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Mithgar 16 - Drachenmacht

Mithgar 16 - Drachenmacht

Titel: Mithgar 16 - Drachenmacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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nur die beiden selbst mit Gewissheit«, erwiderte Riatha, »aber vielleicht gibt es einige Hinweise. Führen wir sie auf:
    Im Großen Bannkrieg und auch im Winterkrieg stand Hyree beide Male auf der Seite des Feindes.
    Zu beiden Zeiten beteten sie Gyphon an, den Großen Betrüger.
    Als wir durch Nizari kamen, sahen wir aufgegebene Moscheen und zerstörte Minarette. Als Faeril nach dem Grund fragte, sagte der Emir, dass zu Zeiten seines Großvaters die imämin, die Kleriker, gestürzt worden wären, weil sie einem falschen Propheten folgten statt dem Wahren Gott, und dass sie dies fast neunhundert Jahre lang getan hätten.
    Doch hört: Neunhundert Jahre vor der Zeit des Großvaters des Emirs tobte der Winterkrieg, in dem Hyree Gyphon anbetete.
    Und nach dem Krieg herrschte die Wüstenreligion des Propheten Shat’weh in Hyree. Also waren diese Moscheen und Minarette die von Shat’weh, die der Emir einen falschen Propheten nannte.
    Der Emir hat weiterhin erklärt, Hyree wäre zu ihren alten Sitten zurückgekehrt, zum Wahren Glauben. Und das kann nur einer sein, der zu …«
    »Gyphon!«, unterbrach Faeril sie. »Oh, Riatha, jetzt verstehe ich auch, warum du mich unterbrochen hast, als ich den Emir nach den Moscheen und Minaretten fragte, nach den falschen Propheten und dem Wahren Glauben …«
    Riatha nickte. »Aye. Wir wussten damals noch nichts von seiner Heimtücke, und ich wollte nicht, dass er glaubte, wir wüssten genug von ihrem Glauben an Gyphon, um dem Hochkönig in Pellar davon berichten zu können.«
    »Das verheißt nichts Gutes für Mithgar«, sagte Aravan.
    »Noch ein Krieg um die Vorherrschaft, denkt Ihr?«, wollte Urus wissen.
    Aravan spreizte die Hände und hob die Handflächen nach oben. »Wer weiß? Aber eines ist klar: Als der Große Bannkrieg endete, lebten noch Sterbliche in Adonar, und als sie nach Mithgar zurückkehrten …«
    »Aber ich dachte, die Wege zwischen den Ebenen wären versperrt worden, bevor der Krieg endete«, mischte sich Gwylly ein.
    »Nicht für die vom Blute Mithgars, Gwylly. Der Weg nach Mithgar war für sie offen, und er ist es immer noch. Nur für die Elfen ist er versperrt. So wie der Weg nach Adonar für die Elfen offen steht, aber für die Sterblichen unpassierbar ist.«
    »Ach ja«, fiel dem Bokker wieder ein. »Das habe ich vergessen.«
    »Jedenfalls haben die Sterblichen die Kunde mitgebracht, dessen nämlich, was geschehen ist, als Gyphon unter Adons Verdikt fiel. Der Betrüger wurde jenseits der Sphären verbannt, doch noch bevor er in Den Abgrund fiel, sprach er: »Selbst jetzt habe ich Ereignisse in Bewegung gesetzt, die Du nicht aufhalten kannst! Ich werde zurückkehren! Ich werde erobern! Ich werde herrschen!’
    Der Myrkenstein war eines dieser Ereignisse, welches Gyphon vorhergesagt hatte, und er hat den Winterkrieg verursacht. Wer weiß schon, welche Listen er noch ausgeheckt hat, die er jetzt nutzen kann?«
    »Oh, mir läuft ein Schauer über den Rücken«, meinte Gwylly.
    »Mir auch«, erklärte Faeril und legte den Kopf auf die Seite. »Aber was hat das mit Stoke zu tun?«
    Jetzt ergriff Urus das Wort. »Der Sultan würde Stoke nur wohlgesonnen gegenüberstehen, wenn er einen mächtigen Bundesgenossen in ihm sähe. Denn Stoke zieht die Brut an. Vielleicht glaubt der Suitanja, dass Stoke ihm eine Armee aus diesen Kreaturen zur Verfügung stellen kann. Eine Armee, mit der er die Nacht regieren könnte!«
    »Meiner Seel!«, hauchte Gwylly. »Könnte das die Vorbereitung für einen weiteren Krieg mit Gyphon sein? Wenn ja, dann wann, frage ich mich.« Der Bokker sah sich unter seinen Gefährten um, aber keiner wusste eine Antwort.
    »Wenn wir Erfolg haben«, meinte Urus schließlich, dann haben wir wenigstens Stoke aus den Reihen der Feinde getilgt.«
    Der Baeron stand auf und sah in den Himmel. Die Sonne ging hinter den Berggipfeln bereits unter. »Ich werde eine Schaufel holen und das Feuer und die Knochen vergraben, denn die Nacht kommt, und ich will nicht, dass ihr Geruch weiter in der Luft hängt.«
     
    »Man hat uns gesagt, dass die Moschee nur einen knappen Tagesritt von Nizari entfernt liegt«, meinte Faeril. Ihre Stimme hatte sich mittlerweile vollkommen erholt. »Aber der Ghül, den Ihr auf seinem Helross gesehen habt, ging bloß Schritt. Das kann nur eines bedeuten: Irgendwo unterwegs muss es einen sicheren Unterschlupf für diejenigen geben, die unter dem Bann leiden … einen Spalt vielleicht, eine Höhle oder dergleichen, einen Ort, an dem sie

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