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Mittland 2 - Das Feuer der Drachen: 1.100 Seiten Fantasy (German Edition)

Mittland 2 - Das Feuer der Drachen: 1.100 Seiten Fantasy (German Edition)

Titel: Mittland 2 - Das Feuer der Drachen: 1.100 Seiten Fantasy (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Ferkau
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mal zu meinem Vater gegangen?«
    Die Amazone schlug die Augen nieder. Connor nahm den Becher entgegen und umklammerte ihn so hart, dass die Fingerknöchel weiß wurden. »Warum, Laryssa?«
    »Ich wollte ihn töten«, sagte sie leise.
    Bama stand vorsichtig auf und entzündete das Licht einer Öllampe , denn die Sonne ging unter, und in der Kammer wurde es dämmerig. Dabei hörte sie aufmerksam zu.
    »Du wolltest?«
    »Ich wollte, ja.«
    »Hast du es getan?«
    »Nein. Ich sagte ihm, dass ich zurückkehre und ihm die Kehle durchschneide, wenn er sich nicht still verhält. Er hätte uns Soldaten auf den Hals gehetzt , also brauchten wir einen Vorsprung.«
    Connor grinste hart. »Deshalb also war er ruhig.«
    Laryssa nickte. »Ja, deshalb.« Sie sah Connor an und Bob bekam eine Gänsehaut.
    »Alles konzentriert sich auf Lindoria«, sagte der Häuptling der Barbs, um das absonderliche Schweigen zu brechen.
    Bama setzte sich zu ihm. »Du hast recht, Bob. Wir müssen nach Lindoria.«
    »Und was ist mit meinem Volk?«, fragte Laryssa hilflos. »Sie brauchen dringend den Heiltrank von Agaldir.«
    »Sie werden ihn bekommen«, sagte Bob. »Aber die Götter haben uns zurück nach Dandoria gebracht , und ich weiß, dass das einen Grund haben muss. Wir sind im Kreis gereist, ohne auch nur in die Nähe von Amazonien zu kommen. Dein Volk wird warten müssen.«
    »Bis alle unsere Männer gestorben sind?«, hauchte Laryssa.
    »Bis wir Frethmar zur Hilfe geeilt sind, um diese verfluchte Lichtwurm- Angelegenheit zu Ende zu bringen, damit wieder Frieden nach Mittland kehrt und unsere Bluma zu uns zurück. Danach werden wir zu deinen Leuten reisen.«
    »Dann gehe ich allein«, sagte Laryssa. Sie stand auf. »Ich darf nicht länger warten.«
    Connor schwang die Beine vom Bett.
    »Bleib liegen«, herrschte Laryssa ihn an.
    Der Barbar hörte nicht auf sie.
    Laryssa blickte von einem zum anderen. »Was soll das, kann mir das einer sagen? Dieser verdammte Dickkopf.«
    »Hör mir gut zu, Amazone«, unterbrach Connor und wirkte erstaunlich wach. »Frethmar braucht uns. Er ist auf sich gestellt. Ob Haker Flack noch bei ihm ist, weiß ich nicht, auch nicht, ob der Bailiff inzwischen zu seiner Familie unterwegs ist. Wir sind und waren Gefährten und haben unsere Abenteuer gemeinsam gemeistert.«
    »Ach ...«, fauchte Laryssa. »Deshalb also hast du Fret im Stich gelassen?«
    Ein fettes Schweigen legte sich über die Gefährten.
    »Ich weiß«, zerriss Connor den Vorwurf. »Und es tut mir leid. Es war ein Fehler, den ich um Haaresbreite mit meinem Leben bezahlt hätte. Und doch hatte es etwas Gutes. Ich brachte in Erfahrung, dass vor der Stadt ein Schiff ankert. Man wird es für einen Händler halten, der nicht an Land kommt, vielleicht, weil er eine ansteckende Krankheit an Bord hat. In Wirklichkeit ist es eines der Schiffe meines Clans. Man wartet darauf, Dandoria anzugreifen. Mein Vater sagte zwar, das Schiff sei verschwunden, aber ich glaube ihm nicht.«
    »Mmpf«, machte Bob.
    Laryssa setzte sich wieder.
    Connor rieb sich über die Augen, die so müde aussahen, als sei er an das Ende der Welt gegangen, wohingegen seine Körperlichkeit von immenser Präsenz war. »Ich begreife dich, Laryssa, und ich weiß, wie sehr du an deinem Volk hängst. Aber bedenke: Wenn wir versagen, wird es auch um die Amazonen geschehen sein und um die Orks und alle anderen Völker. Oder glaubst du, der schwarze Drache oder die Fardas machen vor euch Halt?«
    »Du meinst ...«, flüsterte Laryssa.
    »Ich meine, dass wir uns sputen müssen, um das Problem zu lösen, sonst ist sowieso alles zu spät. Gegen Unterwelt konnten wir siegen, aber gegen das, was nun auf uns zukommt, können wir ohne den Lichtwurm nichts ausrichten.«
    »Was du beschreibst, ist der Untergang der bekannten Welt«, stieß Bama hervor.
    »Genau so ist es«, sagte Connor.
    Laryssa lachte. »Du bist ein Schwarzseher, Barbar.«
    Bob brummte. »Du hast den vierköpfigen Drachen erlebt, nicht wahr? Hast du eine Idee, was man einer solchen Kreatur entgegensetzen soll?«
    »Sharkan«, flüsterte Bama. »So hat der Lessan ihn genannt. Sharkan.«
    Laryssa antwortete nicht.
    »Ich habe in seine Augen geblickt«, flüsterte Bob mit vor Ehrfurcht zitternder Stimme. »Ich habe in ihnen gelesen wie in einem Buch. Vor einer Zeit, die mir vorkommt, als sei sie ewig her, hatte ich eine Vision. Es war, als ich kurz davor stand, meine Hand gegen einen anderen Barb zu erheben.«
    Bama tätschelte Bobs Rücken, denn sie

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