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Mitternachtslust

Mitternachtslust

Titel: Mitternachtslust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E Winter
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denke, ich habe lange genug gewartet.« Natürlich dachte er, sie würde sich nun ihrerseits nach seinem Gewissen erkundigen.
    Sanft nahm er ihr die kleine Plastikkarte aus der Hand, schob sie in den dafür vorgesehenen Schlitz und stieß die Zimmertür auf.
    »Möchtest du ein Glas Sekt oder lieber einen Cognac? Ich fürchte, Martini kann ich dir nicht anbieten. Es gibt ohnehin keine Oliven.« Melissa hatte sich eilig zur Minibar geflüchtet, wo sie hektisch die kleinen Fläschchen hin und her schob.
    Er beugte sich zur ihr herunter, fing ihre Hände ein und zog sie hoch, sodass sie auf Augenhöhe mit ihm war. »Ehrlich gesagt, möchte ich im Augenblick nur dich. Sag mir, wie du es am liebsten magst. Was macht dich richtig an?«
    Seine direkte Frage verschlug Melissa den Atem. Richard hatte sich in all den Jahren nicht ein einziges Mal erkundigt, was sie gern hatte.
    »Ich weiß nicht«, stieß sie unsicher hervor und kam sich entsetzlich dumm vor. »Ich glaube, als Erstes sollten wir uns um … die Sicherheit kümmern.«
    Es dauerte eine Weile, bis er begriff, was sie meinte. »Oh, natürlich, ich …« Er sah sie hilflos an. Vielleicht entsprach es tatsächlich der Wahrheit, dass er seit drei Jahren mit keiner Frau geschlafen hatte. Dieser Gedanke verursachte ein leichtes Kribbeln zwischen Melissas Schenkeln.
    Nicht sehr erfolgreich probierte sie ein Lächeln. »Ich habe auch keine bei mir.«
    Mein Gott, in was für eine Situation war sie da geraten! Für so etwas war sie ganz offensichtlich nicht geschaffen.
    »Unten in der Halle gibt es eine Drogerie. Ich glaube, vorhin war dort noch geöffnet.« Er machte einen unentschlossenen Schritt in Richtung Tür.
    »Okay«, wisperte sie, räusperte sich und wiederholte mit lauter klarer Stimme: »In Ordnung.«
    Anstatt sich endgültig der Tür zuzuwenden, kam er langsam zu ihr zurück, legte seine Hände auf ihre Schultern, beugte sich über sie und presste seinen Mund fest auf ihren.
    Der Kuss kam so unerwartet, dass Melissa erstarrte. Die Zunge, die sachte über ihre Unterlippe glitt und sich dann zielstrebig in ihren Mund schob, war heiß und feucht. So heiß, dass Melissa nach wenigen Sekunden das Gefühl hatte, diese Hitze würde wie eine Welle durch ihren ganzen Körper schwappen und die Eisschicht schmelzen, von der sie nicht einmal gewusst hatte, dass sie existierte.
    Ohne ihr Zutun drang ein lauter Seufzer aus ihrer Kehle. Sie klammerte sich an seine Schultern und legte ihre Zunge auf seine, als wollte sie sie festhalten, um das Gefühl der Nähe und Wärme noch einen Augenblick länger zu genießen.
    Offensichtlich hatte er auch gar nicht vor, diesen Kuss so rasch zu beenden. Zärtlich ließ er seine Zungenspitze um ihre kreisen, streifte ihren sensiblen Gaumen, fuhr über die glatte Rückseite ihrer Zähne, glitt sachte zurück, um sanft an ihrer Unterlippe zu saugen, und stieß ihr gleich darauf seine Zunge so energisch in den Mund, dass sie vielleicht erschrocken wäre, hätte sie sich nicht danach gesehnt, ihn wieder tief in ihrem Mund zu spüren.
    Dann, ebenso plötzlich, wie er seinen Kuss erneuert hatte, zog er sich zurück. Schwer atmend starrte Melissa ihn an. Sie hatte nicht erwartet, dass es so sein würde, ihm nahezukommen. Immerhin war er ein Fremder – und sie war nicht einmal in ihn verliebt.
    »Warte auf mich! Ich bin gleich wieder da.« Seine Stimme klang dunkler als zuvor, sicherer und selbstbewusster. Er wusste, wie sehr er sie mit seinem Kuss berührt hatte, und dieses Wissen schien ihm zu gefallen.
    »Beeil dich!« Ein wenig schüchtern noch, aber doch entschlossen, streckte Melissa ihren Arm aus und legte einen Lidschlag lang die Fingerspitzen dorthin, wo seine Hose sich ausbeulte. Dann zog sie ihre Hand so rasch zurück, als hätte sie sich verbrannt, und lief rasch zum Fenster, von wo aus sie zusah, wie der Fremde, mit dem sie in wenigen Minuten Sex haben würde, eiligen Schrittes zur Tür ging.
    Sie atmete tief durch. »Christian?«
    »Ja?« Die Hand schon auf der Klinke, wandte er sich ihr zu. Sein Blick schweifte unruhig über ihr Gesicht und saugte sich an ihren Brüsten fest, die sich im Rhythmus ihrer schnellen Atemzüge gegen den dünnen Stoff ihres Kleides pressten.
    »Ich wollte dir nur sagen, dies ist das erste Mal, dass ich meinen Mann betrüge – obwohl er es schon lange verdient gehabt hätte.«
    »Du tust es nur seinetwegen?« Seine Hand glitt über den Türrahmen, als suchte er Halt.
    »Oh nein!« Sie legte ihren Kopf in

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