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Mittland 2 - Das Feuer der Drachen: 1.100 Seiten Fantasy (German Edition)

Mittland 2 - Das Feuer der Drachen: 1.100 Seiten Fantasy (German Edition)

Titel: Mittland 2 - Das Feuer der Drachen: 1.100 Seiten Fantasy (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Ferkau
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zurückzukehren, als etwas Seltsames geschah.
    »Vor mir öffnete sich der Felsen. Ich sehe Euch an, dass Ihr mir nur schwer Glauben schenkt, Kapitän Hard, aber so war es. Der Fels veränderte sich, schien weich zu werden wie Hirsebrei , und ein geheimnisvolles Leuchten war um die Stelle, die in sich zusammenfiel, ohne ein Geräusch zu verursachen. Es war, als öffne sich eine Tür in eine andere Welt, kalter Nebel drang zu uns , und in diesem Nebel erschien eine Gestalt. Sie stand mit wehendem Umhang vor uns, war zuerst nur ein Schatten, dann verflüchtigte sich der Nebel und die Wand schloss sich. Wir waren wie versteinert, glaubt es mir. Ich habe viel erlebt und alle Gegner besiegt, aber das war so unheimlich, dass ich zu beten begann. Meine Männer versteckten sich, aber ich blieb sitzen, wo ich war und starrte den Fremden an.«
    ‚Wer seid ihr?‘, wollte Ronsbecker wissen und zwang sich zur Ruhe. Er war nicht gewillt, vor seinen Männer das Gesicht zu verlieren.
    Der Mann im grauen Umhang schritt auf den Kapitän zu, der sich erhob und seine Kleidung richtete . ‚Mein Name ist Nordengrol.‘
    Die Höhle sah aus wie zuvor, als sei nichts geschehen , und gerade das machte die Situation so grausig. Ein Mann war aus einer Felswand getreten und tat so, als sei das alltäglich.
    ‚Ich bin Nordengrol, ein Blinder Magister. Ich vermute, Ihr wisst, was ein Blinder Magister ist?‘
    Ronsbecker wusste es. Blinde Magister waren die mächtigsten Magier, die es im Mittland gab. Sie waren tatsächlich blind, konnten jedoch besser sehen als normale Sterbliche. Man sagte, ihre Sinne seien so geschärft, dass sie Dinge eher wahrnahmen als jedes andere Lebewesen , und die Magie ihnen die Schwingungen in Form von Bildern zutrug. Ihre Blindheit benötigten sie, um zu verinnerlichen und die Fäden der Magie mit einer Präzision zu spinnen, die ihresgleichen suchte. Ein Blinder Magister verfügte über eine enorme magische Macht , und man sprach ihre Namen nur mit Ehrfurcht aus.
    Nun war Ronsbecker niemand, der seine Ehrfurcht zeigte , und auch seine mo mentane Schwäche und sein Gebet waren Schnee von gestern. Jetzt und hier stand er diesem Mann gegenüber , der genau an dem Ort aus dem Felsen getreten war, wo der Schatz hätte liegen sollen. War das ein Zufall?
    Ronsbecker überlegte, was er tun sollte. Sich gegen einen Blinden Magister zu wenden, war gefährlich. Nordengrol konnte ihn mit einem Fingerschnippen vernichten.
    ‚Woher kommt Ihr?‘ Ronsbecker fiel nichts Besseres ein, außerdem spiegelte diese Frage genau sein Interesse.
    ‚Durch ein Portal‘, sagte der Blinde Magister. Er hatte ein hageres, langgezogenes Gesicht, strähnige Haare, eine Stirnglatze, seine Augen schimmerten milchig, der Umhang hing über einem knochigen Körper, außerdem war er barfuß. So sah ein Mann aus, der durch Mittland zog und ohne Hab und Gut war, angewiesen auf Almosen, die man ihm hinwarf und auf guten Willen.
    ‚Was ist ein Portal?‘ Ronsbecker kam sich vor wie ein Narr, denn Nordengrol lächelte überheblich , und der Piratenkapitän konnte nicht verhindern, dass ein kalter Schauder über seine Haut rann , winzige Eissplitter, die in jede Pore eindrangen .
    ‚Zuerst sollten wir diesen Ort verlassen. Ich vermute, Ihr seid ein Pirat? Ja, selbstverständlich seid Ihr das, schließlich sucht Ihr Euren Schatz, habe ich recht?‘
    Ronsbecker schluckte hart.
    ‚Draußen scheint die Sonne und es ist warm. Lasst uns dorthin gehen.‘
    Ronsbecker folgte dem Magister, und seine Männer folgten ihm, schweigend und mit ängstlichen Gesichtern. Ihnen war klar, mit wem sie es zu tun hatten.
    Der Magister setzte sich in den Sand und lehnte mit dem Rücken an einem Palmenstamm. Er streckte die hageren Beine aus und seufzte behaglich. Mit fast vergnügtem Gesichtsa usdruck blickte er die Männer an und gebot ihnen, sich zu ihm zu setzen. Knurrend leisteten sie dem Befehl Folge . Hier, im Sonnenschein, machte alles einen anderen Eindruck. Dieses Portal, wie Nordengrol es genannt hatte, war Vergangenheit. Nun zählten Informationen.
    Wo war der Schatz?
    Der Blinde Magister lächelte und blickte Ronsbecker an . ‚Ich sehe, dass Euch die N eugierde fast zerreißt. Es war E uer Schatz, also habt Ihr ein Recht darauf, dass ich einiges erkläre. Andererseits habe ich keinen Grund, einem Verbrecher Rede und Antwort zu stehen. Ihr seht, dass ich einen inneren Konflikt austragen muss, der wohl überdacht sein will .‘
    Ronsbecker schäumte innerlich ,

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