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Mitternachtsfalke - Auf Den Schwingen Der Liebe

Mitternachtsfalke - Auf Den Schwingen Der Liebe

Titel: Mitternachtsfalke - Auf Den Schwingen Der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
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Dessert kann ich Euch dann trotz allem noch servieren. Kommt einfach und holt es Euch. Es ist die Kammer hinter der Scheune.“
    Damit drehte sie sich um und ging mit wiegenden Hüften in die Küche zurück. Kurz darauf brachte ein junges Mädchen sein Abendessen.
    „Wo ist denn Charleen?“, fragte Drew das Kind.
    „Ach, Mutter hat gesagt sie kann für heute Schluss machen. Ihr müsst wissen, dass es Mutter nicht gefällt, wie sie sich immer an die Männer ranmacht. Darum bin ich jetzt hier. Von mir habt Ihr nichts zu befürchten!“, versicherte ihm das Kind.
    Drew lachte laut und gab dem Mädchen eine Münze als Dank.
    So, so, diese Charleen hatte es also faustdick hinter den Ohren. Drew hatte auf einmal nur noch wenig Hunger. Schnell verspeiste er den schmackhaften Braten und trank seinen Krug aus. Dann legte er das Geld auf den Tisch und trat hinaus. Er klopfte sich den Staub aus den Kleidern und fuhr sich mit den Händen durch die dichten schwarzen Haare.
    Wie sehr er diese Art von Vergnügen den langweiligen Abenden in der Londoner Gesellschaft vorzog!
    ‚Schätzchen, ich komme.‘, dachte er und ging hinter die Scheune. Durch die verschlossenen Fensterläden der kleinen Kammer fiel ein matter Lichtstreifen. Anscheinend hatte sie ihn kommen hören, denn noch ehe er anklopfen konnte, öffnete sie schon die Tür. Ihr Haar war offen und fiel ihr auf den Rücken. Nur ein durchscheinendes Nachtgewand verhüllte ihre sinnliche Gestalt.
    „Drew, komm doch herein und mach es dir gemütlich“, säuselte Charleen, und als er über die Schwelle trat, lag sie bereits in seinen Armen und küsste ihn.
    Charleen mochte die Männer, und so ein appetitliches Exemplar war ihr schon lange nicht mehr untergekommen. Seine Augen, von so leuchtendem grün wie ein Smaragd, umrahmt von dichten langen Wimpern, um die ihn jede Frau beneiden würde. Dazu sein muskulöser Körper, der trotz seiner Größe aber nicht wie der eines Bauern wirkte, sondern eine angeborene Eleganz ausstrahlte. Oh ja, heute war Charleens Glückstag.
    Und lange Zeit später, als es bereits dunkel in der Hütte war, und auch aus der Gaststube kein Geräusch mehr kam, fand Drew zum dritten Mal in dieser Nacht Erfüllung in den Armen seiner willigen Gastgeberin. Nach deren Reaktionen auf seine Zärtlichkeit war auch sie mit dem Arrangement mehr als nur zufrieden.
    Am nächsten Tag fiel stetiger Regen. Vor Stunden hatte sich Drew von Charleen verabschiedet, ihr versprochen, schon bald einmal wieder bei ihr vorbeizukommen, und ihr dann herzhaft in den Hintern gekniffen. Nun kreisten seine Gedanken um die letzte Nacht und ein süffisantes Grinsen breitete sich in seinem Gesicht aus. Zumindest hielt ihn die Erinnerung an den einladenden Körper seiner Gespielin warm, denn sein Mantel konnte schon seit einiger Zeit nichts mehr gegen den Regen ausrichten. Das Wasser stand ihm bereits in den Stiefeln. Trotzdem wollte er seinen Weg fortsetzen. Nur wegen etwas Feuchtigkeit von oben würde er sich keine zwanzig Goldstücke entgehen lassen. Doch um diese zu bekommen, brauchte er einen Plan. Was wirklich nicht so einfach war, denn immer wenn er anfing nachzudenken, wanderten seine Gedanken zurück zu Charleen. So dreist hatte ihn schon lange keine Frau mehr in ihr Bett gelockt. Zuletzt war er sogar unverrichteter Dinge aus einem fremden Bett geflohen. Er schmunzelte, als er an den schockierten Gesichtsausdruck seiner damaligen Bettgefährtin dachte, als sie festgestellt hatte, dass ihr Ehemann gerade nach Hause gekommen war. Drew hatte ihr einen letzten Kuss geraubt, seine am Boden liegende Kleidung eingesammelt und war, so wie Gott ihn geschaffen hatte, aus dem Fenster geflohen. Zu gerne hätte er gehört, wie die Dame ihrem Gatten erklärte, warum sie mitten am Tag, nackt, mit wundgeküssten Lippen und bis zur Schmerzgrenze erregt, in ihrem Ehebett lag, während ihr Mann doch angeblich zur Jagd war.
    So waren sie, die Ehefrauen. Ein weiterer Grund, warum er niemals heiraten würde. Diese typischen, in London zustande gekommenen Verbindungen reicher Erben mit wohlhabenden jungen Damen, waren selten von wahren Gefühlen geleitet. Oft herrschte zwischen den Paaren noch nicht einmal so etwas wie Respekt oder gar Zuneigung. Und darum kam es eben auch immer wieder vor, dass er sich in so prekären Situationen wie kürzlich wiederfand.
    Ein Rinnsal Wasser lief Drew in den Kragen und riss ihn aus seinen Tagträumen. Er schüttelte seinen triefnassen Hut aus und wischte sich

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