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Mittland 2 - Das Feuer der Drachen: 1.100 Seiten Fantasy (German Edition)

Mittland 2 - Das Feuer der Drachen: 1.100 Seiten Fantasy (German Edition)

Titel: Mittland 2 - Das Feuer der Drachen: 1.100 Seiten Fantasy (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Ferkau
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Frethmar. Er drückte das Axtblatt neben seine Hüfte, um sich nicht zu verletzen. Connor lag auf seinem Schwert.
    »Ansonsten kann ich ja allen rein zufällig die Köpfe abschlagen«, sagte Connor sarkastisch.
    »Einen König versehentlich zu töten ...« Frethmar schüttelte den Kopf und sein Bart rutschte über die Holzbohlen. »Dazu gehört was. Das ist Stoff für mindestens zehn Oden. Und das Schlimmste ist ... ich darf nicht darüber reden. Aber was soll’s, es würde sowieso niemand glauben.«
    »Halte endlich deine Klappe, Zwerg!«
    Frethmars Kopf ruckte hoch. Seine Augen blitzten. Das hatte Connor zuletzt auf der Insel Fuure zu ihm gesagt. Es schien unendlich lange her. Damals hatten sie sich nicht gemocht. Erst die gemeinsamen Abenteuer hatten sie so eng verbunden, dass sie sich näher standen als Brüder.
    »Und halte du deine Klappe, Barbar!«
    »Könnt ihr nicht für einen Augenblick ruhig sein?«, hörten sie Agaldirs gedämpfte Stimme durch die Plane. »Wir sind gleich da. Die Wachen haben uns schon im Visier!«
    »Wir reden noch darüber«, zischte Connor und sein Gesicht war knallrot, soweit man das im Dämmerlicht beurteilen konnte.
    »Von mir aus gerne, du blöder Nordmann! V iele Muskeln und nichts im Kopf. Das hab ich schon gerne. Du bringst uns von einer Ungelegenheit in die andere.«
    Der Karren hielt an.
    »Wer bist du?« Das musste eine der Wachen sein.
    Frethmar und Connor spitzten die Ohren. Frethmar öffnete das Futteral und zog die Axt heraus. Connor rollte sich von seinem Schwert.
    »Mein Name ist Osky. Man sagte mir, ich solle die Lieferung auf die Burg bringen.«
    »Du bist zwar genauso faltig wie der alte Thomo, aber wir kennen dich nicht. Was ist mit Thomo? Warum hat er dir seinen Karren übergeben?«
    »Thomo hatte gestern ... eine lange Nacht, wenn Ihr versteht, was ich meine.«
    Frethmar musste ein Kichern unterdrücken. Agaldir log geschickt. Er machte seine Sache gut.
    »Eine lange Nacht? Soviel ich weiß, trinkt er nicht.«
    »Mist«, flüsterte Connor.
    Eine unendlich scheinende Pause folgte.
    »Ich sprach auch nicht von Alkohol«, antwortete Agaldir.
    Für eine Weile war alles still, lediglich Liese ließ einen fahren.
    Dann brandete schallendes Gelächter auf. »Kein Wunder, dass er sich heute ausruhen muss. War sie wenigstens hübsch und jung?«
    Agaldir gab zurück: »Frage besser nicht. Um der Wahrheit die Ehre zu geben, war sie alt und hässlich wie die Nacht.«
    »Das können die Besten sein, denn die sind hungrig.«
    »Thomo gefiel sie und er hat sich völlig vorausgabt. Heute kann er sich kaum bewegen. Seine Muskeln schmerzen und – wenn ihr mich fragt – ich glaube, er hat sich den Rücken ausgerenkt.«
    Das Lachen schwoll an , und nun konnte Frethmar sein Kichern nicht mehr unterdrücken.
    »Hoffentlich hat er sich nicht noch was anderes ausgerenkt«, kicherte die Wache.
    Frethmar war kurz davor, loszuprusten und Connor drückte ihm zwei Finger in die Schulter.
    »Aua!«
    »Klappe, Zwerg«, zischte Connor. »Willst du, dass sie dich hören?«
    Agaldir sagte: »Und nun lasst mich durch. Die Ware muss schnell in die Kühlräume.«
    »Einen Blick wirst du uns erlauben, Alter?«
    Frethmars Herz machte einen Sprung. Er spürte, dass Connor sich spannte wie eine Bogensehne. Er war der Pfeil, der sein Ziel erreichen würde, falls ...
    »Wollt ihr wirklich riskieren, dass unser König wütend wird? Ich halte mich schon viel zu lange mit dir auf. Diese Lieferung ist für ein Bankett gedacht. Kommen die Sachen nicht pünktlich zur Küche, werde ich Ärger bekommen. Sehr viel Ärger.«
    »Was transportierst du?«
    Frethmar erinnerte sich, dass Agaldir nicht überprüft hatte, was der Karren geladen hatte. Connors Kopf fuhr herum. Er starrte den Zwerg an und dachte zweifellos dasselbe.
    »Dasselbe wie Thomo.«
    »Wieder diesen stinkenden Fisch, der nur schmeckt, wenn er lange gebraten wird? Und der uns auf die Aborte jagt?«
    Frethmar hielt den Atem an. Connor ergriff sein Schwert.
    »Ja.«
    »Und Tabak?«
    Frethmars Blick huschte über die Ladefläche. Er sah weder einen Tabaksack noch ein Fass. Bei den Göttern, hoffentlich gab Agaldir die richtige Antwort. Die Wachen schienen ganz genau zu wissen, was Thomo für gewöhnlich transportierte. Warum waren sie so misstrauisch?
    »Seit wann liefert Thomo Fisch und Tabak aus?«, hörten sie Agaldir fragen. Das war klug. Die Frage konnte so oder so interpretiert werden.
    »Lass ihn durch«, sagte eine andere Stimme. »Der macht

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