Mitternachtsfalke - Auf Den Schwingen Der Liebe
beklemmendes Gefühl in ihm breit. Die Schellen um seine Handgelenke schnappten zu. Zufrieden trat Ashton zurück und begutachtete sein Werk. Anders als im Verlies ermöglichten es diese Ketten dem Gefangenen zwar, sich zu bewegen oder am Boden zu sitzen, dennoch war es unmöglich, sich zu befreien. Diesmal, fürchtete Drew, würde er keinen Besuch von der widerspenstigen Julia erwarten können.
Als hätte Haribert seine Gedanken gelesen, drohte er:
„Na du Bastard, brauchst nicht denken, dass diesmal jemand kommt und dir die Ketten abnimmt. Hier wird dich noch nicht mal jemand hören, wenn du vor Schmerzen schreist, oder um dein jämmerliches Leben winselst.“
Insgeheim musste Drew dem Wieselgesicht recht geben. Hier würde ihn niemand finden. Darum hielt er es für das Beste, einfach zu schweigen. Das Letzte, was er wollte, war die Männer zu verärgern. Denn die sahen so aus, als warteten sie nur auf einen Grund, ihm an die Gurgel zu gehen.
„Ach schau an, jetzt kriegt er sein Maul nicht auf, der Hurenbock!“, lachte Burton.
„Sicherlich war er nicht so zurückhaltend, als er Gregs Frauchen in den Fingern hatte“, stimmte Harry zu.
Der Dritte im Bunde klopfte sich lachend auf die Schenkel.
„Ja genau. Da hast deine Zunge wohl nicht in Zaum halten wollen?“
Drew gefiel gar nicht, in welche Richtung die Gedanken seiner Gegner gingen.
„Ich weiß nicht, was ihr von mir wollt. Weder bin ich der Mitternachtsfalke, noch jemals dieser Frau, von der ihr sprecht, begegnet“, versuchte er auf seiner Unschuld zu beharren.
„Ashton, hast du auch den Eindruck, der Schweinehund will uns verscheißern?“, fragte Burton seinen Bruder im Plauderton, wobei er seine Pistole auf einem Felsen ablegte, der außerhalb von Drews Reichweite war, und seine Fäuste ballte.
Schneller als er erwartet hatte, war Burton bei ihm und rammte ihm seine Faust in den Magen. Drew, der noch überlegt hatte, ob er sich verteidigen sollte, oder besser einige Prügel einsteckte, um nicht erschossen zu werden, handelte instinktiv. Er wickelte sich die Kette um die Faust, riss den Arm hoch und versetzte seinem Gegner einen mächtigen Kinnhaken. Burton taumelte rückwärts und fasste sich an den blutigen Kiefer.
„Na warte du Hund, das wirst du bereuen!“, knurrte er, ehe er sich erneut auf Drew stürzte. Und er sollte Recht behalten. Drew bereute schon nach dem zweiten Hieb, den er einstecken musste, dass er sich in diese Situation gebracht hatte. Burtons Knie hatte ihn in die Niere getroffen und der stechende Schmerz lähmte ihn fast. Er musste einen weiteren Treffer am Auge einstecken, bevor er zu Boden ging und dabei mit dem Rücken gegen die Wand schlug. Schnell riss er an der Kette, die ihn behinderte, und konnte so in letzter Sekunde verhindern, Burtons Stiefelspitze ins Gesicht zu bekommen. Aus dem Augenwinkel bemerkte er, dass Ashton dabei war, seine Ärmel hochzukrempeln und Haribert sich bereits in die Fäuste spuckte. Er stöhnte. Wie sollte er es schaffen, es mit allen Dreien aufzunehmen? Burtons Faust landete hart in Drews Magen. Er keuchte und schnappte hilflos nach Luft. Abwehrend hob er die Hände vor sich und tatsächlich gönnte ihm Burton eine Verschnaufpause.
„Na was meint ihr, wollen wir Greg den ganzen Spaß überlassen oder uns auch ein bisschen mit ihm amüsieren?“, fragte Burton leichthin.
Grinsend spuckte er einen Batzen Schleim aus, ehe er sich die verschwitzten Hände an die Hose rieb.
„Vielleicht verrät er uns ja noch, was er so alles mit der Lady angestellt hat, bevor wir ihn niedermachen“, überlegte Harry.
„Ob er ihre Möpse angetatscht hat?“
„Also du Bastard, sag schon? Hast du Julias Möpse angefasst?“
Drew schüttelte den Kopf:
„Hört auf! Was soll das? Ihr sprecht von einer Lady!“, entgegnete er kühl.
Die Männer lachten und kamen einen Schritt näher.
„Na gut: Hast du die Möpse der Lady angefingert?“, brüllte Haribert vor Lachen.
Drew knirschte mit den Zähnen. Wenn diese Ketten nicht wären, würde er die Schweine für ihre widerwärtigen Worte bezahlen lassen, so aber blieb ihm nur eines:
„Halt dein dreckiges Maul! Wenn du Julias Namen noch einmal in den Schmutz ziehst, bring ich dich um.“
Kurz verschlug es Harry die Sprache, dann grinste er breit und griff sich in den Schritt.
„Hab mir die Titten von der Lady schon oft vorgestellt, ihren Arsch und ihre Lippen, wie sie meinen Schw…“
Blitzschnell hatte Drew ihm gegen das Knie getreten. Als
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