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Mix Guide

Titel: Mix Guide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franz Brandl
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entwickelte sich der Rye Whiskey und später die amerikanische Whiskeykultur. Unter den europäischen Einwanderern fanden sich alle Berufe und somit auch Männer,
die des Destillierens kundig waren. Besonders Schotten, Niederländer und Deutsche (Jacob Böhm = Jim Beam) begannen im frühen 18. Jahrhundert, hauptsächlich in den Staaten Pennsylvania, Maryland und Virginia und später in Kentucky, mit der Whiskeyherstellung. Der früher so populäre Rye Whiskey fristet heute allerdings ein Mauerblümchendasein, und sein Marktanteil liegt unter einem Prozent. Vom heute bekanntesten amerikanischen Whiskey, dem Bourbon, unterscheidet er sich dadurch, dass beim Rye mindestens 51 Prozent des verwendeten Getreideanteils
Roggen sein muss. Beim Bourbon sind 51 Prozent Mais vorgeschrieben, der Anteil kann aber bis zu 80 Prozent betragen; der Rest besteht aus gemälzter Gerste und Roggen, zum Teil auch aus Weizen. Neben dem Rye und dem Bourbon sind der Tennessee und der Blended American Whiskey die wichtigsten Sorten. Herausragendes Qualitätsmerkmal ist dabei die Unterscheidung zwischen »Straight«, »Blended Straight« und »Blended American«. »Straight« bedeutet unverschnitten. »Blended Straights« haben einen Straight-Bourbon- oder Straight-Rye-Anteil von mindestens 51 Prozent. Beim Rest handelt es sich um Neutralsprit aus Getreide. »American Blended« müssen mindestens 20 Prozent Straight Whiskey enthalten, der Rest ist auch hier Neutralsprit aus Getreide. Der im Staat Tennessee hergestellte Tennessee Whiskey (Jack Daniel’s, George Dickel) gilt als eigenständig und unterscheidet sich vom Bourbon durch ein spezielles Filtrierverfahren, bei dem der frische Whiskey
durch eine meterdicke Ahorn-Holzkohleschicht gefiltert wird. Dieses »Charcoal-Mellowing«-Verfahren verhilft dem Tennessee Whiskey zu seiner außergewöhnlichen Qualität. Seit 1941 ist der Tennessee Whiskey übrigens eine von der Steuerbehörde anerkannte Whiskeysorte. Bourbon, Rye und Blended American Whiskey unterliegen keinen regionalen Beschränkungen. Neben Kentucky, Tennessee und Pennsylvania stellen auch Virginia, Ohio und Illinois Whiskey her. Die wichtigsten gesetzlichen Vorschriften regeln den Mais- bzw. Roggenanteil (51 Prozent) sowie die Mindestlagerzeit: Sie beträgt bei Bourbon und Rye zwei Jahre, eine Lagerzeit unter vier Jahren muss bei diesen auf dem Etikett angegeben werden. Somit sind Whiskeys ohne Altersangabe mindestens vier Jahre alt. Die meisten Marken werden allerdings vier bis sechs Jahre gelagert, Spitzenmarken auch sechs bis acht Jahre; Lagerzeiten von zehn Jahren und mehr sind eher selten. Seit einiger Zeit gibt es auch Single Barrel (Einzelfassabfüllungen)
und Small Batch Bourbon. Dieser Bourbon ist eine Zusammenstellung aus besonders gut entwickelten Fässern. Beide kommen nur in relativ kleinen Mengen in den Handel. Die US-Straight-Whiskeys werden in einer dem schottischen Pot-Still-Verfahren ähnlichen Methode destilliert. Der oft auf den Etiketten angegebene Hinweis auf das »Sour Mash«-Verfahren besagt, dass nicht nur Hefe, sondern auch Rückstände aus einem vorangegangenen Brennvorgang der frischen Maische zugesetzt wurden, um die Gärung einzuleiten. Die »Sweet Mash«-Methode, mit jeweils frischer Hefe, findet dagegen keine Anwendung mehr. Die Alterung vollzieht sich beim Bourbon in innen angekohlten Eichenfässern, die jedoch nur einmal eingesetzt werden dürfen. Obwohl sich der amerikanische Whiskey in der Regel mit »e« schreibt, gibt es auch amerikanische Marken (z. B. Dickel, Maker’s Mark), die sich ohne »e« schreiben. Der Mindestalkoholgehalt beim amerikanischen Whiskey beträgt 40% vol.
    Das Zentrum der amerikanischen Whiskeyproduktion liegt in Kentucky, das für seinen Bourbon Whiskey berühmt ist.

    Dem von den Franzosen nach einem Herrschergeschlecht benannten Bourbon Country verdankt der Bourbon Whiskey seinen Namen.
    Auch durch die alte Schreibweise mit »e« grenzt sich der amerikanische Whiskey vom Scotch und vom Canadian Whisky ab.
    Im Gegensatz zu den schottischen Einzelfassabfüllungen werden die US-amerikanischen gefiltert und auf Trinkstärke herabgesetzt.

Bekannte Marken
    Mit dem Tod von Augustus Bulleit bei einem Überfall auf einen Whiskeytransport endete 1860 die erste Erfolgsgeschichte des Bulleit.
    Bulleit Tom Bulleit, ein Ururenkel des Gründers, erweckte 1987 die Marke wieder zum Leben. Ihren Ursprung hatte sie in Augustus Bulleit, der ihn um 1830 in Lawrenceburg, im damaligen

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