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Mitternachtsfalke - Auf Den Schwingen Der Liebe

Mitternachtsfalke - Auf Den Schwingen Der Liebe

Titel: Mitternachtsfalke - Auf Den Schwingen Der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
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Immerhin geht es um Schmuggler und um ein Kopfgeld von zwanzig Goldstücken. Das klingt für ein Mädchen wie mich fast schon nach einem Abenteuer.“
    „Seid nicht so naiv, diese Sache ist doch kein romantisches Abenteuer! Hierbei entsteht der englischen Krone immerhin ein beträchtlicher finanzieller Schaden. Und der König sieht es ebenfalls als Pflichtverletzung an, dass so etwas gerade auf dem Grund und Boden Eures Vaters vonstattengeht. Es sollte demnach auch in Eurem Interesse sein, dieses gesetzlose Treiben schnellstmöglich zu unterbinden. Genau aus dem Grund hat Nathan ja auch dieses immense Kopfgeld ausgesetzt.“
    Gregory hatte sich so richtig in Rage geredet. Julias weibliche Naivität forderte so eine Belehrung geradezu heraus. Natürlich war von einer Frau nicht zu erwarten, dass sie seinen Ausführungen folgen konnte, doch ein gewisses Maß an Intelligenz hatte er bei Julia immerhin entdecken können. Nur aus diesem Grund machte er sich überhaupt die Mühe, seinen Standpunkt zu erläutern.
    „Ich selbst habe meinen eigenen Leuten ebenfalls den Befehl erteilt von nun an besonders wachsam zu sein und alles in ihrer Macht stehende zu tun, diesem Falken ein für alle Mal den Garaus zu machen.“
    Julia brauchte ja nicht zu wissen, dass er selbst Interesse daran hatte, die zwanzig Goldstücke zu kassieren.
    Sie würde Gregory am liebsten ohrfeigen, weil er sie immer so von oben herab belehrte. Wie konnte es nur sein, dass sie ihn von Tag zu Tag weniger mochte. Vor drei Jahren hatte sie noch geglaubt, ihr zukünftiger Ehemann wäre freundlich und würde ihr ein kleines bisschen Zuneigung entgegen bringen. Doch selbst da war sie sich in letzter Zeit nicht mehr sicher. Entschlossen unterdrückte sie den Impuls und neigte nur höflich den Kopf.
    „Sicher. Wie immer seid Ihr meines Vaters bester Mann. Wir sehen uns dann beim Essen. Entschuldigt mich nun bitte.“
    Schnell drehte sie ihm den Rücken zu und ging davon. Wäre Gregory etwas aufmerksamer gewesen, wäre ihm nicht entgangen, dass Julia vor unterdrückter Wut beinahe rannte und dabei bei jedem Schritt ein wenig zu hart aufstampfte. Sie ging auf direktem Weg in ihre Gemächer, wo sie die Tür hinter sich leise schloss, ihr Kopfkissen vom Bett nahm und wütend in die Federn brüllte.
    Oh dieser elende Gregory! Ständig belehrte er sie. Immer bedachte er sie mit diesem abschätzigen und überheblichen Blick. Wie sollte sie diesen Mann nur heiraten? Mit großen Schritten durchquerte Julia ihr Wohnzimmer und ließ sich entmutigt in einen Sessel sinken. Sie drückte das Kissen Trost suchend an ihre Brust. Wenn es doch nur eine Möglichkeit gäbe, dieser Ehe zu entgehen. Noch immer konnte sie nicht verstehen, wie ihr Vater ihr das antun konnte. Immer wieder versuchte Julia sich vorzustellen, was sie in ihrer Hochzeitsnacht erwarten würde. Bereits die kleinste Berührung von Gregory empfand sie als unangenehm. Nein, sie konnte das nicht. Lieber würde sie freiwillig in ein Kloster gehen.
    Frustriert warf sie das Kissen zurück aufs Bett.
    Aus Liebe zu ihrem Vater würde sie ihre eigenen Wünsche hinten anstellen müssen und irgendwie versuchen, sich mit ihrem Schicksal abzufinden. Und dazu gehörte nun einmal, sich nun mit freundlicher Mine zum Abendessen zu begeben. Seufzend stemmte sie sich aus dem Sessel und hatte das Gefühl, die Last der ganzen Welt tragen zu müssen.
    Sie klingelte nach ihrer Zofe und wenig später half Abbie ihr dabei, sich die Haare hochzustecken. Dies war ein kleiner Racheakt, denn sie wusste, dass Gregory es mochte, wenn sie ihr Haar offen über den Rücken fallen ließ. Als sie mit ihrem Äußeren so weit zufrieden war, bat sie Abbie, noch ein Feuer im Kamin zu entfachen, ehe sie sich erneut ihrem Spiegelbild widmete. Noch immer waren ihre Wangen vor Wut gerötet. Ihre blasse Haut war ihr ohnehin ein Dorn im Auge. Jede Gefühlsregung konnte man ihr im Gesicht ablesen. Sie neigte dazu, schnell zu erröten. Ob aus Freude, Wut oder Scham spielte dabei keine Rolle. Zum Glück waren Julias Augen von einem so eisigen Blau, dass die wenigsten Menschen ihrer Hautfarbe Beachtung schenkten. Die Augen waren das Eindrucksvollste in Julias Gesicht. Daneben waren ihre Nase und das spitze Kinn als gewöhnlich zu bezeichnen. Sie selbst fand sich nicht unbedingt schön. Zumindest nicht im klassischen Sinn. Doch ihr Lachen erhellte das ganze Gesicht und brachte ein Leuchten in ihre Augen, welches den meisten Menschen den Atem verschlug. Zu

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