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Mittagessen Nebensache

Mittagessen Nebensache

Titel: Mittagessen Nebensache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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lachend küßte, vermochte mich nicht zu trösten. »Die beiden waren goldig«, behauptete sie. »Es war einfach ein Mordsspaß. Wer hätte es da noch fertig gebracht, bei meiner Hochzeit zu weinen?«
    Der frischgebackene Ehemann pflichtete ihr sofort bei. »Wundervolle Kinder! Uns hat überhaupt niemand mehr beachtet.« Ich vermochte nur erbittert zu erwidern, ich sei ja von Anfang an dagegen gewesen.
    Ich hatte Paul versprochen, daß wir, sobald es der Anstand erlaubte, verschwinden würden, und ich wußte, daß Larry das gleiche geschworen hatte. Kaum hatte sich das Brautpaar davongemacht, als Paul auch schon auf mich zukam. »Los«, murmelte er. »Es wird ohnehin spät, bis wir zu Hause sind. Wo steckt denn dieses unmögliche Kind?« Zum erstenmal protestierte ich nicht gegen eine solche Bezeichnung. Christopher hatte sich tatsächlich unmöglich benommen, und nun war er auch noch verschwunden.
    Dawn kam auf mich zu. Sie gab sich heute ungewöhnlich sanft und liebenswürdig.
    »Nimm es nicht so tragisch, altes Mädchen«, flüsterte sie mir zu. »Wirklich, die Kinder waren einfach süß. Ich mache mir ja solche Vorwürfe... Du mußt wissen — Christopher kam ins Bad gelaufen, bevor ich abschließen konnte. Er sah, wie ich meine Haare bearbeitete, und das muß ihn wohl auf diese schreckliche Idee gebracht haben.«
    »Und das Ergebnis dieser schrecklichen Idee muß wiederum Christina inspiriert haben, mit ihrem Haar ebenfalls eine Veränderung vorzunehmen! Ein typischer Fall von Kettenreaktion. Aber mach dir keine Gedanken mehr deswegen. Die Hochzeit ist überstanden, und das Haar wird wieder nachwachsen.«
    In diesem Moment kam Mrs. Caley angehetzt und rief: »Müssen Sie denn wirklich schon heim, meine Liebe? Es wäre doch so schön, wenn Sie noch mitfeiern würden. Die Kinder könnten wir doch irgendwo hinlegen. Aber natürlich, wenn es nicht geht...? Es war wirklich reizend von Ihnen, uns Ihre Kleinen zur Verfügung zu stellen. Wo steckt denn unser lieber Bubi? Wir werden ihn gleich finden, er hat ja soviel Eiskrem bekommen, da wird er wohl noch damit beschäftigt sein.«
    Das war ausnahmsweise einmal nicht der Fall. Er schlief tief in die Kissen gerollt in Janes Zimmer, in dem alles wirr durcheinanderlag. Paul entdeckte ihn zuerst. Mrs. Caley wurde ganz gefühlvoll, während sie auf die kleine Gestalt herabblickte.
    »Das kleine süße Kerlchen!« murmelte sie. »Wie lieb er daliegt. Und in Janes Bett. Sehen sie nur, er hat sogar ein Spielzeug in den Patschhändchen.«
    Selbst ich mußte zugeben, daß er süß aussah, wenn auch mit merkwürdig gerötetem Gesicht. Paul beugte sich nieder, um ihn aufzuheben, als er mir plötzlich einen fassungslosen Blick zuwarf. »Das fehlte gerade noch«, stieß er verbissen aus. Während er den friedlichen Schläfer hochhob, öffnete sich dessen >Patschhändchen<, und heraus rollte ein Sektglas. Jetzt konnte ich mir Pauls Gesichtsausdruck erklären. Unser Sohn hatte sich mit Champagner bedient und schlief jetzt seinen Rausch aus.
     
    Es tat unendlich wohl, wieder in unser stilles Heim zu kommen. Paul trug den schlafenden Christopher ins Haus. »Ich werde ihn gleich ins Bett bringen«, rief er mir zu. »Es ist nicht allein der Sekt — der Junge ist völlig erschöpft.«
    »Aber er ist noch nicht gebadet und klebt vor Eiskrem und Schmutz«, protestierte ich schwach.
    »Macht nichts, ich werde ihn mit einem warmen Tuch abreiben, das genügt für heute. Und du, mein Mädchen, legst dich jetzt ebenfalls hin, ich bringe dir den Tee ans Bett.«
    Larry würde jetzt bemerkt haben, daß es doch manches für sich hat, einen liebevoll besorgten Ehemann zu besitzen.
    Nachdem ich gebadet hatte, fühlte ich mich wieder so frisch : daß ich mich unmöglich ins Bett legen konnte. Statt dessen brachte ich Paul dazu, den Tee vor dem Kamin zu trinken Normalerweise haßt er es, die Tasse auf den Knien zu balancieren, aber heute war er wohl zu müde, um zu protestieren. Ich fand es herrlich, einmal mit meinem Ehemann allein zu sein, ohne fortwährend von Dawns großen Augen fixiert zu werden, die mich bestimmt in diesem Augenblick mit der unausgesprochenen Frage belästigt haben würden: >Ist das nicht der Morgenrock, den du schon seit Urzeiten getragen hast — schon vor deiner Hochzeit...? Und daß du dich so überhaupt vor Paul hinwagst, so ohne jedes Make-up...!<
    Ich wußte, ich sah wirklich nicht wie eine Schönheit aus, aber das war mir im Augenblick völlig egal und Paul ebenfalls. Wir

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