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Mittsommerzauber

Mittsommerzauber

Titel: Mittsommerzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Inga Lindström
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voneinander entfernt waren.
    Eine atemlose Sekunde schaute er ihr in die Augen und nahm ihren Duft war, eine Mischung aus Flusswasser, frischem Schweiß und Sonnenlotion und dicht darunter diese besondere Note, die ihm wie schwerer Wein zu Kopf stieg: der Geruch nach gesunder, erregender Weiblichkeit. Ohne über die Folgen nachzudenken, beugte er sich die letzten fehlenden Zentimeter vor und presste seine Lippen auf ihren leicht geöffneten Mund. Sein Verlangen stieg sofort in nie gekannte Höhen, als sie seinen Kuss ohne zu zögern erwiderte. Ihre Zungen spielten ein wildes Spiel, und er streckte die Hand aus, um ihren Kopf zu umfangen und sie noch fester an sich zu pressen.
    Unseligerweise war es die Hand, mit der er das Boot festgehalten hatte. Es geriet sofort ins Trudeln und wurde von ihm weggetrieben, und Augenblicke später war es bereits meterweit entfernt.
    Sie sah betroffen über die Schulter zurück, doch dann lachte sie, ein raues Lachen voller aufpeitschender Sinnlichkeit. Mit einem kurzen Winken entfernte sie sich weiter, vorwärts getrieben durch die Strömung. Robert blieb reglos stehen, bis zu den Hüften im Wasser, schwitzend und zitternd von der Hitze, die seinen Körper erfüllte. Er schaute ein paar Augenblicke zu, wie sie mit kraftvollen Bewegungen das Kajak zur Flussmitte hin ausrichtete und sich in den nächsten Strudel stürzte, der ziemlich gefährlich aussah.
    Das Boot tanzte auf und nieder wie ein Korken, es schien von den aufschäumenden Stromschnellen abzuprallen, nur um Augenblicke später gleichsam wieder eingesogen zu werden.
    Robert keuchte vor Entsetzen, als das Kajak plötzlich kenterte und Anna kopfüber in den Fluten verschwand. Sein Herz schien einen Takt auszusetzen, um gleich im nächsten Moment stakkatoartig wieder loszurasen, als sie in einer eleganten Rolle wieder hochkam und weiterpaddelte, als sei nichts geschehen.
    »Da soll mich doch einer«, stieß er hervor. Während er zurück ans Ufer watete, behielt er sie im Auge, und als er wieder festen Boden unter den Füßen hatte, sah er, dass sie in einiger Entfernung an Land paddelte. Das Fischen war vergessen, und abgesehen davon war seine Angel ohnehin verschwunden, mitgerissen von der Strömung. Er hatte nichts Eiligeres zu tun, als seine Anglerkluft auszuziehen, sie mit dem Rest seiner Ausrüstung unter den Arm zu klemmen und flussabwärts zu marschieren. Er sagte sich, dass er sowieso in diese Richtung musste, weil sein Wagen ja dort geparkt war, doch dann machte er sich klar, dass er sich wie ein alberner Schuljunge benahm, weil er eher rannte als ging. Natürlich wollte er sich vergewissern, dass sie das halsbrecherische Manöver von vorhin gut überstanden hatte. Doch mehr als alles andere wollte er nur eins: sie nochmals küssen.
    Als er sie erreichte, zog sie gerade die Schwimmweste aus und legte sie zu dem Helm ins Boot, das sie quer über den Uferstreifen unter einen Baum gezogen hatte. Ihr Haar war zerzaust, und der eng anliegende Neoprenanzug modellierte jede einzelne Kurve ihrer Figur. Erstaunt schaute sie auf, als sie seine Schritte hörte. »Hej, was machen Sie... Was machst du denn hier?«
    »Wir sind gerade unterbrochen worden.« Mit zwei Schritten war er bei ihr und riss sie in seine Arme, und sofort schmiegte sie sich an ihn und erwiderte seinen Kuss mit derselben Leidenschaft, mit der sie ihm eben auf dem Wasser entgegengekommen war.
    Als sie sich nach einer Weile wieder voneinander lösten, waren sie beide außer Atem.
    »Wie kommst du darauf, dass es hier langweilig ist?«, fragte er dicht neben ihrem Ohr. »Was du da vorhin mit deinem Boot auf dem Wasser gemacht hast, sah ganz schön gefährlich aus!«
    Anna fasste in seine Haare und zog seinen Kopf zu sich herunter. Sie küsste ihn abermals, kurz und heftig, bevor sie ihn mit funkelnden Augen anschaute. »Kajakfahren dürfte im Moment das Ungefährlichste sein, was ich tue.«
    »Aber es macht Spaß«, flüsterte Robert, wobei er offen ließ, was genau er damit meinte.
    »Der Sport hält mich am Leben«, sagte sie schlicht. Sie löste sich aus seinen Armen und zog den Reißverschluss von ihrem Neoprenanzug auf. Der Bikini, den sie darunter trug, ließ noch mehr von ihrem gebräunten, schlanken Körper sehen, und Robert schluckte heftig, als sie aus dem Anzug schlüpfte und ihn zu ihrer anderen Ausrüstung warf, bevor sie sich auf einen flachen Stein setzte, um ihre feuchte Haut von der Sonne trocknen zu lassen.
    »Wenn ich das Kajak nicht hätte,

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