Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mithgar 16 - Drachenmacht

Mithgar 16 - Drachenmacht

Titel: Mithgar 16 - Drachenmacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
Vom Netzwerk:
hoch. »Das Minarett! Wenn wir ganz oben sind, können wir die Falltür schließen. Und selbst wenn sie uns dort angreifen, kommt immer nur einer hindurch.«
    Riatha nickte. »Gehen wir.«
    »Wartet!«, rief Faeril. »Ich werde Gwylly nicht hier in diesem«, sie deutete um sich, »Schlachthaus liegen lassen, an diesem grauenvollen Ort des Todes.«
    Riatha kniete sich neben sie und umarmte sie. »Aber Kleine, natürlich lassen wir ihn nicht hier bei diesen … Monstrositäten. Ich trage ihn selbst.«
    »Wartet!«, rief Aravan. »Bevor wir gehen, muss ich noch etwas erledigen.« Während die anderen die Dinge aussortierten, die sie mitnehmen wollten, trat der Elf zu jeder Leiche und bohrte ihnen die Spitze von Krystallopyr ins Herz. Der Speer verbrannte die Toten, und Aravan sorgte mit dieser grausigen Tat dafür, dass sich keiner von ihnen je wieder erheben würde.
    Als Riatha das sah, trat sie zu dem Ghülk, den Faeril getötet hatte, und enthauptete ihn mit einem Schlag, der unter dem eisernen Kragen traf. Danach hieb sie ihm sämtliche Gliedmaßen ab. Als sie fertig war, zog sie Faerils Elfenklinge aus dem Herzen des Ghülk und reichte die silberne Waffe der Damman.
    Faeril gürtete ihr Langmesser um ihre Taille und schob den silbernen Dolch in seine Scheide. Sie nahm auch Gwyllys Schleuder, den Beutel mit den Kugeln und seine anderen Waffen, ebenso wie ihre und seine Schlafrolle. Ihre schnallte sie sich auf den Rücken, während sie die von Gwylly ausrollte und ihren Bokkerer darin einwickelte.
    Schließlich traten sie durch die zertrümmerte Tür, Urus an der Spitze, dann Riatha, Faeril, mit Gwyllys in die Decke gehüllter Leiche in den Armen, und als Letzter kam Aravan.
    Als sie aus dem Verließ traten, ahmte Urus das Brüllen des Bären nach, und Faeril hörte die hastigen Schritte, die über den Flur huschten und sich von ihnen entfernten.
    Urus führte sie zu einer Wendeltreppe. Sie stiegen hinauf und gelangten durch eine geöffnete Falltür auf das Altarpodest in der großen Halle. An den vier Ecken des Podestes brannten Fackeln, die den Raum in ein helles Licht tauchten. Diesmal hörte man kein schwaches Gemurmel von fernen Stimmen wie zuvor, als sie die Halle betreten hatten.
    Sie stiegen von dem Podest herunter. Faerils Herz hämmerte wie wild, denn sie erwartete jede Sekunde, dass Pfeile mit den schwarzen Schäften oder Armbrustbolzen aus den Schatten auf sie zupfiffen.
    Dann aber sah sie etwas Glänzendes auf dem Boden und ging darauf zu. Es war das silberne Wurfmesser, das sie auf Stoke geschleudert und das ihn nur knapp verfehlt hatte. Rasch hob Faeril das Messer auf und schob es in seine Schlaufe in ihrem Kreuzgurt. Die meisten Wurfmesser aus Stahl hatte sie im Kampf verbraucht, aber dafür hatte sie jetzt beide Silbermesser wieder.
    Sie nahmen denselben Weg, auf dem sie zuvor in die Halle gekommen waren, vor den Türen in der Ecke waren die Fallgitter allerdings noch heruntergelassen, deshalb änderte Urus die Richtung. Sie nahmen Kurs auf die Tür, durch die der Troll gekommen war.
    So erreichten sie einen kurzen Flur, der in eine Halle führte, von der mehrere Gänge abzweigten, die sich im Schatten verloren. Vor ihnen lag eine Treppe, die nach oben und unten führte. »Ich denke, hier kommen wir nach unten, dorthin wo der Tunnel zum Minarett liegt«, zischte Urus, und sie schlugen diesen Weg ein.
    In dem unterirdischen Flur begegnete ihnen kein Feind, und sie kamen rasch zu dem Tunnel. Dort nahmen sie eine flackernde Fackel aus ihrer Halterung, gingen schnell durch den unterirdischen Gang und kamen an das Fallgitter, das noch immer geöffnet war. Der Pfahl von der Koppel lag immer noch an der Wand. Urus drehte die Winde, deren Zahnräder laut klackten. Die Ketten rasselten und das eiserne Fallgitter hob sich mit kreischendem Protest.
     
    Nachdem die anderen hindurchgegangen waren, stemmte Urus den Pfahl unter das Fallgitter, ging zu der Winde zurück und zerstörte mit dem Morgenstern die Ketten und den Zahnradmechanismus. Dann trat der Baeron unter dem Fallgitter hindurch und zog mit einem angestrengten Knurren den Balken weg. Das Gitter fuhr quietschend herunter und landete mit einem lauten Krachen in seinen Halterungen.
    Sie gingen die Treppe hinauf und erreichten das Erdgeschoss des Minaretts. Die Tür zum Hof stand noch offen, und helles Mondlicht schien herein. »Nach unserem Eindringen sind die Wrg vielleicht gar nicht mehr hierhergekommen«, erklärte Urus und legte seine Last ab.

Weitere Kostenlose Bücher