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Mithgar 18 - Drachenkrieg

Mithgar 18 - Drachenkrieg

Titel: Mithgar 18 - Drachenkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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Ende neigte und die Sonne bereits tief im Westen versunken war, erreichte er einen großen Nistplatz der Zweibeiner. Ihre großen hölzernen Bauten säumten das Ufer der Avagon-See, und an einem Hafen lag einer ihrer großen schwimmenden Wohnplätze, mit gefalteten Schwingen.
    Valke wurde unwillkürlich zu diesem Nest gezogen.
    Er ging in den Steilflug, fiel wie ein Stein hinab, gelenkt von den Spitzen seiner Flügel, während die Zweibeiner an Bord auf ihn deuteten. Im letzten Augenblick breitete Valke seine Flügel noch aus und landete sicher auf dem Deck in der Nähe des Bugs.
    Aus einem silbernen Lichtblitz tauchte Aravan auf, während die Seeleute um ihn herum vor Schreck aufschrien.
    Aravan beachtete sie nicht und sah sich staunend um, denn dies war die Eroean, daran konnte kein Zweifel bestehen, und sie war bereit, in See zu stechen. Welch ein Mysterium! Sie lag nicht in ihrer Grotte, nicht einmal in Port Arbalin, sondern war hier an dieser Mole in Händlermark an den Stränden von Jugo vertäut.
     
    Als die Morgendämmerung aufzog, trennten sich Schimmer und Jäger, nachdem die Silberwölfin ihre Nachricht übermittelt und den Jungen durch die Nacht geführt hatte. Schimmer folgte ihrem Kurs, Jäger dem seinen. Sie sprangen mit ihren ausgreifenden Sätzen den ganzen Tag ihren jeweiligen Zielen entgegen und hatten bei Einbruch der Nacht fünfundzwanzig Werst zwischen sich gebracht.
    Als Bair in dieser Nacht seine Mahlzeit einnahm, befand er sich etwas südlich der Reichsstraße, der Ostwest-Hauptschlagader, die den Günarring-Schlitz und Vanir, die Hauptstadt von Valon, miteinander verband.
    Bair schlief augenblicklich ein, nachdem er sich hingelegt hatte, und wachte auch dann nicht auf, als Reiter mit Ersatzpferden an ihm vorbeigaloppierten. Es waren Kuriere mit einer neuen Kunde.
    »Käpt’n Aravan!«, schrie jemand.
    Müde und schrecklich hungrig drehte sich Aravan herum und sah hin. »Der Lange Tom«, antwortete der Elf.
    Der Lange Tom tauchte gerade mittschiffs auf, drehte sich herum und rief: »Brae, nu piep man ordentlich! Der Käpt’n vonnem Schiff is an Bord!«
    Schweigen.
    »Brae, Döskopp! Ich hab gesagt, du sollst pfeifen tun, weil der Käpt’n an Bord gekommen is’, Kerl!«
    Der Maat riss sich aus seiner Verwunderung, stieß in die Pfeife, und der Lange Tom drehte sich um und marschierte über das Deck. Dabei rief der Hüne den Matrosen zu, ihre Mäuler zu schließen, bevor sie über ihre Zungen fielen. Sie sollten aufhören zu glotzen und zu tuscheln und gefälligst an ihre Arbeit gehen: »Kerls!« Dann baute sich der Lange Tom vor Aravan auf, tippte lässig mit zwei Fingern an seine Mütze und sagte: »Käpfn, er hat gesagt, dass Ihr kommen würdet, j au!«
    »Wer, Langer Tom, wer hat gesagt, dass ich kommen würde, und was macht die Eroean hier?«
    »Na er eben, der, Dalavar Wolfmagier … Er hat gesagt, Ihr würdet kommen.«
    »Dalavar.« Er deutete auf das Schiff. »Tom, das ist ein Geheimnis, und Ihr könnt es für mich lösen. Aber vorher muss ich essen und trinken. Ist ein Koch an Bord?«
    »Aye, Käpt’n, und ein recht guter noch dazu. Er kocht gerade Abendessen in der Kombüse, während wir plaudern.«
    »Also dann, ich esse in meiner Kabine, während Ihr mir alles erzählt.«
    »Oi, Noddy!«, rief der Lange Tom. Ein Schiffsjunge kam herangelaufen. Er war schlaksig und dunkelhaarig und vielleicht vierzehn Jahre alt. »Hol dem Käpt’n eine Mahlzeit, und zwar heiß und schnell!«
    »Und Wasser«, meinte Aravan, »viel Wasser. Und auch viel Nahrung. Genug, dass drei oder vier davon satt werden können.«
    »Wen soll ich Euch schicken, damit er Euch Gesellschaft leistet?«, erkundigte sich Noddy.
    »Keinen, Junge. Es ist alles für mich.«
    Noddys dunkle Augen weiteten sich vor Staunen, dann drehte er sich herum und verschwand nach achtern.
    »Käpt’n«, meinte der Lange Tom, »ich hol uns mal ein Bier, hm, denn Ihr seht aus, als könntet Ihr eins vertragen.«
    »Gut, Tom, und dann kommt in mein Quartier, denn ich möchte hören, wie sich das alles zugetragen hat.«
    »Was alles?«, erkundigte sich der Lange Tom, als er neben dem Käpt’n nach achtern ging.
    »Das hier, Tom.« Aravan deutete auf das Schiff. »Wie kam die Eroean hierher in diesen Hafen, und zwar genau zu dem Zeitpunkt, da ich sie brauchte?«
     
    Während sich Aravan auf sein Essen stürzte, als hätte er seit Wochen nichts mehr verzehrt, erzählte der Lange Tom die Geschichte.
    »Es war Dalavar Wolfmagier, der die

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