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Mittland 2 - Das Feuer der Drachen: 1.100 Seiten Fantasy (German Edition)

Mittland 2 - Das Feuer der Drachen: 1.100 Seiten Fantasy (German Edition)

Titel: Mittland 2 - Das Feuer der Drachen: 1.100 Seiten Fantasy (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Ferkau
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Teiches und die Umarmung einer Frau. Es war das Glück des Augenblicks. Korgath von Nordbarken erkannte, dass das wahre Glück die Genügsamkeit war.
    Er hatte versagt, war nie genügsam gewesen, hatte sein Leben weggeworfen und alle verdammt, die ihn geliebt hatten.
    Er lachte, ein viel zu helles Kreischen. Ein Augenblick des Irrsinns. Glück und Unglück, Freude und Leid, alles das bestürmte ihn, zerrte an ihm , und er lachte noch eine kleine Weile, als die Wesen ihre Mäuler aufklappten und sich Zähne in sein Fleisch bohrten, die ihn in Stücke rissen.

7
     
    Er erwachte .
    Hatte er Frethmars Stimme gehört? Er versuchte, sich an den Traum zu erinnern, doch sobald er danach tastete, lösten sich die Bilder auf wie Staub.
    Wie Steinstaub.
    Er nieste und wischte sich die Nase sauber. Blinzelnd nahm er wa h r, dass Licht durch die Steine drang, nicht viel Helligkeit, aber es war besser als Dunkelheit, außerdem bedeutete es, dass er Glück gehabt hatte.
    Sein Kopf schmerzte , und als er danach tastete, stellte er fest, dass sich eine große Beule zwischen seinen Ohren gebildet hatte, dort, wo ein Stein ihn getroffen und in den Schlaf geschickt hatte.
    »Öklizaboraknorr«, machte er sich Mut. »Jetzt musst du die Ruhe bewahre n.« Er leckte über seine Lippen, denn er war durstig. Doch zuerst hieß es, sich aus dem steinernen Gefängnis zu befreien. Woran er sich erinnerte, waren Steine, die vom Himmel fielen, Holz und Wasser und einstürzende Wände.
    Der Bailiff drückte den Rücken versuchte, die schwarz e, glänzende Platte, die wie ein Dach über dem Hohlraum lag, wegzuschieben, was nicht gelang. Er scharrte mit den Vorderpfoten, um sich einen Weg zu bahnen, doch auch das war nicht möglich, da unter und neben ihm alles voller Stein war. Er blinzelte in die Ritze, durch die Licht fiel, und drückte die schmale Schnauze so eng daran, dass er nach draußen blicken konnte.
    Abgesehen von einem Mann in einer Robe, der schien, als bete er und einem anderen Mann, der inmitten von Trümmern stand und vor sich hin glotzte, gab es nichts zu sehen. Wo waren Frethmar und Haker? Hatten sie ihn zurückgelassen?
    Öklizaboraknorr stieß einen gequälten und ängstlichen Laut aus. Wenn er sich nicht bemerkbar machte, hätte er das Unglück zwar überlebt, aber würde verhungern und verdursten. Noch einmal fiepte er, keckerte und rief: »He, du Bekloppter! Hörst du mich?«
    Der eine Mann regte sich nicht, und der Betende schien wie festgewachsen.
    »Haaaaallooo!«, kreischte der Bailiff und trommelte mit den Hinterpfoten an den Stein. »Hahahaaaalloooo!«
    Sand rieselte auf seinen Körper. Er rollte sich zusammen und huschte auf der Stelle im Kreis. Panik ergriff ihn. Was, wenn ihn niemand hörte? Was, wenn er mit ansehen musste, wie jeder, der ihm helfen konnte, wegging und er zurückblieb, verschüttet , und abgesehen von einer schmerzenden Beule, sehr lebendig?
    »Komm zu dir, du bescheuerter Kerl! Ich sehe dich und du müsstest mich hören, oder hast du so viel Dreck in den Ohren?«
    Der glotzende Mann drehte den Kopf in Öklizaboraknorrs Richtung, blinzelte, rieb sich über das Kinn und schüttelte den Kopf.
     
     
    Kapitän Hard war nicht taub geworden, auch wenn er in gewisser Weise stehend schlief. Er hörte auf zu kichern und lauschte. Jemand hatte gerufen. War es ein Mannschaftsmitglied, das verschüttet worden war?
    Woher kamen die Laute?
    Nein, die hellen Töne kamen von dort, wo es die Anhäufung gab. Sehr helle Töne, weder die eines Kindes, noch die eines Mannes oder einer Frau. Also ein Trugbild seiner Phantasie, seines beginnenden Wahnsinns?
    Er beschloss, die Geräusche, die Laute, die Worte zu ignorieren. Aber konnte man Worte ignorieren, schließlich hatten sie einen konkreten Anlass?
     
     
    »Ja, ja! Du hast richtig gehört. Nicht die Steine sprechen, sondern ich, ich bin’s, Öklizaboraknorr!«
    Der Mann machte hilflose Armbewegungen und sah so verwirrt aus, dass der Bailiff gelacht hätte, ginge es nicht um sein Leben.
    »Ich bin unter den Steinen. Ich bin verschüttet!«
    Der Bailiff hatte eine Ahnung von seiner Stimme, die heller und schriller klang wie die eines Menschen. Das war kein Wunder, schließlich war er klein wie ein Marder oder ein Wiesel oder so , auch wenn er diese Vergleiche hasste, denn er war ein Bailiff, jawohl!
    Der Mann schien endlich zu erwachen. Er stolperte über das Geröll und bückte sich, um der merkwürdigen Stimme zu folgen. »Hab ich was gehört?«
    »Ja, du

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