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Mitten im Gefühl: Roman (German Edition)

Mitten im Gefühl: Roman (German Edition)

Titel: Mitten im Gefühl: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Mansell
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anschneidet, dachte Daisy.
    Andererseits hatte sie die Arrangements für die Hochzeit organisiert. Sie sollte sich wenigstens kurz zeigen.

8. Kapitel
    Die Hochzeitsparty war in vollem Gange, als Daisy durch die Doppeltüren trat. Draußen war es dunkel geworden, aber hier im Ballsaal funkelten die Kronleuchter, flackerten die Kerzen auf den Tischen, und der Tanz hatte begonnen.
    Hector befand sich bereits vor Ort, was keine Überraschung war. Er wirbelte die strahlende Braut über den Tanzboden und brachte sie mit seinen üblichen überschwänglichen Komplimenten zum Lachen. Daisy beobachtete, wie Annabels Gesicht aufleuchtete und ihr kunstvolles Kleid um ihre Knöchel wehte. Sie sagte sich, dass Tara das Richtige getan hatte. Wenn jede Frau ihre Hochzeit einfach absagen würde, nur weil der Bräutigam ein unzuverlässiger Scheißkerl war, tja, dann gäbe es nicht sehr viele Ehepaare.
    Die Band spielte ›In the Mood‹. Annabel wurde von einem älteren Verwandten mit Walrossschnauzer mit Beschlag belegt, und prompt zog Hector Annabels Mutter auf die Tanzfläche. In ihrem gewaltigen lila Kleid ähnelte sie einem Heißluftballon, wenn auch einem entzückten und höchst geschmeichelten Heißluftballon. Innerhalb weniger Sekunden kicherte sie wie ein übererregtes Schulmädchen angesichts Hectors koketter Bemerkungen. Ihre lila Schuhe verschwammen zu einem lila Nebel, während sie fröhlich umherwirbelte.
    »Wenn Sie möchten, könnten wir ein Tänzchen wagen«, sagte eine Stimme in Daisys Ohr, »dabei können Sie sich dann unterwürfig bei mir entschuldigen.«
    Es war Dev Tyzack. Der Ausdruck in seinen Augen war leicht spöttisch, sein Tonfall plaudernd. Die Jeans und das Polohemd hatte er zugunsten eines maßgeschneiderten dunklen Anzugs abgelegt. Seine Krawatte war gelockert, und den Kragen seines weißen Hemdes zierte ein schwacher, pfirsichfarbener Lippenstiftabdruck.
    Na schön, bring es hinter dich, dachte Daisy. Höflich zu Menschen sein zu müssen, die es nicht verdienten, gehörte zu den Freuden des Hotelmanagements. Nach dem heutigen Tag würde sie ihn wenigstens nie wiedersehen müssen.
    »Es tut mir Leid. Wie konnte ich nur je an Ihnen zweifeln? Ihr Freund Dominic hat sich völlig korrekt verhalten und mein Zimmermädchen trägt die alleinige Schuld an den Geschehnissen von vorhin. Bitte nehmen Sie meine aufrichtige Entschuldigung an«, log Daisy und lächelte ihn völlig ausdruckslos an.
    »Ach, Teuerste.« Er fing an zu lachen. »Das war nicht sehr überzeugend. Ich bin sicher, das können Sie noch besser.«
    Ich kann, dachte Daisy, aber ich will nicht.
    Sie schenkte Dev Tyzack ein weiteres, eklatant unaufrichtiges Lächeln und sagte: »Ich habe jedes Wort ernst gemeint.«
    »Und ich finde, Sie könnten jetzt einen Drink vertragen.« Mühelos zog er die Aufmerksamkeit einer Kellnerin auf sich und reichte Daisy eine Champagnerflöte. Es war eine spöttische Geste, die sie aufforderte, endlich locker zu werden.
    Pustekuchen.
    »Danke, nein.« Daisy schüttelte den Kopf. »Ich bin im Dienst.«
    »Natürlich, Sie sind ja im Dienst. Wir könnten aber trotzdem tanzen.«
    Wie sehr er es genoss, die Oberhand zu haben.
    »Besser nicht.« Daisy zeigte auf seinen Hals. »Sie haben übrigens Lippenstift am Kragen.«
    Dev hob eine Augenbraue. »Da habe ich aber Glück, dass Sie nicht meine Frau sind.«
    »Großes Glück.« Wenn hier einer Glück hat, dann ich, dachte Daisy.
    »Sind Sie verheiratet?« Er blickte amüsiert auf ihre unberingte linke Hand.
    »Nein.«
    »Unglaublich. Wer hätte das gedacht? Wissen Sie, wenn Sie etwas entspannter wären, würden Sie sicher bald einen Ehemann finden«, riet Dev.
    Glücklicherweise befand sich das Hochzeitstortenmesser mittlerweile wieder in der Küche.
    »Einen Ehemann?« Daisy machte große Augen. »Einen ganz allein für mich, meinen Sie? Oder den einer anderen?«
    Er lachte erneut. »Keine Sorge, ich hab’s schon kapiert. Junge Frau führt das Hotel ihres Vaters und will ihm verzweifelt beweisen, dass sie der Aufgabe gewachsen ist. Zugeben zu müssen, dass Sie einen kapitalen Bock geschossen haben, kann nicht leicht für Sie sein.«
    Nicht kontern, nicht kontern …
    »Es ist nicht leicht, da haben Sie absolut Recht, MrTyzack.« Aus den Augenwinkeln sah Daisy, wie sowohl die Mutter als auch die Schwester der Braut sie beobachteten. »Wie ich schon sagte, ich kann mich nur entschuldigen. Aber immerhin gibt es ein Happy End. Alle scheinen sich zu amüsieren. Ich bin

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