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Mitten ins Herz - Roman

Titel: Mitten ins Herz - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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zu.

    »Sie müssen ihr auf den Rücken klopfen«, bot uns jemand vom Nachbartisch seine Hilfe an.
    »Das funktioniert nicht«, sagte jemand anders. »Man muss den Heimlichgriff anwenden.«
    Ich lief um den Tisch herum und versuchte, Lula von hinten zu umfassen, aber meine Arme reichten dazu nicht aus.
    Ein Riese kam jetzt von der Theke herüber, verschränkte seine Pranken im Klammergriff um Lula und drückte fest zu.
    Plopp!, machte es, und ein Stück Hähnchenfleisch flog aus ihrem Mund und traf zwei Tische weiter ein Kind am Kopf.
    »Du musst unbedingt abnehmen«, sagte ich zu Lula.
    »Ich habe eben schwere Knochen«, sagte sie.
    Die Aufregung legte sich wieder, und Lula nuckelte an ihrem Milchshake.
    »Gerade eben, als ich beinahe gestorben bin, ist mir eine Idee gekommen«, sagte Lula. »Ist doch ganz klar, was du als Nächstes machen musst. Du sagst DeChooch, du hättest dich entschlossen, das Geschäft gegen Bares abzuwickeln. Wenn er sich dann das gewisse Etwas abholt, schnappen wir ihn uns, und dann bringen wir ihn zum Reden.«
    »Bisher hatten wir nur Pech, wenn wir ihn uns schnappen wollten.«
    »Ja, aber was hast du denn schon zu verlieren? Gar nichts. Du hast das, wonach er sucht, doch gar nicht.«
    Stimmte auch wieder.
    »Ruf Mary Maggie an, die Schlammwrestlerin, und sag ihr, wir würden uns auf das Geschäft einlassen«, befahl Lula.
    Ich holte mein Handy und wählte Mary Maggies Nummer, aber es ging niemand ran. Ich hinterließ Namen und Telefonnummer und bat um Rückruf.

    Gerade verstaute ich mein Handy wieder in der Umhängetasche, da stürmte Joyce ins Restaurant.
    »Ich habe euren Wagen draußen auf dem Parkplatz gesehen«, sagte sie. »Glaubt ihr vielleicht, ihr könntet DeChooch hier gemütlich beim Hähnchenessen erwischen?«
    »Er ist gerade gegangen«, sagte Lula. »Wir hätten ihn festnehmen können, aber das wäre uns zu einfach gewesen. Wir lieben eben die Herausforderung.«
    »Ihr zwei könntet doch mit einer echten Herausforderung gar nichts anfangen«, sagte Joyce. »Ihr seid Versager. Fettsack und Schmalbrust. Ihr zwei seid bemitleidenswert.«
    »Ich kenn welche, die sind noch viel bemitleidenswerter. Zum Beispiel Menschen, die sich mit Krabbenkotz-Chop-Suey herumschlagen müssen«, sagte Lula.
    Das überraschte Joyce denn doch. Sie war unsicher, ob Lula in die niederträchtige Aktion eingeweiht war, oder ob sie einfach provozieren wollte.
    In dem Moment ertönte Joyce’ Piepser. Sie sah auf die Anzeige und schürzte die Lippen zu einem Lächeln. »Ich muss gehen. Eine heiße Spur. Es geht um DeChooch. Bedauernswert, dass ihr beiden Püppchen nichts anderes zu tun habt, als hier zu hocken und euch den Magen voll zu schlagen. Aber wenn man euch so ansieht, muss man annehmen, dass ihr das noch am besten könnt.«
    »Ja, und wenn man dich so ansieht, muss man annehmen, dass du am besten Stöckchen holen und den Mond anjaulen kannst«, sagte Lula.
    »Leck mich doch«, sagte Joyce und rauschte ab zu ihrem Auto.
    »Hm«, sagte Lula. »Eine originellere Antwort hätte ich schon von ihr erwartet. Muss heute nicht in Höchstform sein, die Arme.«

    »Weißt du, was wir machen sollten?«, sagte ich. »Wir sollten ihr hinterherfahren.«
    Lula packte schon das Essen zusammen. »Du kannst Gedanken lesen«, sagte sie.
    Als wir zur Tür raus waren und in den CR-V kletterten, fuhr Joyce gerade vom Parkplatz. Lula stellte die Tüte mit den Hähnchenschenkeln und den Brötchen auf den Schoß, die Shakes deponierten wir in den Getränkehaltern, und los ging’s.
    »Das war bestimmt nur eine faustdicke Lüge«, sagte Lula. »Wetten, dass sie gar keine Spur hat? Wahrscheinlich fährt sie zum Einkaufszentrum.«
    Ich blieb ein paar Wagen hinter ihr, damit sie mich nicht sah, und Lula und ich ließen die Stoßstange von Joyce’ Jeep nicht aus den Augen. Im Heckfenster waren zwei Köpfe zu erkennen. Es saß noch jemand auf dem Beifahrersitz neben Joyce.
    »Sie fährt nicht zum Einkaufszentrum«, sagte ich. »Sie fährt in die entgegengesetzte Richtung. In die Innenstadt.«
    Zehn Minuten später schwante mir Böses, was Joyce’ Ziel anging.
    »Ich weiß, wohin sie fährt«, sagte ich zu Lula. »Sie will zu Mary Maggie Mason. Jemand hat ihr von dem weißen Cadillac erzählt.«
    Ich folgte Joyce in die Tiefgarage, allerdings in gebührendem Abstand, parkte zwei Reihen weiter, und Lula und ich blieben gespannt sitzen und hielten die Augen offen.
    »Da geht sie hin«, sagte Lula. »Sie und ihr Lakai. Sich

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