Mitten im Gefühl: Roman (German Edition)
mit ihr angefangen. Und was empfinden Sie jetzt für sie?«
Einen Augenblick war Barney sprachlos. Sie sah, wie er sich auf die Unterlippe biss. Daisy hoffte, dass er nicht zu weinen anfing. Die Taschentücher waren nämlich alle.
Schließlich flüsterte er: »Ich hasse sie.«
Daisy wartete.
»Ich liebe sie.« Barney schloss die Augen und öffnete sie wieder. »Es tut mir Leid. Ich liebe sie und ich liebe Freddie. Ich kann nicht anders. Aber nach all dem weiß ich einfach nicht, was ich tun soll … «
»Na gut, dann hören Sie mir zu.« Daisy ertrug es nicht, ihn so zerrissen zu sehen. »Mel war nicht ehrlich zu Ihnen, aber das war ich auch nicht. Sie nahmen an, dass Steven und ich glücklich verheiratet waren, und ich ließ Sie in diesem Glauben, weil ich Sie nicht beunruhigen wollte. Aber wir waren nicht glücklich, ganz und gar nicht. Ich wusste nicht, dass er eine Affäre hatte, aber dennoch wollte ich mich scheiden lassen. Barney, er war nur an meinem Geld interessiert. Er hat gelogen, betrogen … sogar mit emotionaler Erpressung hat er es vor seinem Tod probiert. Steven war kein netter Mensch. Natürlich ist Mel anderer Meinung, aber er hat auch sie angelogen und darin war er sehr gut. Was hat sie gesagt, nachdem ich das Cottage heute Morgen verlassen habe?«
Barney krümmte sich peinlich berührt auf dem Sofa. »Äh, dass Steven sich von Ihnen scheiden lassen wollte, aber Sie hätten ihn nicht freigegeben.«
Daisy war nicht überrascht. Warum sollte Mel ihr glauben anstatt Steven? Er war immer schon verdammt überzeugend gewesen. »Was haben Sie daraufhin zu ihr gesagt?«
»Dass ich erst mit Ihnen reden wollte.«
»Und was werden Sie jetzt tun?«
»Ich weiß es nicht.« Barney stieß hilflos die Luft aus und fuhr sich mit den Fingern durch die Haare. »Kündigen, nehme ich an.«
46. Kapitel
»Tara? Da bist du ja! Ein Anruf für dich.« Pam stürzte mit gestresstem Gesichtsausdruck auf die Damentoilette. »Ich sollte dir wirklich nicht so hinterherjagen müssen«, fuhr sie verärgert fort. »Ich habe ihm gesagt, dass Privatgespräche unerwünscht sind, aber er meinte, es sei ein Notfall.«
Tara hörte sofort auf, den ovalen Goldrandspiegel zu polieren, in dem sie sich bewundert hatte.
Wer um alles auf der Welt rief sie im Hotel an?
Allmächtiger, es konnte doch unmöglich Andy sein, oder? Von Bedauern überwältigt rief er an, um ihr zu sagen, dass er den schrecklichsten Fehler seines Lebens begangen hatte, und wenn sie ihm nur vergeben könnte, würde er den Rest seines Lebens damit verbringen, es bei ihr wieder gutzumachen.
Eher nicht. Höchstwahrscheinlich war es ihr zuständiger, Feuer spuckender Bankbeamter.
»Klang er nett?«, fragte Tara wachsam. »Oder gemein?«
»Ich habe lange genug gebraucht, um dich zu finden. Warum findest du es nicht selbst heraus?«, meinte Pam.
»Hallo?«, meldete sich Tara, als sie am Empfang stand.
»Das wird aber auch Zeit!«, knisterte eine Stimme, die ihr Herz wie ein Karnickel zum Hüpfen brachte.
»Oh, du bist es!« Ihre Finger klammerten sich fester um den Hörer. Dominic!
Er klang amüsiert. »Wen hast du denn erwartet? Das Finanzamt?«
»Schlimmer.« Tara seufzte vor Erleichterung tief auf. »Meinen Kontomanager von der Bank.«
Dieses Mal lachte er laut auf, und ihr wurde klar, dass man mit einem solchen Horrorszenario nicht vertraut sein konnte, wenn man mit einer Multimillionärin verheiratet war.
»Hör mal, es tut mir Leid, dass ich dich bei der Arbeit störe, aber ich hatte da eine Idee.« Er schwieg, um die Wirkung seiner Worte zu unterstreichen. »Wie würde es dir gefallen, in einem Hotel zu übernachten und dich so richtig verwöhnen zu lassen? Ein romantisches Abendessen bei Kerzenlicht, mit Champagner und allem Drum und Dran.«
Das Kaninchen in ihrer Brust hoppelte mittlerweile wie ein Marathonläufer. Atemlos antwortete Tara: »Das klingt … interessant. Mit wem?«
Er lächelte, das konnte sie hören. »Mit mir. Aber nur, wenn du willst.«
Eine ganze Nacht zu zweit. Mit Verwöhnprogramm. Das ganze Drum und Dran …
»Und was ist mit … äh …?«
»Annabel besucht eine alte Schulfreundin. Sie übernachtet in London und kommt erst morgen Nachmittag zurück.« Dominic klang neckisch. »Na, wie wär’s?«
»Ist gut«, flüsterte Tara.
»Braves Mädchen. Ich hole dich um sechs Uhr ab, selber Ort wie immer. Ich muss jetzt los. Bye, Süße!«, sagte Dominic vorfreudig.
»Bye.« Tara legte den Hörer auf. Ihre Gedanken stoben
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