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Mithgar 18 - Drachenkrieg

Mithgar 18 - Drachenkrieg

Titel: Mithgar 18 - Drachenkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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mit der flachen Hand auf den Tisch. »Dann, kelan, sagt Ihr also, dass diese sogenannten Götter tatsächlich - Götter sind.«
    Aravan zuckte die Achseln. »Vielleicht auch nicht.«
    Als Bair enttäuscht stöhnte, erklomm die Eroean eine weitere Welle und klatschte hinter ihr ins Wasser zurück.
    Aravan runzelte die Stirn. »Das Meer wird rauer. Ich glaube, wir sollten unser Mahl rasch beenden und ins Ruderhaus gehen.«
    So ließen sie die Frage unbeantwortet, ob diese gottgleichen Wesen, die Bair genannt hatte, tatsächlich Götter waren oder doch nur Wesen mit großer Macht, eine Frage, deren Antwort ohnehin niemand kannte. Bair und Aravan beendeten schnell ihre Mahlzeit und gingen dann zu der geschützten Brücke.
     
    Rualla war nach wie vor unberechenbar, blies aus dieser und jener Richtung, und manchmal drehten die Westwinde vollständig, wehten aus Osten gegen das Schiff. Dann musste die Eroean lange und mühsam gegen sie kreuzen. Aber sie kam immer voran, und als sie die Silberne Meerenge erreichten, war der Himmel blau und der Wind wehte steif von achtern. Nichts Unvorhergesehenes geschah. Die Eroean hatte einunddreißig Tage bis zur Silbernen Meerenge gebraucht, einunddreißig Tage, in denen sich die Mannschaft vor dem fürchtete, was sie dort erwartete. Denn diese Meerenge gehörte zu den gefährlichsten Gewässern dieser Welt, abgesehen vom Großen Mahlstrom. Doch als das Schiff sie erreichte, lag alles so friedlich da wie ein Elfenmeer.
    Sie segelten weiter und weiter, Rualla stets launisch und unberechenbar, und drei Tage später erreichten sie die südlichen Gewässer des Westonischen Ozeans.
    Dennoch hatten sie bis jetzt nur knapp sechs Knoten am Tag zurückgelegt. Aravan wurde mit jedem Tag, der verstrich, gereizter.
    Die launische Rualla - wahrhaftig.
    Die Eroean segelte durch den Westonischen Ozean nach Norden, durchquerte dieses Meer. Die Mannschaft ruderte sie in den Dinghies durch die Ziegen-Kalmen, dann wieder über die Äquatorial-Kalmen. Schließlich erreichten sie die Meerenge von Kistan, wo die Mannschaft sämtliche Speerschleudern bemannte. Aber sie erspähten kein einziges rotes Segel eines Schiffes der Rover. Also segelten sie weiter, kreuzten gegen die Ostwinde und immer noch war nichts von den Rovern zu sehen.
    Am zehnten Tag des Juni, gut achtunddreißig Tage, seit sie den Großen Mahlstrom verlassen hatten, glitten sie in den Hafen von Port Arbalin. Die Stadt wurde neu aufgebaut; soweit sie sehen konnten, war sie bis auf die Grundmauern niedergebrannt worden.
    Kein Leichter kam heraus, um sie abzuholen, also ließen Aravan, Bair, der Fette Jim, Brae und der Lange Tom, dieser mit nachdenklicher Miene, ein Dinghi zu Wasser und ruderten in den Hafen, der soeben neu errichtet wurde. Dort erfuhren sie, dass der Krieg vorbei war und die Goldene Horde, die Fäuste von Rakka und die Rover von Kistan von einer - ho! - gewaltigen Schar von Drachen vernichtet worden waren. Vielleicht sogar von allen Drachen Mithgars zusammen.
    »Sie wurden bis auf den letzten Mann niedergemetzelt und zerfetzt, einschließlich ihrer Pferde und Ochsen. Alle Karren und Wagen wurden verbrannt, ebenso sämtliche Schiffe, und etliche behaupten, dass der rollende, goldene Palast auch dem Drachenfeuer zum Opfer fiel«, sagte der Hafenmeister. »Geschieht ihnen recht für das, was sie hier in Port Arbalin angerichtet haben: Sie haben alle Gebäude angezündet und jeden ermordet, dessen sie habhaft werden konnten. Die meisten von uns sind jedoch geflüchtet.«
    »Was ist mit Larissa?«, erkundigte sich der Lange Tom gepresst.
    »Larissa?«
    »Eines der Serviermädchen im Roten Slipper«, erklärte Tom.
    »Oh, die Ladys. Sie waren schon alle verschwunden, als die ersten roten Segel in Sicht kamen. Aber nachdem die Seeräuber wieder verschwunden waren, wurde der Slipper mit als Erstes wieder aufgebaut. Die Ladys sind jetzt alle dort.«
    Der Lange Tom zog sich die Mütze vom Kopf und sah Aravan an. »Käpt’n, wenn es Euch recht ist, würde ich jetzt gern nach ihr sehen, jau, um mich zu überzeugen, dass es ihr gut geht und …«
    »Geh nur, Tom«, antwortete Aravan.
    Als der große Gelender davoneilte, sagte der Hafenmeister: »Aber eines ist trotzdem seltsam. Denn ein paar Tage, nachdem die Räuber weitergesegelt sind, ist das Meer um etwa dreißig Zentimeter abgefallen … am selben Tag, als die Drachen alle Feinde umgebracht haben. Als hätte irgendwo etwas einen großen Schluck genommen, damit der Meeresspiegel so

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