Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mitternachtsfalke - Auf Den Schwingen Der Liebe

Mitternachtsfalke - Auf Den Schwingen Der Liebe

Titel: Mitternachtsfalke - Auf Den Schwingen Der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: authors_sort
Vom Netzwerk:
Stiefeln zu gehören schien.
    Knopfauge - Smithe , der Julia nur entgeistert anstarrte, blieb dem Kapitän eine Antwort schuldig. Da dieser jedoch nicht vorhatte zu raten, was auf seinem Schiff vor sich ging, bot er selbst ihr stattdessen seine Hand.
    „Lady, bitte erhebt Euch. Was verschafft mir die Ehre?“
    Unsicher hob Julia den Kopf, nur um sofort wieder den Blick abzuwenden. Das Gesicht über ihr glich dem eines Engels, nur dass eine lange gezackte Narbe die eine Hälfte des schönen Gesichtes verunstaltete. Dennoch erhob sie sich, darauf bemüht, ihn nicht anzustarren.
    „Sir, ich danke Euch“, brachte sie heraus und versank in einen Knicks.
    Mit einer einzigen Handbewegung scheuchte er die Crew, abgesehen von Smithe, zurück an die Arbeit. Sein Griff an Julias Arm war zu fest, um höflich zu sein. Eines war ihr klar. Er hatte das Kommando. Ihr Schicksal lag allein in seinen Händen. Mit aller Entschlossenheit, die sie noch aufbringen konnte, wandte sie sich an den Piraten.
    „Sir, gehe ich recht in der Annahme, dass Ihr der Kapitän dieses Schiffes seid? Denn wenn dem so ist, dann habe ich Euch ein Geschäft vorzuschlagen.“
    Neugierig ließ er seinen Blick über die Frau wandern.
    „Smithe, wie komme ich denn dazu, heute Nacht die Gesellschaft dieses Täubchens genießen zu dürfen?“, fragte er Knopfauge.
    „Captain, er ist uns, … ich meine, sie ist einfach an den Strand marschiert und hat verlangt, dass man ihn, … äh … sie , zu dir bringt. Dass er … sie , eine Frau ist, haben wir nicht bemerkt.“
    Verschämt zwirbelte Smithe seinen Bart zwischen den Fingerspitzen und fühlte sich sichtlich unwohl in seiner Haut. Durch ein knappes Nicken entlassen sputete er sich, davonzukommen. Julia und der blonde Engel blieben allein an Deck zurück.
    „Sir, ich bedaure dieses Missverständnis“, ergriff nun Julia das Wort.
    „Eigentlich hätte niemand bemerken sollen, dass ich eine Frau bin“, gab sie freimütig zu.
    „Lady, ich garantiere Euch, niemand betritt dieses Schiff ohne dass ich erfahre, wer er - oder in diesem Fall sie - ist.“
    Sein Blick war kalt, aber nicht grausam oder brutal. Sein Griff nach wie vor fest um ihren Arm, führte er Julia an Deck entlang. Für seine Männer musste es den Anschein haben, als spazierten sie gemütlich nebeneinander her.
    „Es ist im Gegenteil so, dass diejenigen, die versucht haben mich zu täuschen, dies allesamt bitter bereut haben“, teilte er ihr in einem Ton mit, als sprächen sie über das Wetter.
    Schnell schluckte Julia ihre aufkeimende Angst hinunter und erklärte:
    „Nun, Sir, es ist so: Meine Freundin Fanny bestand auf diese Verkleidung, denn sie war überzeugt, sollte man mich als Frau erkennen, würde man mich schänden und noch schlimmere Dinge mit mir tun!“
    Der Pirat führte sie an die Reling, gab ihren Arm frei und betrachtete seinen Gast.
    „Auf was für Ideen Ihr mich da bringt!“, raunte er bedrohlich.
    Julia wich einen Schritt zurück. Vor Angst weiteten sich ihre Pupillen und der schöne Pirat lachte.
    „Keine Sorge. Ich enthalte mir solche Vergnügungen vor. Sie lenken nur von wichtigen Dingen ab. Aber Eure Freundin hat natürlich recht. Allerdings hättet Ihr Euch nicht verkleiden, sondern lieber in Eurem Bett bleiben sollen.“
    „Das hat Fanny auch gesagt. Aber, …“
    „Es scheint mir, dass diese Fanny sehr viel klüger ist, als Ihr es seid.“
    „Oh, klug ist sie natürlich. Aber in diesem Fall irrt sie sich. Wie Ihr selbst zugeben müsst, habt Ihr mich enttarnt und dennoch schwebe ich nicht in Gefahr. Und wenn Ihr erst hört, warum ich Euch sprechen wollte, werdet Ihr bestimmt erfreut sein.“
    Captain Blacksoul stand auf die Reling gestützt neben ihr und blickte in den dunklen Nachthimmel. Die ihr zugewandte Seite seines Gesichtes war die Unversehrte und Julia musste schlucken. Der Mann war wirklich schön. Was hatte nur dieses schöne Antlitz zerstören können? Sie konnte sich beim besten Willen nichts vorstellen, was zu so einer schrecklichen Narbe führen würde.
    „Mein Mitternachtstäubchen, ich glaube nicht, dass ich ein Mensch bin, der noch Freude an etwas empfindet. Erhofft Euch also nicht zu viel. Und nun sagt Ihr mir, wer Ihr seid und was Ihr von mir wollt.“
    „Natürlich werde ich Euch nicht sagen, wer ich bin! Da hätte ich mir ja die Sache mit der Verkleidung gleich sparen können“, protestierte Julia.
    Aber noch ehe sie sich versah, hob der Pirat sie hoch und hielt sie über die Bordwand.

Weitere Kostenlose Bücher