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Mitternachtsfalke - Auf Den Schwingen Der Liebe

Mitternachtsfalke - Auf Den Schwingen Der Liebe

Titel: Mitternachtsfalke - Auf Den Schwingen Der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
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hervor und lief geduckt hinüber zum Haupthaus. Hufgetrappel schreckte ihn auf, sodass er sich blitzschnell hinter einen Holzstoß drückte, und sich mucksmäuschenstill zusammenkauerte.
    „Wo habt ihr so lange gesteckt?“, war Gregorys wütende Stimme zu vernehmen.
    Das Getrappel der Pferde wurde lauter, die Reiter kamen näher. Robby betete darum, nicht entdeckt zu werden. Es gab für ihn keinen Grund sich hier herumzutreiben und dieser Gisbourne würde ihn bestimmt auspeitschen, wenn er ihn in die Finger bekäme. Dieser Gedanke erschreckte den Jungen so, dass er sich zusammenreißen musste, um nicht vor Angst zu zittern.
    „… kaum glauben, aber pünktlich um Mitternacht ist am Horizont eine Galeone aufgetaucht“, berichtete nun die Stimme von Haribert.
    Robby hasste das Wieselgesicht. Der Kerl war mindestens ebenso grausam wie Gisbourne selbst.
    „Und weiter? Warum kommt ihr erst jetzt zurück? Wo habt ihr die ganze Nacht gesteckt? Ich wollte gerade nach euch suchen.“
    „Na, am Strand natürlich!“, mischte sich nun auch einer der Blackworth Brüder ein. Allerdings konnte Robby nicht erkennen, welcher der beiden sprach. Nur Julias Verlobter befand sich in seinem Sichtfeld und die Stimmen der Brüder waren sich sehr ähnlich.
    „Wir sagten, die Galeone erschien pünktlich um Mitternacht. Die Schmuggler aber nicht“, erklärte die Stimme weiter.
    „Genau. Wir dachten schon, die kommen nicht mehr“, bestätigte der andere.
    „Jetzt spuckt es schon aus! Was war los am Strand? Haben wir den Falken nun im Verlies sitzen oder nicht?“, fuhr Greg seine Spießgesellen ungeduldig an.
    Robby duckte sich noch weiter hinter den Holzstoß. Die raue Rinde der gespaltenen Scheite drückte sich in seine Haut. Die Pferde der Männer stapften unruhig, aber niemand außer ihm achtete darauf.
    „Wir wollten gerade umkehren, weil wir dachten, dass keiner mehr kommt, als plötzlich ein einziges Ruderboot vom Strand aus zu der Galeone aufgebrochen ist. Es ging sehr schnell und wir hatten keine Möglichkeit die Männer aufzuhalten“, erklärte Harry.
    „Die Männer! Die interessieren mich nicht. Ich will wissen, wer die Schmuggler angeführt hat!“, donnerte Gregs Stimme über den leeren Hof. Die Vögel verstummten.
    „Wir denken, dass der Falke noch auf freiem Fuß ist,“, gestand Haribert, „weil einer der Männer im Boot genau so einen Umhang trug, wie der Mann, der über die Klippen ging.“
    Stille. Neugierig spitze Robby die Ohren. Gisbourne trommelte sich mit seiner Gerte nervös gegen den Schenkel.
    „Was jetzt?“, fragte die tiefe Stimme von einem der Blackworths.
    „Was jetzt? Nichts jetzt! Nathan hat mir das Kopfgeld bereits gezahlt! Soll ich es ihm etwa zurückgeben und ihm sagen, dass wir zu dämlich waren, den Falken zu fangen, ich aber sein Geld dringend brauche?“, fragte Greg sarkastisch.
    „Jeder Cent, den ich besitze, ist wertlos, solange ich nicht weiß, was mit dem Schuldschein passiert ist. Ich muss unser Landgut endlich auslösen!“
    Seine Männer schwiegen und nur das Schnauben der Pferde war zu hören.
    „Was dann?“, wagte es schließlich das Wieselgesicht zu fragen.
    „Nichts. Wir behalten die Sache für uns. Ich sage zu Nathan, die rothaarige Schlampe hätte sich getäuscht und es wäre, wie erwartet, natürlich nichts passiert.“
    „Aber was wird dann aus dem Kerl im Verlies?“, fragte Ashton, der inzwischen abgesessen war und sich nun ebenfalls in Robbys Blickfeld befand.
    „Was soll mit dem sein? Denkst du der juckt mich?“
    „Nein, aber was tun wir, wenn Hayes ihn nach London schickt und er dort rumerzählt, er wäre unschuldig?“, gab Ashton zu bedenken.
    „Hm, entweder wir schneiden ihm die Zunge raus, oder wir müssen ihn loswerden“, erwiderte Gregory trocken.
    Die Männer lachten und Haribert spuckte in Robbys Richtung. Dem war inzwischen der Mund vor Angst ganz trocken. Den Versuch sein Zittern zu unterdrücken hatte er längst aufgegeben. Von Minute zu Minute wurde es heller. Es konnte nicht mehr lange dauern, bis man ihn hinter dem Holz entdecken würde.
    „Ich lass mir doch von dem verfluchten Mitternachtsfalken nicht alles kaputtmachen!“, rief Greg aufgebracht.
    Mit einer Handbewegung schickte er die beiden Brüder mit den Pferden davon und blieb mit Harry alleine zurück. Zum Glück für Robby drehten sie ihm den Rücken zu und entfernten sich einige Schritte weit. Leider konnte er aber nun auch nicht mehr jedes Wort verstehen, welches die beiden

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