Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mitternachtsschatten

Mitternachtsschatten

Titel: Mitternachtsschatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Stuart
Vom Netzwerk:
Stelle sie empfindlich war.
    „Gehen Sie weg, Coltrane“, murmelte sie mit verschlafener Stimme, als sie die Tür einen Spalt öffnete.
    Er hatte nicht vor, sich so einfach abwimmeln zu lassen. „Sie haben nicht zufällig ein Handtuch und Bettzeug für mich? Diese alte Matratze hat wahrlich schon bessere Zeiten gesehen.“
    „Stellen Sie sich doch nicht so an!“ Erst jetzt wurde sie richtig wach, vermutlich gegen ihren Willen. „Ich habe Sie schließlich gewarnt. Das hier ist kein Luxushotel. Bleiben Sie, wo Sie sind. Ich werde mal nachsehen.“ Sie wollte die Tür direkt vor seiner Nase zuschlagen, aber Roofus bewies sich als wahrer Freund. Er drückte sich durch den Türspalt, um Coltrane zärtlich zu begrüßen. Die Tür schwang auf, und schon sah er Jilly in einem Top und in Boxershorts vor sich stehen. Er kniete sich nieder und beschäftigte sich scheinbar mit Roofus, um einen uneingeschränkten Blick auf ihre endlos langen Beine zu genießen.
    „Ich kann nicht verstehen, warum er Sie mag“, sagte Jilly irritiert. „Normalerweise hat er ein exzellentes Urteilsvermögen.“
    Er ließ den Blick entlang ihrer langen, langen Beine nach oben wandern und lachte. „Vielleicht hat er ein besseres Urteilsvermögen als Sie, meine Liebe“, antwortete er ruhig. „Ich ziehe Hunde den meisten Menschen vor.“
    Bingo. Sie sah überrascht aus, gerade so, als würde sie eine ganz neue Seite an ihm kennen lernen. „Mir geht es genauso“, murmelte sie und starrte ihn an. „Aber selbst Hunde können sich ja mal irren.“
    „Und dickköpfige junge Frauen ebenso.“ Es erstaunte ihn, wie lang ihr Haar war. Die dicke Mähne aus haselnussbraunen Locken reichte ihr bis an die Ellbogen. Wie es sich wohl anfühlen würde, mitten hineinzufassen? Er nahm sich vor, genau das herauszufinden. Und zwar bald.
    „Bettlaken?“ erinnerte er sie. Zwar genoss er es endlos, sie anzuschauen, aber so würde sie ihn niemals näher an sich heranlassen.
    „Ach so, ja“, sagte sie in resigniertem Ton. Sie drehte sich zögernd um und schaute in ihr halb dunkles Zimmer.
    „Habe ich Sie irgendwie gestört?“ Er richtete sich auf, ließ jedoch eine Hand auf Roofus’ Kopf und streichelte ihn weiter. „Ich hatte keine Ahnung, dass Sie nicht alleine sind.“
    „Ich bin alleine, verdammt nochmal“, zischte sie durch ihre zusammengebissenen Zähne.
    „Aber deswegen müssen Sie doch nicht so verärgert sein. Ich bin gerne bereit, Ihnen Gesellschaft zu leisten.“
    „Das ist ungefähr so wahrscheinlich wie Schnee in Los Angeles“, antwortete sie bitter. „Ich habe nur überlegt, wo mein Bademantel ist.“
    „Keine Angst, ich werde mich zusammenreißen und nicht über Sie herfallen. Immerhin haben Sie mehr an, als wenn Sie am Strand liegen. Geben Sie mir einfach das Bettzeug, und ich lasse Sie in Ruhe.“
    „Nichts als leere Versprechungen“, murrte sie, drückte sich an ihm vorbei und lief durch die Halle auf sein Zimmer zu. Roofus sprintete sofort hinter ihr her, und Coltrane erlaubte es sich, einen Augenblick lang zu spekulieren. Vielleicht würde Sie ihm ja das Bett beziehen und sich dann gleich hineinlegen. Das sollte es ja geben.
    Leider aber nicht bei Jilly Meyer. Bei ihr musste er sich schon ein wenig anstrengen, und das ganz ohne ersichtlichen Gewinn für ihn. Wenn er noch alle Sinne beieinander hatte, dann sollte er sich ein Sexabenteuer außerhalb dieser Wände suchen. Nein, er lebte doch so gerne gefährlich. Außerdem, guter Gott, er liebte die Vorstellung, wie sie ihre langen Beine um ihn schlingen und ihr langes Haar sich über ihn breiten würde.
    Sie verschwand hinter einer Tür, die ihm noch nie aufgefallen war, und kam kurz darauf mit einem Stapel Bettwäsche und Handtücher auf dem Arm wieder heraus. „Ich habe nur ein Bett, Jilly“, stellte er belustigt fest, als sie ihm den Stapel überreichte.
    „In diesem Haus ist alles marode. Dieses Bettzeug hier ist noch aus den vierziger und fünfziger Jahren. Sie können sich glücklich schätzen, wenn es Ihnen nicht unter den Fingern auseinander fällt.“
    „Und was für Bettbezüge nehmen Sie?“
    „Beste ägyptische Baumwolle, und ich werde nicht mit Ihnen teilen. Sie können sich kaufen, was Sie benötigen. Obwohl ich nicht davon ausgehe, dass Sie hier lange bleiben, aber Sie können die Bettwäsche ja auch gebrauchen, wenn Sie in Ihre Wohnung zurückkehren.“
    Er lächelte sie einfach an und versuchte erst gar nicht, sie zu korrigieren. Wenn er so weit war zu

Weitere Kostenlose Bücher