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Mithgar 18 - Drachenkrieg

Mithgar 18 - Drachenkrieg

Titel: Mithgar 18 - Drachenkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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Leichenfeind mit seinem Speer in der Hand, bellte Befehle und setzte die Verfolgung zu Fuß fort. Das Helross jedoch erhob sich nicht mehr, sondern lag weiter im Schnee, Hals und Kopf in einem merkwürdigen Winkel abgebogen, während seine Hufe den Rhythmus des Todes in den Schnee trommelten.
    Valke stieß einen schrillen Schrei aus und schwenkte nach rechts ab, doch Jäger hielt seinen Kurs und folgte ihm nicht. Erneut schrie der Falke, aber der Wolf rannte weiter auf die sturmumtosten Höhen zu, die vor ihm lagen. Der Raubvogel schrie erneut, legte dann die Flügel an und stürzte sich hinab, auf den Silberwolf. Gerade als Valke seine Flügel entfaltete, durchbohrte ihn ein Armbrustbolzen, und mit einem erstickten Kreischen taumelte er durch die Luft und landete auf dem verschneiten Hang.
    Noch während die Rucks vor Freude johlten - und trotz der brüllenden Verfolger -, schwenkte Jäger nach rechts ab, auf den getroffenen Vogel zu. Der Wolf nahm den verwundeten Falken vorsichtig in sein Maul, behutsam, um den Bolzen nicht zu bewegen, und lief dann weiter, den Hang hinauf, während der Schnee hinter ihm aufstob.
    Die Vulgs waren ihm noch immer auf den Fersen, und jetzt holten die riesigen, schwarzen, wolfähnlichen Kreaturen auch noch rascher auf.
    Sie rannten durch den heulenden Wind, während sich der dunkle Himmel über ihnen noch weiter zu verdüstern schien. Schließlich erreichte Jäger die Kuppe des Hangs und kam auf eine runde Ebene, die vor und neben ihm von einer Felswand umgrenzt wurde. Das kleine Plateau schien in ihrer Umarmung gefangen, und hielt so auch den Wolf und den Falken in seiner Falle.
    Jäger legte Valke behutsam in den weichen Schnee, wirbelte dann knurrend herum und lief zu dem steilen Rand dieser von Felsen eingeschlossenen Ebene.
    Die johlenden Vulgs und Rucks und Hlöks und der Ghül stürmten derweil den Hang hinauf, die Lefzen gefletscht, Schwerter gezückt, Pfeile und Bolzen schussbereit, den mit Widerhaken besetzten Speer in der Hand und Mordlust in ihren viperngleichen Augen. In der Ferne, im Schneesturm kaum sichtbar, stand die massive Festung, deren schwarze Mauern mit Raureif und Eis überzogen waren.
    Erneut knurrte Jäger, drehte der heranstürmenden Gefahr den Rücken und trat zu dem verwundeten Valke. In diesem Augenblick hatte der tosende Schneesturm sie erreicht und trieb messerscharfe Eiskristalle und Schnee über Hand und Bergflanke.
     
    Nach einer Weile gelang es den Vulgs, den steilen Vorsprung zu erklimmen. Rucks, Hlöks und der Ghül folgten ihnen auf dem Fuß. Im heulenden Wind und dem nadelscharf peitschenden Schnee, der in diese steinerne Falle hämmerte, suchten sie die ganze kreisrunde Fläche ab, aber sie fanden kein Blut, nicht einmal Fährten im Schnee, der vom Wind verweht wurde. Sie fanden nicht die geringste Spur von den Eindringlingen. Die Flüchtlinge, die sie verfolgt hatten, waren spurlos verschwunden, als hätte es sie niemals gegeben.
     
    Singend und tanzend, mit dem Steinring in seiner linken Hand und dem von einem Bolzen durchbohrten Falken in der rechten, trat Bair aus dem Dazwischen in einen … Schneesturm. Der Wind heulte und das Schneetreiben war so dicht, dass er kaum eine Handvoll Schritte weit sehen konnte.
    »Oh, kelam, murmelte er. »Ich weiß nicht, wo wir sind, aber ich musste dich …« »… va…!« Was war das?
    Der Wind heulte eine Antwort. Ich dachte, ich hätte … »… an!«
    Da, schon wieder… »… rava …!«
    Eine Stimme. Eine weibliche Stimme.
    Aber was sie rief, wusste Bair nicht, denn ihre Worte wurden vom Heulen des Windes übertönt.
    »Hier!«, brüllte er verzweifelt und schützte jetzt mit beiden Armen den verletzten Falken vor dem Sturm.
    Erneut hörte er den Schrei: »Arava …!« Der Wind zerfetzte ihren Ruf, aber jetzt erkannte der Jüngling den Namen, den sie rief und wusste, wen sie suchte.
    »Hier!«, schrie Bair aus Leibeskräften und stolperte in die Richtung, aus der er den Schrei gehört zu haben glaubte. »Hier!«
    »… ravan! Ära…!«, schrie die Frau erneut. Sie schien näher zu kommen. Und dann: »Aravan!« Jetzt war ihre Stimme deutlich zu erkennen, und Bair sah eine vom Schnee verhüllte Gestalt in dem Sturm vor sich. Er näherte sich ihr und schrie erneut: »Hier!«
    Die Gestalt hörte ihn, stürmte auf ihn zu und schrie: »Oh, Aravan! Aravan, mein Liebster, kann es denn wirklich …?« Sie verstummte, als sie unter ihrer Kapuze zu Bair hinaufsah. Ihre goldgesprenkelten Augen weiteten

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