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Mittland 2 - Das Feuer der Drachen: 1.100 Seiten Fantasy (German Edition)

Mittland 2 - Das Feuer der Drachen: 1.100 Seiten Fantasy (German Edition)

Titel: Mittland 2 - Das Feuer der Drachen: 1.100 Seiten Fantasy (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Ferkau
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Nach drei Nächten war das Eis aufgeplatzt und Sharkan war geschlüpft.
    Das war lange her. Warum kümmerte Hargor sich um Sharkan? War es Liebe? Oder Pflichtbewusstsein? So viele Überlegungen - und da wunderte man sich, wenn man Schmerzen bekam, als stecke einem eine Pfeilspitze im Schädel.
    Es wird Zeit für unseren ersten Ausflug! , dachte Sharkan und aus der Kehle des Drachen grollte es wie aus den Tiefen eines Urgrundes.
    Hargor fuhr auf, als er die Worte des Dr achen in seinem Kopf hörte und hätte sich fast an der Schneide des Axtblattes geschnitten. »Jetzt?«
    Wann, wenn nicht jetzt?
    Also war es so weit. Nun würde sich Hargors Traum erfüllen. Er würde der erste Ork aller Zeiten sein, der einen Drachen ritt.
    Setze dich auf mich und halte dich an meinen Kragenschuppen fest!
    Hargor zögerte nicht, lehnte die Axt an einen Baum, zog seine schwarze Leder be kleidung zurecht und kletterte auf Sharkans Rücken. Das war anders, als einen Gaul zu reiten. Es war gemütlicher, als er gedacht hatte. Und es war warm. Im Körper des Tieres schienen tausend Feuer zu lodern. Der Ork drückte seine Waden an die schwarzen Schuppen , und Sharkan erhob sich vorsichtig. Hargor hielt den Atem an , und Furcht überlief ihn wie siedendes Öl. Würde er stürzen? Fiel man von einem Pferd, holte man sich blaue Flecken, stürzte man von einem Drachen, war man tot.
    Sei guter Dinge, mein Freund. Ich werde auf dich acht geben.
    »Hoffentlich«, stöhnte Hargor. Es bestand ein Unterschied darin, einen Traum zu haben oder ihn sich zu er füllen.
    Habe ich dich jemals im Stich gelassen?
    »Nein«, ächzte der Ork und sabberte Sharkans Rücken voll.
    Möchtest du Zadarsh von oben sehen?
    »Das wird sich wohl kaum verhindern lassen«, gab Hargor zurück und klapperte mit den Zähnen. Seine Hautwarzen juckten. Seine Haut glänzte schweißig.
    Sharkan streckte sich , und zwei seiner Köpfe wandten sich zu Hargor. Vier glühende Augen musterten den Ork. Was macht einen Vierköpfigen aus?
    »Man ... man muss dir alle Köpfe abschlagen, bis du tot bist. Was unmöglich ist.«
    Du sagst es. Ich bin unbesiegbar und ich bin aufmerksam. Deshalb vertraue mir. Lasse dich von der Luft leiten, und passe dich meinen Bewegungen an. Dann wird alles gut sein. Halte dich fest. Lasse mich auf keinen Fall los, jetzt noch nicht.
    »Nein, bei den Göttern, ich werde dich nicht loslassen!«
    Das hatte Hargor sich anders vorgestellt. Heldenhafter irgendwie. Großartiger. Stattdessen hockte er in unversehens stummer Verzweiflung auf dem Giganten und harrte der Dinge, die folgen sollten - wie ein Jungork, der sich von seinem Vater Schläge abholen muss.
    Sharkan stieß ein dumpfes Grollen aus, das in einen harten Schrei überging, den Hargor bisher noch nie bei seinem Drachen gehört hatte, ein Schrei, den halb Mittland gehört haben musste, einer, der in den Zähnen schmerzte und die Nerven vibrieren ließ.
    Im selben Moment breitete Sharkan die Flügel aus und stieß sich in die Höhe. Hargors Herz sackte in die Eingeweide und rutschte ganz langsam wieder hoch. »Uuuuooooh!«, stieß er hervor. Er schloss die Augen und spürte Wind, der durch sein Haar fuhr.
    Öffne die Augen.
    Hargor fragte sich, woher Sharkan wusste, dass er sie geschlossen hielt, und gehorchte.
    »Uuuuuoooouaaaah!«, schrie er und krallte sich an den Nackenschuppen fest. Unter ihm sank die Erde weg, was eindeutig grauenvoll war und irgendwie intensiver als in seinem Traum. Alles wurde kleiner und kleiner , und der Wind wurde immer kühler. Der Ork meinte, die Wolken anfassen zu können und erkannte, dass sie durch eine Hochnebelbank flogen. Sharkans Flügel bewegten sich kraftvoll und gleichmäßig. Er zog sie etwas an seinen mächtigen Leib und schoss nach unten.
    »Ich falle, ich falle!«, kreischte Hargor. Nichts würde ihn halten. Er würde über den Nacken des Drachen nach vorne in den sicheren Tod stürzen.
    Unsinn! Oder hast du Höhenangst?
    »Doch, doch Sharkan! Ich kann mich nicht mehr festhalten. Ich ruuuuutsche!«
    Unwillig grunzend stabilisierte Sharkan seine Lage , und Hargor fühlte sich sicherer. Schwer atmend legte er seinen Kopf an den Drachenkörper und blinzelte nach unten. Sie hatten die Nebelbank durchstoßen , und Sharkan zog langsame Kreise über Zadarsh. Wankend zwischen Panik und Faszination bestaunte Hargor die Welt unter ihm. Sie sah winzig aus , und am Horizont konnte man das Meer erkennen.
    Wenn du dich umschaust, siehst du die Ausläufer des

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