Mittland 3 - Das Erbe der Drachen - Teil 2: Geschöpfe der Glut (German Edition)
Schädel dieses Flüchtenden sprang auseinander, was grausig aussah und das klare Wasser rot tränkte.
Darauf hatte Connor gewartet.
Er sprang vor wie ein Grashüpfer, stürzte über wenigstens zehn Gefangene, stieß sich ab, während die Ruderer zur Seite stoben, und donnerte mit der Schulter gegen den Mann, der seine Armbrust bestücken musste, um erneut zu schießen, was eine gewisse Zeit dauerte.
Frethmar sprang auf und das Boot wackelte bedenklich.
Haker schlang seine Ketten um den Hals eines Ruderers.
Frethmar schlug dem anderen Ruderer seinen Ellbogen unter das Kinn.
Ceyda drehte sich auf der Stelle und ihre Fußsohlen krachten dem von Haker gefangenen Ruderer in den Magen.
Connor schnappte sich die Armbrust und schlug sie dem Wärter mitten ins Gesicht. Dann rammte er dem völlig verdutzten Mann seinen Kopf auf die Nase, Blut spritzte, dann fand sich der Wärter im Wasser wieder.
Frethmar hatte währenddessen ein Ruder ergriffen, das er wie ein Wahnsinniger immer und immer wieder auf die Ruderer niederfahren ließ. Haker entließ seinen Gefangenen aus dem Griff der Kette. Er hatte ihm den Kehlkopf gebrochen, der Mann war tot.
Das al les hatte nicht länger gedauert als drei Atemzüge, und endlich kam Leben in die anderen Gefangenen. Sie jubelten, schrien durcheinander und hätten um Haaresbreite das Boot zum kentern gebracht.
» Folgt mir!«, rief Connor und war schon über Bord.
Ceyda folgte ihm, dann Haker.
»Ich kann immer noch nicht schwimmen!«, rief Frethmar. Sein Bart sträubte sich unter den verzweifelt blickenden Augen.
» Springt endlich!«, donnerte Connor.
Das zweite Boot näherte sich ihnen. Auch dieses wurde von einem Wärter mit einer Armbrust bewacht, der sich nun gemächlich umdrehte, um die Flüchtenden ins Visier zu nehmen.
»SPRING!« rief Connor und spuckte Wasser aus.
Jemand stieß Frethmar ins Kreuz, er wirbelte mit den Armen und klatschte vornüber ins Wasser, wo er sofort von Connor aufgefangen wurde, der ihm Sicherheit bot. »Hör auf zu spucken, Zwerg. Ich halte dich fest.«
Weitere Gefangene folgten ihnen und weitere fünf Atemzüge später war das Boot leer.
Auf den zwei folgenden Gefangenenbooten entstand eine Unruhe, die sich wie ein gleißender Blitz über die Wasseroberfläche verbreitete.
» Schneller rudern!«, brüllte einer der Wärter.
» Schwimmt!«, rief Connor. »So schnell ihr könnt. Schwimmt weg vom Strand.«
» Aber wohin?«, keuchte Ceyda, die sich schwimmend von ihrem Kleid trennte, das sie vollgesogen in die Tiefe zu ziehen drohte.
» Hinter mir her. Egal, was die anderen tun. Hinter mir her. Ich kenne diese Insel.« Connor hielt Frethmar um die Brust. »Und du hör auf zu zappeln. Sonst rutscht du mir aus den Armen.«
Frethmar heulte wie ein Kind. »Ich kann nicht ...«
» Solange ich dich halte, geschieht dir nichts. Vertraue mir«, stöhnte Connor.
» Tue es, blöder Zwerg!« schimpfte Ceyda. »Sonst schneide ich dir deinen Bart ab!«
Ein Armbrustbolzen surrte über ihre Köpfe hinweg und bohrte sich in die Schulter eines Gefangenen, der gurgelte, die Arme in die Höhe riss und versank. Die Boote kamen immer näher.
Dann stockte Connors Atem, denn ein Alptraum nahm Gestalt an. Am Strand erschien eine gigantische Gestalt, die ohne zu zögern ins Wasser stapfte, direkt auf sie zu. Augen, groß wie Eimer, ein rundes bartloses Gesicht, ein Maul, in dem schneeweiße Zähne blitzten und Haare wie ein Getreidefeld.
4
Trevor begriff, dass ihm das Gespräc h aus den Fingern geglitten war und Grodon sich nicht überreden lassen würde, seinem anderen Ich zu folgen. Die Drachen hatten sich noch nicht in Bewegung gesetzt, als seine Instinkte, die er sich über so viele Jahre lang als Meisterdieb antrainiert hatte, aufblitzten.
Er schnellte herum und seine flache Hand zertrümmerte einen Wimpernschlag später de m Meister der Arkham die Nase.
Bevor dieser reagieren konnte, folgte ein grausamer Schlag gegen dessen Kehlkopf und Grodon sackte zu Boden. Trotzdem war es ihm gelungen, in seine Kutte zu fassen, doch das Messer, das er nun in der Hand hielt, tropfte nach einem flinken Schlag in Trevors Hand.
Sein ehemaliger Meister sprang auf die Beine, doch bevor er seine mörderische Kampfeskunst zeigen konnte, klaffte seine Kehle auf, Blut spritzte wie aus einem Schlauch, die Augen des Meisters waren weiß wie Untertassen, sein Mund formte unhörbare Worte, er griff nach der tödlichen Wunde, dann fiel er wie ein gefällter Baum zu Boden und
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