Mitten ins Herz (German Edition)
es anschließend ganz unten in ihre Tasche.
Seit über zwei Wochen schmuggelte sie bereits diverse Kleidungsstücke mit auf die Arbeit und versteckte sie dort in ihrem Spind. Einen Tag nahm sie Unterwäsche und Socken mit, am nächsten Tag waren es ein paar Schuhe. So sammelte sie sich einiges an Kleidung zusammen und David wurde nicht misstrauisch.
Sollte er wirklich einmal einen Blick in ihre Tasche werfen und die Jeans und das Shirt finden, so könnte sie ihm plausibel erklären, dass sie etwas zum Wechseln benötigte, weil sie abends immer so nach Frittierfett stank.
Als Summer mit ihrer Hausarbeit fertig war, stellte sie erleichtert fest, dass David auf der Couch eingeschlafen war. Vorsichtig legte sie ihm eine Decke über den Körper und schlich ins Schlafzimmer, wo sie sich ins Bett legte. Heute Nacht würde er sie nicht anrühren, dachte Summer erleichtert und schlief ein.
Am Dienstag überreichte ihr Hugh eine fast volle Packung Ambien. Summer nahm die Tabletten aus der Packung, wickelte sie in eine Serviette und stopfte alles in ihre Tamponpackung. Dort würde David niemals nachsehen.
In ihrer Mittagspause wartete sie, bis David seinen Kontrollanruf getätigt hatte, und hastete dann in ein Outdoor-Geschäft, das drei Blocks entfernt lag. Sie brauchte dringend noch eine Reisetasche und in der Umgebung war sonst nichts, wo sie etwas in dieser Art kaufen konnte.
Bei den Preisen verschlug es Summer fast die Sprache. Der Verkäufer, der ihr Zögern richtig gedeutet hatte, lotste sie zu einem Regal, auf dem 2. Wahl Produkte auslagen. Dort fand sie eine schlichte Reisetasche mit Webfehler, die Summer für 19 Dollar kaufte.
Sie war nicht übermäßig groß, aber für ihre Habseligkeiten würde sie genügen. Zurück im Aufenthaltsraum stopfte sie die Tasche in die hinterste Ecke ihres Spinds und hatte anschließend noch genügend Zeit für einen Kaffee.
David rief noch ein weiteres Mal an diesem Tag an, was Hugh dazu brachte, ihm wieder einmal die Meinung zu sagen. Da er jedoch wusste, dass Summer ihren Mann jetzt auf keinen Fall misstrauisch machen wollte, holte er sie ans Telefon und David war beruhigt.
Pünktlich um 18 Uhr stand sein Auto vor dem Restaurant. Auf dem Nachhauseweg bat sie ihn, am Supermarkt anzuhalten, da sie noch einige Lebensmittel einkaufen musste. Er war nicht begeistert, tat es jedoch.
»Ich warte im Auto«, sagte er mürrisch und drückte ihr 20 Dollar in die Hand. Summer wollte gerade zu der Frage ansetzen, wie sie mit dieser Summe, die Lebensmittel für die kommenden Tage einkaufen sollte, verkniff es sich aber.
Sie durfte ihm jetzt keinen Grund geben, sie wieder zu schlagen. Also kaufte Summer nur das ein, was sie für Davids Lieblingsspeise benötigte.
Er war ganz versessen auf ihren Bolognese-Nudelauflauf. Es würde ihn beschwichtigen, wenn sie ihm sein Leibgericht kochte und außerdem konnte sie so sicher sein, dass er die Schlaftabletten zu sich nahm, die sie in den Auflauf geben würde.
Wieder zurück im Auto streckte ihr David auffordernd die Hand entgegen. Ohne ein Wort überreichte sie ihm den Kassenzettel und das Wechselgeld. Er überflog den Bon und zählte die Münzen nach, dann steckte er sie in seine Hosentasche und sie fuhren nach Hause.
Wie schon die Nacht zuvor schlief David auch diesen Abend auf dem Sofa ein. Summer konnte ihr Glück kaum fassen und kroch zufrieden in ihr Bett.
Der Mittwoch verlief reibungslos. David brachte sie zum Diner und holte sie abends wieder ab.
Als er sie am Donnerstag auf die Arbeit fuhr, erzählte sie ihm, dass sie am Freitag die Spätschicht übernehmen musste.
»Wieso an deinem letzten Tag?«, fragte er und sah argwöhnisch zu ihr.
»Die Mutter einer Kollegin ist gestorben und Hugh hat mich gebeten, eine Ausnahme zu machen und für sie einzuspringen«, log Summer.
»Dann gibt es kein Abendessen und ich sitze die halbe Nacht allein rum«, brummte er sichtlich sauer. »Du bringst den heutigen Tag noch hinter dich und bleibst schon ab morgen zu Hause. Ich werde Hugh anrufen und ihm sagen, dass er sich jemand anderen für den Abend suchen muss«, teilte er ihr mit. Summers Herz rutschte bei seinen Worten ein Stockwerk tiefer.
»Aber ich habe schon zugesagt und er wird auf die Schnelle niemanden finden«, warf sie ein. David schüttelte den Kopf.
»Du arbeitest nur noch heute und bleibst dann zu Hause. Keine weitere Diskussion«, entschied er. Summer biss sich auf die Unterlippe und suchte händeringend nach einem
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