Mitten ins Herz (German Edition)
Summer noch erzählen konnte, fuhr er mit dem Finger über den Rand des Flaschenhalses. Er fragte sich, wo das lebenslustige Mädchen von damals geblieben war. Es war seltsam sie so still und in sich gekehrt zu erleben. Anscheinend hatte sie auch geweint, denn ihre wundervollen, grünen Augen waren leicht geschwollen und hatten rote Ränder. Ob ein Mann daran schuld war?
Als eine weitere Minute vergangen war, in der sie sich angeschwiegen hatten, fasste Jake sich ein Herz. Er stellte seine Bierflasche ab und ergriff Summers Hände. Bei seiner Berührung sah sie erschrocken auf.
»Summer, ich merke doch, dass dich etwas bedrückt. Willst du mir nicht sagen, was los ist?«, fragte er sanft. Sie starrte ihn an, antwortete aber nicht und schon kullerte eine einzelne Träne über ihr Gesicht.
Jake rückte seinen Stuhl näher zu ihr und nahm sie behutsam in den Arm. Und dann brachen alle Dämme. Sie fing an, hemmungslos zu weinen.
»Lass uns zu mir gehen, dort haben wir unsere Ruhe und können reden«, entschied Jake. Er rief die Bedienung, bezahlte und griff dann Summers Hand. Als sie zu seinem Haus gingen, trottete Watson gemächlich hinter ihnen her.
Während Jake in der Küche etwas zu Trinken holte, sah Summer sich um. Mittlerweile hatte sie sich wieder etwas beruhigt. Sein Wohnzimmer war sehr geschmackvoll eingerichtet. Alles war in warmen Holztönen gehalten und die dunkelgrüne Couch sah sehr gemütlich aus.
Watson hatte es sich auf einem Sessel bequem gemacht und schlief tief und fest. Hin und wieder gab er ein grunzendes Schnarchgeräusch von sich. Auf einem Sideboard standen unzählige Bilderrahmen und Summer schlenderte hinüber, um sie sich anzusehen.
Sie erkannte Jakes Vater, der stolz vor seinem frisch restaurierten Boot stand. Auf einem anderen Foto war er zusammen mit Jake zu sehen, der einen riesigen Fisch in Händen hielt.
Eine jüngere Ablichtung zeigte Jake bei der Neueröffnung seines Jetski-Verleihs und daneben war ein Bild, auf dem er Arm in Arm mit einer hübschen Blondine zu sehen war.
Summer beugte sich etwas näher heran, um sich die Frau genauer anzusehen und schnappte dann laut nach Luft. War das Madison?
Das Bild konnte noch nicht sehr alt sein, denn Jake sah auf dem Foto aus, als wäre es erst gestern gemacht worden. Als sie die Frau auch auf weiteren Abzügen sah, war sie sich ganz sicher, dass es sich um Madison handelte und ihr wurde ganz flau im Magen.
Wegen dieses Weibstücks hatte Summer den Kontakt zu Jake abgebrochen. Gut, damals waren sie Kinder gewesen, aber Summer war sich sicher, dass ihr ganzes Leben einen anderen Verlauf genommen hätte, wenn Madison nicht auf der Bildfläche aufgetaucht wäre.
Wie oft hatte sie damals an ihn gedacht und sich gewünscht, sie wären an diesem Tag nicht mit seinem Vater hinausgefahren. Konnte es wirklich möglich sein, dass die beiden seit dieser Zeit ein Paar waren?
War er wirklich mit Madison zusammen? Ihr Blick fiel auf eine kleine Einladungskarte, auf der in Gold verzierter Schrift stand: "Wir sagen JA". Sie nahm die Karte und faltete sie auf.
Nach 5 Jahren wilder Ehe wird unser Verhältnis nun legalisiert. Deshalb laden wir euch ein, diesen freudigen Anlass am 19. Juli mit uns gemeinsam zu feiern.
Madison Waller & Jake Edwards
KAPITEL 7
Summer stand wie versteinert vor dem Sideboard und starrte auf die Karte in ihrer Hand. Jake wollte heiraten? Nein, das konnte nicht sein. Sie runzelte die Stirn und schüttelte den Kopf.
Was war denn nur los mit ihr? Sie fühlte sich, als ob ihre einzige Liebe sie soeben verlassen hatte, aber dazu hatte sie doch gar kein Recht.
Jake war lediglich eine Schwärmerei gewesen, nichts weiter. Sie hatten sich ja noch nicht einmal geküsst. Außerdem war Summer für ihn, wie eine Schwester. Das hatte er selbst gesagt.
Aber warum fühlte sie sich dann, als hätte man ihr eben das Herz gebrochen?
»So, hier ist der Wein«, verkündete Jake, der gerade mit einer geöffneten Flasche Rotwein und zwei Gläsern aus der Küche kam.
Als er Summers Gesichtsausdruck sah, blieb er abrupt stehen. Sein Blick fiel auf die Hochzeitseinladung in ihrer Hand. Es folgten lange Sekunden des Schweigens, bis Summer sich endlich einen Ruck gab und lächelte.
»So, du wirst also bald heiraten«, sagte sie so locker wie möglich und wedelte mit der Karte in ihrer Hand. Jake stellte die Gläser auf den Tisch und schenkte ihnen ein, danach reichte er ihr ein Glas.
»Ja, diesen Sommer ist es
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