Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mittwinternacht

Mittwinternacht

Titel: Mittwinternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Phil Rickman
Vom Netzwerk:
irgendwer mal versucht hatte, einen Teich zu graben, kam Moon zu Lol, der in der Tür der Scheune stand.
    «Bring ihn nicht nochmal hierher.»
    «Er kann dich hören.»
    «Soll er doch. Ich will ihn nicht hier haben. Er ist ein Idiot.Denny hat ihn nur engagiert, damit wir das Gericht vom Hals haben.»
    «Von
deinem
Hals, Moon.»
    «Er ist ein Idiot.»
    «Er meint es gut.»
    «Lol, wenn du nochmal als Dicks Assistent hier auftauchst, werde ich dir nie mehr was erzählen. Ich kann keine Leute in meiner Umgebung brauchen, denen ich nicht trauen kann.»
    Der Regen peitschte auf den Schlamm.
    «Es tut mir leid», sagte Lol. «Möchtest du denn, dass ich wiederkomme?»
    Sie sah ihn mit einem fast schüchternen Lächeln an. «Nur, wenn du als du selbst kommst.»
     
    Als sich Merrily dankbar in ihrem Bett ausstreckte, klingelte das Telefon.
    «Zieh den Stecker raus!», schrie Jane vom Treppenabsatz. «Zieh ihn
jetzt gleich
raus! Ich gehe unten dran.»
    «Hallo», sagte Merrily. «Pfarrhaus Ledwardine.»
    «Merrily? Hier ist Sophie vom bischöflichen Sekretariat. Michael hat mich gebeten, Sie anzurufen. Wir wollten wissen, ob Sie heute in die Stadt kommen, und wenn ja, ob Sie kurz vorbeischauen würden.»
    «Also, das hatte ich eigentlich nicht vor   …» Einerseits musste sie dringend mit dem Bischof sprechen, andererseits aber ganz bestimmt nicht in dieser Verfassung. «Ich bin heute Morgen ziemlich beschäftigt.»
    «Oh. Tja, heute Nachmittag ist niemand da. Dann verschieben wir es besser auf morgen, denke ich. Es ist nur ein kleiner Auftrag – im Zusammenhang mit dem Büro für Grenzfragen.»
    «Ach ja?»
    «Vermutlich ist es gar nicht so wahnsinnig dringend.»
    «Gut. Sophie, laufen eigentlich sämtliche Anfragen zu spirituellen Grenzfällen über Ihr Büro?»
    «Also, so sollte es jedenfalls sein. Ich befürchte, dass Kanonikus Dobbs in dieser Hinsicht nicht sehr gut organisiert war.»
    «Und was ist mit dem Problem von gestern Nacht im General Hospital?»
    «Im General Hospital?
Gab
es denn da ein Problem?»
    «Also ist diese Sache nicht über Ihr Büro gelaufen.»
    «Auf jeden Fall nicht über
mich

    «Wenn Sie nicht da sind, kümmert sich dann der Bischof selbst um die Anfragen?»
    «Üblicherweise nicht. Allerdings war er gestern Nacht ohnehin nicht da. Er war bei seinen Eltern im Forest of Dean. Sie haben befürchtet, sein Vater hätte noch einen Herzinfarkt, aber es war glücklicherweise falscher Alarm.»
    «Oh», sagte Merrily. «Schön.»
    «Wurden Sie denn ins Krankenhaus gerufen, Merrily?»
    «Ja, wurde ich.» Sie schloss ihre Hand fester um den Telefonhörer. Wenn Hunter nicht da gewesen war, wer hatte dann dem Krankenhaus geraten, mit ihr Kontakt aufzunehmen? Wer hatte ihr mit Denzil Joys grässlicher Abschiedsparty eine Falle gestellt?
    «Merrily, ist alles in Ordnung?»
    «Ja, ich   … Dieser andere Auftrag, können Sie mir sagen, worum es dabei geht?»
    «Ich bin nicht sicher, ob ich das am Telefon sagen sollte.»
    «Sie müssen ja keine Namen nennen.»
    «Also, es ist   … eine Geistererscheinung. In einem Seniorenheim. In der Nähe von Dorstone an der walisischen Grenze.»
    «Und woher kommt
diese
Anfrage? Wer hat sie gestellt?»
    «Der neue Pfarrer von Dorstone, glaube ich. Michael hat mich gebeten, ihn über alle Berichte dieser Art auf dem Laufenden zuhalten, und als ich davon gesprochen habe, sagte er, es wäre ihm recht, wenn Sie   … sich mal daran versuchen würden, wie er es ausgedrückt hat. Er   …», sie zögerte. «Dann hat er noch gesagt, wenn das jetzt nicht unpassend ist, dass man das als Test dafür ansehen könnte, wie überzeugt Sie sind.»
    «Überzeugt?»
    «Offen gesagt findet er, dass Sie die Entscheidung hinauszögern. Er wartet jetzt auf eine verbindliche Antwort. Als ich mit ihm telefoniert habe, wollte er wissen, ob ich etwas von Ihnen gehört habe.»
    «Ich verstehe. Wenn ich also dieser Geistererscheinung ausweiche oder vorschlage, dass sich der Pfarrer von Dorstone selbst darum kümmert, versteht er das als ein Nein.»
    «Es kann natürlich sein, dass ich mich täusche.»
    Sophie täuschte sich nie.
    Vom Treppenabsatz aus rief Jane ungeduldig. «Mom!»
    In Merrilys Kopf setzte sich der dämonische Denzil Joy erneut ein letztes Mal in seinem Bett auf, die Schläuche flogen ihm mit Schnoddertropfen aus der Nase, und Huw Owens Stimme hallte von den Brecon Beacons herüber.
«Da könnten Sie sich ebenso gut gleich eine Zielscheibe zwischen die Titten

Weitere Kostenlose Bücher