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Mitten ins Herz (German Edition)

Mitten ins Herz (German Edition)

Titel: Mitten ins Herz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Röder
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wieder so still wie zuvor.
    »Hast wohl gedacht, jemand würde dir zu Hilfe kommen?« gackerte er. Summer starrte ihn an und mit einem Mal war all ihre Angst wie weggewischt. Sie empfand nur noch Abscheu für diesen Mann und unendliche Wut.
    »Du bist doch krank«, fauchte sie. Er sah sie sichtlich erstaunt an, dann hob er wieder den Arm, doch diesmal wehrte sie sich. Summer gelang es, sich zur Seite zu rollen. Dadurch verlor David das Gleichgewicht und fiel herunter.
    Doch im nächsten Moment war er wieder bei ihr und traktierte sie mit weiteren Schlägen. Sie bemerkte den metallischen Geschmack von Blut in ihrem Mund.
    Summer wehrte sich. Sie kratzte ihn und versuchte, ihre Finger in seine Augenhöhlen zu drücken. David brüllte und ließ einen kurzen Moment von ihr ab. Sie rappelte sich auf und ihr Blick fiel auf etwas Silbernes am Boden. Der Brieföffner.
    Summer achtete nicht auf ihre Schmerzen und hechtete zu dem Gegenstand, der ihre einzige Chance war. Sie umschloss den Schaft und drehte sich auf den Rücken. David war bereits wieder über ihr. Summers Hand schoss nach vorn, um ihm die Waffe in den Bauch zu stoßen. Doch David reagierte schnell, und ehe sie sich´s versah, hielt er ihr Handgelenk fest umklammert und entriss ihr den Brieföffner.
    »Du elendige Schlampe«, knurrte er und stach zu. Summer spürte, wie das kalte Metall sich in ihre Seite bohrte, und schrie auf. Der Schmerz, als David den Brieföffner ruckartig wieder herauszog, war unbeschreiblich.
    Ein dichter Schleier legte sich über ihre Augen. Doch es war ihr noch nicht vergönnt, das Bewusstsein zu verlieren. Wie durch einen milchigen Nebel sah sie, dass David erneut den Arm hob, um ein weiteres Mal zuzustechen. Jetzt würde er sie umbringen. Summer verspürte keine Furcht. Sie sehnte sich danach, dies alles hinter sich zu lassen. Sie war müde und wollte nur noch die Augen schließen und schlafen.
    Dazu kam es jedoch nicht. Eine Sekunde später prallte etwas gegen David und riss ihn von Summer herunter. Der Brieföffner glitt ihm aus der Hand und wirbelte im hohen Bogen durch die Luft, bis er einige Meter entfernt zu Boden fiel.
    Summer versuchte den Kopf ein wenig zu drehen, um zu erkennen, was gerade geschah. Als sie Jake sah, der sich mit David am Boden wälzte, machte ihr Herz einen kleinen Freudensprung.
    Mit einem Mal war der Wunsch zu sterben wie weggewischt. Adrenalin schoss durch ihre Adern. Doch im selben Augenblick wich die Erleichterung über Jakes Erscheinen und Angst breitete sich in ihr aus.
    Summer verbot sich, an ihre Schmerzen zu denken. Mit zusammengebissenen Zähnen schleppte sie sich in die Richtung, wo der Brieföffner am Boden lag. Sie kam nur sehr langsam voran. Immer wenn sie sich ein Stück nach vorne gezogen hatte, wurde ihr schwarz vor Augen und sie musste innehalten, um nicht das Bewusstsein zu verlieren.
    David und Jake kämpften unterdessen weiter und beide landeten harte Treffer. Summer hatte es fast geschafft. Nur noch zwei Meter, dann konnte sie den Brieföffner greifen. Während sie stöhnend versuchte ein weiteres Stück nach vorne zu kriechen, ließ sie die beiden Männer nicht aus den Augen.
    Wie leicht wäre es jetzt, einfach liegen zu bleiben und die Augen zu schließen. Summer war müde und hatte kaum noch Kraft. Doch sie würde nicht aufgeben. Nie wieder.
    Sie spornte sich selbst an und kroch wieder ein Stück weiter. Nur noch eine Armlänge, dann hatte sie es geschafft.
    Noch ein kleines Stück. Summer streckte den Arm aus, doch der Abstand war noch zu groß. Sie schloss die Augen und verdrängte die Übelkeit, die die Schmerzen mit sich brachten. Dann sah sie zu Jake und ihre Blicke trafen sich.
    Diesen kurzen Moment der Unachtsamkeit nutzte David und versetzte seinem gegenüber einen Tritt in den Unterleib. Jake sank stöhnend auf die Knie, die Hände auf seine Weichteile gepresst. David sprang auf und sah sich suchend um. Dann griff er nach einem Ast, der die Ausmaße eines Baseballschlägers hatte.
    »Nein«, keuchte Summer und mobilisierte ihre letzten Reserven. Mit einer gewaltigen Kraftanstrengung warf sie sich nach vorn und schloss ihre Finger um den Brieföffner. Sie rappelte sich auf und schwankte bedenklich von einer Seite zur anderen.
    »Jetzt nicht schlappmachen, Summer. Dazu hast du später noch genügend Zeit«, flüsterte sie sich selbst zu und schaffte es halbwegs, auf den Beinen zu bleiben.
    Wie eine Betrunkene wankte sie zu David, der ihr den Rücken zugewandt hatte und gerade

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