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Mitternacht

Mitternacht

Titel: Mitternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean R. Koontz
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Spalt, schnupperte an ihr und versuchte, ihr die Hand zu lecken, so daß sie Angst hatte, sie würde ihn einklemmen. Aber er wich im letzten Augenblick zurück, und die Tür fiel zu.
    Sam führte sie die Stufen hinab und durch den Garten zum Haus südlich von dem Harrys. Dort brannte kein Licht. Chrissie hoffte, daß niemand zu Hause wäre, aber sie stellte sich vor, wie in diesem Augenblick ein monströses Geschöpf hinter einem der dunklen Fenster lauerte, sich die Lippen leckte und sie beobachtete.
    Der Regen schien kälter als während ihrer gestrigen Flucht, aber das konnte daran liegen, daß sie gerade aus dem warmen, trockenen Haus kam. Im Westen erhellte nur noch ein schwacher grauer Schimmer den Himmel. Die eisigen, schneidenden Tropfen schienen den letzten Rest dieses Lichts aus den Wolken zu reißen, und in den Boden zu stampfen und eine undurchdringliche, feuchte Dunkelheit herabzuziehen. Noch bevor sie den Zaun erreicht hatten, der Harrys Grundstück vom benachbarten trennte, war Chrissie dankbar für den Nylonregenmantel mit Kapuze, obwohl er ihr zu groß war und sie sich darin fühlte, als wäre sie ein kleines Kind, das sich mit den Kleidungsstücken ihrer Eltern verkleidet hatte.
    Es war ein Scherenzaun, über den man leicht klettern konnte. Sie folgten Sam durch den Nachbargarten zum nächsten Zaun. Chrissie kletterte auch darüber in den Nachbargarten, dicht gefolgt von Tessa und erst da wurde ihr klar, daß dies das Grundstück der Coltranes war.
    Sie sah zu den leeren Fenstern. Auch hier brannte kein Licht, und das war gut, denn wenn hier Licht gebrannt hätte, hätte das bedeutet, jemand hätte die Überreste der Coltranes nach ihrem Kampf mit Sam gefunden.
    Während sie zum nächsten Zaun durch den Garten ging, bekam Chrissie Angst, die Coltranes könnten sich irgendwie wiederbelebt haben, nachdem Sam sie erschossen hatte, sie könnten in eben dieser Minute am Küchenfenster stehen und heraussehen, hätten ihren Nemesis und seine beiden Begleiter erkannt und machten gerade jetzt die Tür auf. Sie rechnete damit, daß zwei Robotergeschöpfe mit Metallarmen und großen Metallhänden herauskommen würden, Blutsverwandte der lebenden Toten in alten Zombiefilmen, auf deren Köpfen sich winzige Radarantennen drehten und aus deren Körperöffnungen Dampf zischte.
    Ihre Angst mußte sie langsamer gemacht haben, denn Tes sa stolperte hinter ihr fast in sie hinein und gab ihr einen sanften Schubs, um sie zur Eile anzutreiben. Chrissie duckte sich und eilte zum Südrand des Gartens.
    Sam half ihr über einen schmiedeeisernen Zaun mit speerähnlichen Spitzen auf den Stangen. Sie hätte sich wahrscheinlich aufgespießt, wenn sie alleine geklettert wäre. Chrissie-Schaschlik.
    Im nächsten Haus waren Leute anwesend, und Sam suchte hinter Büschen Schutz und peilte die Lage, bevor er weiterlief. Chrissie und Tessa gesellten sich rasch zu ihm.
    Während sie über den letzten Zaun geklettert war, hatte sie die aufgeschürfte linke Hand angeschlagen, obwohl sie bandagiert war. Es tat weh, aber sie biß die Zähne zusammen und beschwerte sich nicht.
    Chrissie bog die Zweige des Maulbeerbuschs auseinander und sah zu dem Haus, das nur sechs Meter entfernt war. Sie sah vier Menschen durch das Küchenfenster. Sie machten gemeinsam das Abendessen. Ein Paar in mittleren Jahren, ein grauhaariger Mann und ein Mädchen, das noch keine zwanzig war.
    Sie fragte sich, ob sie schon verwandelt worden waren. Sie glaubte nicht, konnte aber nicht sicher sein. Und da sich die Roboter und Schreckgespenster manchmal in schlauen menschlichen Verkleidungen versteckten, konnte man keinem vertrauen, nicht einmal seinem besten Freund... oder seinen Eltern. Ziemlich genau so, als wären Außerirdische gelandet.
    »Sie werden uns, selbst wenn sie herausschauen, nicht sehen«, sagte Sam. »Kommt weiter.«
    Chrissie folgte ihm aus der Deckung das Maulbeerbuschs über den offenen Rasen zur Grenze des nächsten Grundstücks, und dabei dankte sie Gott für den Nebel, der mit jeder Minute dichter wurde.
    Schließlich kamen sie zum Haus am Ende des Blocks. Die Südseite dieses Gartens grenzte an die Querstraße an, Bergenwood Way, die zur Conquistador hinunterführte.
    Als sie zwei Drittel des Weges über den Rasen zurückgelegt hatten, weniger als sechs Meter von der Straße entfernt, bog eineinhalb Block weiter oben ein Auto in die Straße ein und fuhr herunter. Chrissie folgte Sams Beispiel und warf sich flach auf den nassen Rasen, weil kein

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