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Mitternachtsfalke - Auf Den Schwingen Der Liebe

Mitternachtsfalke - Auf Den Schwingen Der Liebe

Titel: Mitternachtsfalke - Auf Den Schwingen Der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
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Kopf. Die Hochzeit findet statt und du wirst nie wieder davon anfangen, hast du mich verstanden?“
    Unglücklich war sie damals in ihre Gemächer geflohen, hatte sich der feinen Kleider gegen ihr Hauskleid getauscht und war in den Stall geschlichen. Ihr war zum Weinen zumute gewesen, aber die gleichmäßigen Striche, mit denen sie ihre Stute gestriegelt hatte, waren ihr wie Medizin erschienen. John, der Stallbursche war dieses Verhalten seiner Herrin bereits gewöhnt. Wann immer Julia besorgt war, verschaffte sie sich auf diese Art Trost.
    Heute aber war sie zu aufgebracht. Es war zu viel passiert als dass sie, nur um die Regeln des Anstandes zu wahren, ihren Ärger hinunterschlucken würde. Sollte Greg ruhig ihre Wut zu spüren bekommen. Wie konnte er es wagen, sie in ihrem eigenen Haus derart in Verruf zu bringen.
    Wackelig erhob sie sich von ihrem Lager. Die von Abbie hilfreich dargebotene Hand wehrte sie energisch ab.
    „Nein, lass mich.“
    Sie riss die Tür zur Halle auf.
    „Gregory, darf ich Euch um ein Gespräch bitten?“, brachte sie in einem Ton hervor, der das Wort bitten Lügen strafte.
    Die stämmigen Blackworth Brüder verbeugten sich leicht vor Julia, während Haribert zum Gruß seine Kappe vom Kopf zog.
    „Julia, Liebes. Ich wollte soeben zu dir eilen. Du bist ja noch immer vollkommen verstört!“
    Ein warnender Blick über die Schulter sollte seine Gefolgsleute zum Schweigen bringen.
    „Ich dankte soeben meinen Männern für ihren unermüdlichen Einsatz bei deiner Rettung.“
    Auf Julias vorwurfsvollen Ton ging er nicht weiter ein, da er eine Szene verhindern wollte. Schon war er an ihrer Seite und bugsierte sie zurück in den Salon. Mit energischer Stimme forderte er dort:
    „Nathan, Olivia - sicherlich gesteht ihr mir einen Moment unter vier Augen mit meiner Verlobten zu. Ich möchte mich selbst davon überzeugen, dass sie wohlauf ist.“
    Obwohl Julia sich maßlos über Gregorys heuchlerisches Gehabe aufregte, bewahrte sie Ruhe, denn sie wollte ihren Vater nicht noch mehr aufregen. Daher stimmte sie dem Vorschlag zu und bat Olivia, sich um Nathan zu kümmern.
    Als sich die Tür schloss und die beiden allein miteinander waren, veränderte sich Gregs Miene und sein Blick wurde bohrend.
    „Nun, Julia. Ich möchte, dass du mir alles berichtest, was sich in den letzten Tagen zugetragen hat.“
    Julia leckte sich über die Lippen. Sie war sich ziemlich sicher, dass er vermutlich nicht alles wissen wollte. Was sollte sie ihm schon sagen? Dass sie, als der Anführer einer Schmugglerbande verkleidet, aus dem Fenster gestiegen war? Oder dass der Mann, den alle fälschlicherweise für den Mitternachtsfalken gehalten hatten, in Wirklichkeit nur ein Kopfgeldjäger gewesen war, dem sie zudem auch noch ihre Jungfräulichkeit geschenkt hatte?
    „Julia, ich rede mit Euch!“, fuhr Greg sie an, wobei er sie grob am Arm rüttelte.
    Sie entwand sich seinem Griff und ging unruhig im Raum auf und ab. Würde er nicht alles, was sie getan hatte, ohnehin in ihrem Gesicht lesen können? Womöglich würde er sogar die ihr so verhasste Verlobung lösen, wenn er erfahren würde, was passiert war. Andererseits wäre dann ihr Ruf ruiniert und ihr Vater würde ihr sicherlich niemals verzeihen. Nein, so einfach kam sie aus dieser Sache nicht heraus. Gregorys ungeduldiges Schnauben verhieß ohnehin nichts Gutes. Sie konnte nicht ewig schweigen. Sie musste ihm irgendeine Erklärung liefern.
    „Verflucht Julia! Ich will jetzt wissen, was Euch geschehen ist. Wisst Ihr eigentlich, wer der Mann war, der Euch entführt hat?“, verlangte er zu wissen.
    Was sollte sie ihm schon antworten? Wer war der Mann gewesen? Drew, der Mann mit den unvergesslichen Augen, dessen Küsse sie betört hatten und dessen Körper leidenschaftlich den ihren in Besitz genommen hatte. Vermutlich alles nicht als Antwort für ihren Verlobten geeignet, dachte Julia.
    Da sie immer noch schwieg, beantwortete sich Gregory seine Frage selbst:
    „Der Mitternachtsfalke Julia! Oh ja, der Falke hatte dich in seiner Gewalt! Die Frage ist doch nur, wie er in dein Gemach kam. Weißt du das? Oder warum er dich entführt hat? Können wir denn nun davon ausgehen, dass du in Sicherheit bist, oder denkst du, seine Männer werden dir erneut etwas antun?“
    Vollkommen perplex schüttelte Julia den Kopf. Was? Man nahm an, dass Drew sie entführt hatte? Nun gut, das war eigentlich nicht unbedingt schlecht. Zumindest würde diese Version der Geschehnisse ihre Identität

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