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Mitternachtslöwe (German Edition)

Mitternachtslöwe (German Edition)

Titel: Mitternachtslöwe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sven Langenkamp
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sie sich frei, schwand ihr Kummer, bis er in einer Welle gewappneten Mutes davon floss.

 
     
     
     

     

Thors
    Das Wort Gottes
     
    Das Zeichen der höchsten Freiheit
     
    Gesetz, Korrektur, Unterweisung

Löwe aus Mitternacht
    Das Gras welkte. Es dörrte aus, zog sich zurück, als raube ihm etwas das Leben aus den Wurzeln. Und auf einmal standen sie auf den Klippen eines düsteren Tals. Im Schutze dunkler Berge, die sich wie abgenagte Knochen über sie beugten, loderte in ihrem Schatten das Feuer des Krieges. Maschinen und Apparaturen aus Stahl reihten sich dicht an dicht. In der Ferne ragte ein knochiger Turm aus gefalteten Adlerschwingen über das Tal hinaus, bis in den schwarzen See der Nacht. Der Anblick erschütterte Sophia. Tausende Federmäntel standen in dem Tal. Marionetten deren Fäden nur einer zu führen vermochte. Jede dieser Kreaturen wartete nur auf den Fingerzeig ihres Herrschers, um vorzupreschen und dem Grauen, welches dem Regime zugesprochen wurde, ein stolzes Vorbild zu sein.
    »Wir müssen zum Turm des Generals, genau durch diese Meute abwertiger Bastarde!«, sprach Byrger mit einer Rachgier im Tonfall die sein weißes Antlitz erschütterte.
    »Endlich sind wir einer Meinung«, grinste Abaris schelmisch.
    »Schau an wer auch da ist...«, sagte Sophia verbissen.
    »Dieser Dreckskerl! Den werde ich mir zuerst vornehmen!«, sagte Abaris verbissen.
    »Nein«, warnte Sophia ihn hart, »Das Schwein gehört mir!« Jeden noch so widerlichen Gedanken formte sie zu Hass, als sie Vitus sah, wie er vor den Maschinen und Männern des Regimes auf und ab lief. Dies war der Moment in dem Sophia tiefste Abscheu erfuhr. Ein Gedanke. Vitus töten. Und jenen zu vernichten der dies alles zum Ursprung hatte. Das Leid, das Plagen der Welt saß in diesem Tal, im Horst des Generals. Sophia blickte auf Vitus' hässliches Gesicht, wie es Parolen herausschrie und dabei vor Raserei überschäumte. All ihre Gefühle sprangen auf diesen einen Mann, der sie verfolgte, sie quälte, der ihre Tochter tötete. Sie ergab sich dem Hass und eine andere Macht nahm ihren Platz ein. Grausam wie nie zuvor riss sie an Sophias Seele, als wolle sie sich von ihrer Hülle lossagen. Das Tal des Adlers wurde durchflutet von einem gewaltigen Glanz aus Gold. Wie ein entflammtes Inferno stand Sophia über dem Tal. Doch war es nicht Lilith, die aus ihr hervortrat. Sophia kontrollierte es, war seine Herrin.
    »Es ist der Löwe«, rief eine vertraute Stimme durch das Licht, »Sophia, Liebes, du bist es, du bist der Mitternachtslöwe!«
    Auch den fallenden Stein befiel das Leuchten. Groß und mächtig rotierte er über Byrgers Hand. Abaris' Bogen und Pfeil brillierten.
    In Abaris Gesicht stand etwas wie Erschrockenheit, Verwunderung, aber auch Glaube. »Ich ziehe mit dir in den Kampf. Mein Bogen und mein Pfeil sollen dein Licht verbreiten.«
    »Es wird Zeit den Schatten meiner Vergangenheit zu verlassen. Die Magie des fallenden Steins soll sich über jene legen die dich in Dunkelheit zu hüllen versuchen«, sprach Byrger stolz und brachte ein ehrliches und zufriedenes Lächeln zutage.
    Sophias Vater sagte nichts. Der Blick den Tochter und Vater in diesem kurzen aller Momente tauschten, war das Einzige was sie aneinander brauchten.
    Die Schlacht begann. Vitus rief zum Angriff. Aus dem Tal des Adlers stürmten mit Donnerbüchsen bepackte Soldaten hervor. Feuersalven noch und nöcher schmolzen im Glanz des Löwen dahin, wie Blei im Schmiedefeuer. Mit nur einem Augenzwinkern wischte Sophia die Reihen der Adler davon.
    Von hinten schnellte ein Teppich magischer Lichtpfeile auf die Federmäntel nieder. Sie durchbohrten mehrere Soldaten zugleich, die allesamt in einem Blitz aus Sonne und Glut verdampften.
    Sophias Vater und Byrger bedienten sich unbändig der Macht des Steins. Er vermehrfachte ihre Kraft immens. Ihr Vater brach den Fels der Gebirge und gebar aus ihnen gewaltige Golems, die unter seiner Fuchtel zerstampften und zerkleinerten was das metallene Machwerk des Regimes auf sie losgelassen.
    Byrger, Sohn der Zeit, zerschmetterte das zeitliche Gefüge. Ganze Wellen von Federmänteln blieben im Raum hängen oder entwickelten sich soweit zurück, bis das Schlachtfeld im Staub der Sterne, aus dem sie vor ungeahnter Dauer entstanden, lag.
    Vorweg wütete Sophia, Löwe aus Mitternacht. Schwerter schnitten bedeutungslos durch sie hindurch oder verglühten. Sie bahnte sich ihren Weg durch die Massen, ließ die Sterne vom Himmel donnern und ihre Gegner

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