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Mitten ins Herz (German Edition)

Mitten ins Herz (German Edition)

Titel: Mitten ins Herz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Röder
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war das Meer. Wieder sah sie auf den Schlüssel in ihrer Hand.
    Es wäre verdammt gefährlich, in der Dunkelheit mit einem Jetski aufs Meer zu fahren.
    Plötzlich sah Robert für den Bruchteil einer Sekunde zu ihr und ihre Blicke trafen sich. David drehte sich um und folgte seinem Blick. Ein zufriedenes Grinsen legte sich auf seine Züge. Er wollte sich gerade in Bewegung setzen, da stürzte Robert sich auf ihn und rang ihn zu Boden.
    »Lauf weg, Summer«, schrie er mit vor Anstrengung verzerrtem Gesicht. Sie stand da und starrte ihn an, dann rannte sie los. Sie sprang hinunter auf das kleine Plateau, auf dem die Wassermotorräder standen. Sie griff den Lenker von Nummer Fünf und schob den Jetski ins Wasser.
    Hastig legte sie die Schlaufe um ihr Handgelenk und steckte den Schlüssel ins Schloss. In diesem Moment fiel der Schuss und Summer sah erschrocken auf.
    Robert lag leblos am Boden und David rappelte sich gerade auf, etwas Dunkles in der Hand. Seine Waffe. Er drehte sich um, und als er erkannte, was Summer vorhatte, rannte er los.
    Sie drehte den Schlüssel und drückte den Startknopf. Der Motor begann zu knattern. David war jetzt nicht mehr weit entfernt. Summer riss das Lenkrad herum und gab Gas. Aus dem Augenwinkel konnte sie erkennen, dass er die Hand mit der Waffe erhoben hatte und auf sie zielte. Dann ertönte ein lauter Knall.
    Summer machte sich auf den Schmerz gefasst, doch nichts geschah. Er hatte sie verfehlt. Nun waren auch aufgeregte Stimmen zu hören, die sich von der Hafenpromenade her näherten. Summer raste aufs Meer hinaus.
    Als sie einen Blick über ihre Schulter warf, sah sie, dass David in die Hütte gelaufen war. Was hatte er vor?
    »Scheiße«, fluchte sie und konzentrierte sich auf das Wasser vor ihr. Es gab keinen Scheinwerfer an der Maschine und Summer musste sich ganz auf das fahle Licht des Ufers verlassen. Doch mit jedem Meter, den sie sich weiter entfernte, wurde es finsterer. Das Wasser hatte die Farbe von Quecksilber.
    Weit hinter sich hörte sie einen Motor aufheulen und wusste, dass David sich ebenfalls einen Schlüssel geschnappt hatte und ihr jetzt auf einem Jetski folgte. Für ihn war es leicht sie zu erkennen, denn der Wasserstrahl, der hinter ihrer Maschine nach oben schoss, wirkte wie ein Leuchtfeuer in der Nacht.
    Während sie fuhr, kniff sie die Augen zusammen und sah sich um. Sie befand sich wieder zwischen den beiden Inseln. Tank Island lag links und Wisteria Island rechts von ihr. Sie musste einen großen Bogen um Wisteria Island machen. Dort lagen so viele kleine Boote vor Anker, dass es viel zu gefährlich für sie war, diese Richtung einzuschlagen. Die meisten von ihnen waren nicht beleuchtet und Summer könnte ihnen womöglich nicht mehr ausweichen.
    An das Ufer zu fahren traute sie sich auch nicht. Jake hatte sie gewarnt, dass sich dort im seichten Wasser unzählige Wurzeln und Äste befanden, die den Jetski zum Kentern bringen könnten. Aber was sollte sie dann tun?
    Ihn zum Stürzen bringen? Einen Versuch war es wert, dachte Summer, während sie David immer näher kommen sah.
    Wahrscheinlich würde auch Summer kentern, aber sie war darauf vorbereitet, David nicht. Sie riss den Lenker scharf nach rechts und drehte das Gas bis zum Anschlag. Mit einer Höllengeschwindigkeit raste sie auf die kleine Insel zu. David, der ihren plötzlichen Richtungswechsel mitbekommen hatte, zögerte nicht und folgte ihr. Summers Herz raste so schnell, dass sie glaubte, es würde gleich explodieren. Vorsichtig nahm sie etwas Geschwindigkeit heraus, so dass er aufholen konnte.
    Ein leichtes "Ratsch" unter ihrer Maschine verriet ihr, dass sie den Teil des Wassers erreicht hatte, der gefährlich war. Sie brachte ihren Jetski fast zum Stehen, ließ jedoch den Motor laufen. Nun lag die Insel links von ihr und rechts erkannte sie in einiger Entfernung den Hafen. Vorsichtig drehte sie die Maschine so, dass sie genau auf den Hafen zusteuern würde, wenn sie wieder Gas gab.
    Als David sie fast erreicht hatte, richtete sie ein kurzes Stoßgebet zum Himmel und gab Gas. David rauschte mit einer Höllengeschwindigkeit an ihr vorbei. Er erkannte zu spät, dass sie eine andere Richtung einschlagen wollte.
    Er fluchte und wollte das Wassermotorrad gerade herumreißen, als ein lautes kratzendes Geräusch zu hören war. Im nächsten Moment blieb der Jetski ruckartig stehen und David flog im hohen Bogen nach vorn.
    Ein lautes Platschen ertönte, als er auf der Wasseroberfläche aufschlug. Sie würde

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