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Mitten ins Herz - Roman

Titel: Mitten ins Herz - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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nachschlagen?«, bat ich sie. »Ich möchte wissen, wo Pinwheel Soba und Dave Vincent wohnen.«
    Ich hörte Grandma umständlich blättern, endlich kam sie wieder an den Apparat. »Sind beide nicht verzeichnet.«
    Scheiße. Die Adressen konnte ich mir zur Not von Morelli besorgen, aber Morelli würde mir verbieten, mich mit den Besitzern des Snake Pit anzulegen. Er würde mir einen Vortrag halten, dass ich vorsichtig sein sollte, wir würden uns gegenseitig im Anbrüllen übertreffen, und zur Beruhigung würde ich dann wieder viel Schokolade essen müssen.
    Ich holte tief Luft und wählte noch mal Rangers Nummer.
    »Ich brauche zwei Adressen«, sagte ich.

    »Soll ich raten?«, antwortete er. »Pinwheel Soba und Dave Vincent. Pinwheel ist in Miami. Da ist er letztes Jahr hingezogen. Er hat in South Beach einen Klub aufgemacht. Vincent wohnt in Princeton. Zwischen DeChooch und Vincent soll es böses Blut geben.« Er nannte mir Vincents Adresse und legte auf.
    Ich sah etwas Silbernes aufblitzen, und als ich aufschaute, brauste Mary Maggie in ihrem Porsche um die Ecke. Ich hängte mich an sie dran, verfolgte sie nicht direkt, behielt sie aber im Blickfeld. Wir beide fuhren in dieselbe Richtung, nach Norden. Ich blieb hinter ihr, und es kam mir ziemlich weit vor für eine Fahrt zum Trainingsstudio. Ich fuhr an der Straße, wo ich hätte abbiegen müssen, vorbei und folgte ihr durch die Innenstadt und weiter nach Norden. Wenn sie wachsam gewesen wäre, hätte ich ihr auffallen müssen. Es ist schwierig für ein einzelnes Auto, eine richtige Beschattung durchzuführen. Zum Glück war Mary Maggie nicht auf eine Beschattung gefasst.
    Als sie in die Cherry Street einbog, ging ich auf Abstand. Ich parkte um die Ecke von Ronalds Haus und beobachtete, wie Mary Maggie aus ihrem Wagen stieg, zum Hauseingang ging und schellte. Die Tür wurde geöffnet, und Mary Maggie trat ein. Zehn Minuten später öffnete sich die Tür erneut, und Mary Maggie kam heraus. Sie blieb noch einen Moment auf der Veranda stehen und unterhielt sich mit Ronald. Dann stieg sie in ihr Auto und fuhr davon. Diesmal ging es tatsächlich zum Trainingsstudio. Ich sah, wie sie das Gebäude betrat, danach fuhr ich los.
    Ich nahm die Route 1 nach Princeton, kramte einen Stadtplan hervor und suchte Vincents Adresse. Princeton gehört eigentlich nicht zu New Jersey. Es ist eine Insel der Reichen und verschrobenen Intellektuellen inmitten der tosenden See
der Megalopolis, ein richtiges Städtchen, umspült vom Land der Einkaufsstraßen. Die Frisuren sind bescheidener, die Absätze niedriger, die Arschbacken zusammengekniffen.
    Vincent besaß ein großes gelb-weißes Haus im Kolonialstil auf einem knapp ein viertel Hektar großen Grundstück am Stadtrand. Etwas zurückgesetzt davon befand sich eine Doppelgarage. In der Einfahrt standen keine Autos, keine Fahne wehte, die Eddie DeChoochs Anwesenheit anzeigte. Ich stellte mich mit meinem Wagen ein Haus weiter, auf die gegenüberliegende Straßenseite, und beobachtete. Es war langweilig. Nichts passierte. Keine Autos gondelten vorbei. Auf dem Bürgersteig spielten keine Kinder. Aus keinem Fenster dröhnte Heavy Metal. Eine Bastion der Achtbarkeit und des Anstands. Etwas einschüchternd. Die Tatsache, dass das Haus mit den Gewinnen aus dem Snake Pit gekauft worden war, änderte nichts an dem Eindruck der durch Geld geadelten Hochnäsigkeit. Ich glaube nicht, dass sich Dave Vincent seinen friedlichen Sonntag von einer Kopfgeldjägerin, die Eddie DeChooch suchte, vermiesen lassen würde. Vielleicht war mein Einsatz zu hoch, denn vermutlich würde es Mrs. Vincent wohl nicht riskieren, ihre gesellschaftliche Stellung zu beflecken, indem sie Figuren wie Eddie DeChooch Zuflucht gewährte.
    Nach einer Stunde vergeblicher Beschattung sah ich einen schwarz-weißen Polizeiwagen die Straße hinaufkriechen und hinter mir an den Bordstein fahren. Na, Klasse. Ich sollte aus dem Viertel geekelt werden.Wenn mich in Burg jemand beim Spionieren vor seinem Haus erwischte, schickte er seinen Hund nach draußen, damit er an meinen Autoreifen pinkelte. Zur Unterstützung würde eine Schimpfkanonade folgen, ich sollte ja verschwinden. In Princeton wurde ein perfekt gekleideter Vertreter des Rechts vorgeschickt, um sich
mit perfekter Höflichkeit nach meinem Begehr zu erkundigen. Das hat doch Stil, oder nicht?
    Es hätte nichts gebracht, Officer Perfect Stress zu machen, also stieg ich aus, ging zu dem Wagen hinter mir, während er meine

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