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Mitternachtsschatten

Mitternachtsschatten

Titel: Mitternachtsschatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Stuart
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Krankenhaus angekommen, hätte er sie gerne in die Notaufnahme getragen, aber sie wurden bereits erwartet. Irgendjemand hatte dort angerufen, sicherlich nicht Jackson. Dean hatte sich also doch größere Sorgen gemacht, als er gezeigt hatte. Coltrane ließ den Motor laufen, während er ihr aus dem Auto half, und als er sich abwenden wollte, griff sie nach seiner Hand.
    „Kommen Sie mit, bitte.“ Es brachte sie fast um, das zu sagen. Er hätte am liebsten gelacht, aber dazu war er viel zu erschöpft.
    „Sie wollen, dass ich Ihr wertvolles Auto hier zurücklasse? Ich habe es gesetzwidrig geparkt. Die Wahrscheinlichkeit, dass es abgeschleppt oder gestohlen wird, ist ziemlich groß. Also, was ist Ihnen wichtiger, Ihr Auto oder dass ich Sie begleite?“
    Sie ließ seine Hand nicht los, und er dankte Gott dafür, dass sie nicht seine zerschnittene gepackt hatte, die er noch immer vor ihr zu verstecken suchte. „Das Auto ist mir völlig egal.“
    Sie wurde in einen Rollstuhl verfrachtet und in die Notaufnahme gerollt. Er hatte keine andere Wahl, als neben ihr herzulaufen, weil sie seine Hand nicht loslassen wollte. Wenige Augenblicke später lag sie im Untersuchungszimmer auf der Liege, sich noch immer an ihn klammernd. Er hörte Jillys Stimme wie aus weiter Ferne. Sie erklärte einer Krankenschwester, was geschehen war, während der Arzt begann, winzige Splitter aus ihren Füßen zu ziehen. Sie presste fest seine Hand, doch die andere schmerzte noch viel mehr; sie fühlte sich heiß und schwer an. Coltrane hob sie, um sie zu betrachten. Das rote Küchentuch verschwamm vor seinen Augen. Er erinnerte sich noch daran, wie weiß es gewesen war, bevor er es um die Hand gewickelt hatte. Und dann stürzte er zu Boden.
    Es hat nur einen einzigen Vorteil, dass ich so einen Idioten aus mir gemacht habe, dachte er drei Stunden später, als sie endlich aus dem Krankenhaus entlassen wurden. Nämlich den, dass Jilly Meyer ungewöhnlich guter Stimmung war. Vielleicht stand sie ja drauf, wenn Männer schwach waren. Oder sie amüsierte sich einfach darüber, wie lächerlich er sich benommen hatte. Er wusste es nicht genau, und es war ihm auch egal.
    „Sie sollten ein bis zwei Tage lang möglichst wenig laufen, Ms. Meyer“, sagte die Krankenschwester abschließend. „Die Schnitte sind nicht tief, aber sie werden schneller verheilen, wenn Sie Ihre Füße schonen. Auf jeden Fall sind sie schlimmer als die Kratzer auf ihrem Rücken, auch wenn diese stark geblutet haben. Der Doktor hat Ihnen etwas gegen die Schmerzen hier gelassen. Wenn Sie die Tabletten nehmen, werden Sie sich womöglich etwas wirr fühlen, aber das ist ganz normal.“
    Coltrane blinzelte nicht einmal. Blut, dachte er. Er konnte Blut nicht ausstehen.
    „Und was Sie betrifft, Mr. Coltrane, sobald Sie zu Hause sind, sollten Sie auch dort bleiben. Ihre Hand wurde mit sieben Stichen genäht, und Sie haben sich auch den Kopf ganz schön angeschlagen, als sie in der Notaufnahme umgefallen sind. Es gibt zwar keine Anzeichen für eine Gehirnerschütterung, aber Sie sollten das auf jeden Fall später noch einmal untersuchen lassen, um sicher zu gehen, dass sich nicht noch eine daraus entwickelt.“
    Er bildete sich ein zu hören, wie Jilly leise schnaubte. „Mir geht es gut“, brummte er.
    „Am besten passen Sie einfach aufeinander auf. Und beim nächsten Mal halten Sie sich beim Sex lieber von Glastischen fern.“
    Jilly schnappte hörbar nach Luft: „Wir haben nicht …!“ Doch Coltrane übernahm einfach den Rollstuhl von der Krankenschwester und schob ihn aus der Tür. Das Auto stand noch da, ein Strafzettel klebte an der Scheibe. Er atmete erleichtert auf und zog die Bremse an ihrem Rollstuhl.
    „Sie warten hier. Ich hole den Wagen.“
    „Was haben Sie der Krankenschwester erzählt?“
    „Hey, wir sind in Los Angeles. Ich musste ihr einen triftigen Grund für diesen Unfall geben. Oder hätte ich ihr lieber erzählen sollen, dass Geister Ihren Hund erschreckt haben?“
    „Ist es das, was passiert ist?“ Ihre Stimme klang gedämpft.
    Er schwieg einen Moment und betrachtete sie in dem Rollstuhl. Sie war nicht halb so schwer verletzt, wie er befürchtet hatte. Die Wunden hatten nicht genäht werden müssen, und was ihre Füße anging, da war es mehr darum gegangen, die Glassplitter zu entfernen und die kleinen Schnitte zu desinfizieren.
    „Ich weiß es nicht“, sagte er. „Ich weiß nur, dass ich nach Hause und ins Bett will.“
    „Darauf sollten Sie nicht

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