daraufhörte man in dem Moos unter der schützenden Eiche jemanden flüstern: »Ich hoffe sehr, dass Nimue so anständig ist wegzusehen.«
     
    Zwei weitere Tage verstrichen, in denen sich die Wurrlinge erholten. An diesem Tag waren Urus und Aravan, die nicht das Herz hatten, die Tauben zu töten, die in die Senke kamen, weggeritten, um zu jagen. Als sie zurückkamen, hatten sie ein paar Bergschnepfen erbeutet. Und als der Wind am Nachmittag über die Berghänge fegte, entzündete Urus ein kleines Feuer außerhalb ihres Refugiums und briet die Vögel.
    Es war das erste Fleisch, das sie seit siebzehn Tagen bekamen.
    Als sie dasaßen und aßen, fragte Gwylly mit vollem Mund und heiser: »Riatha, eines gibt mir noch Rätsel auf. Wie kann ein solches Monster wie Baron Stoke die Gunst des Sultans von Hyree erlangen?«
    »Das wissen

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