Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Mix Guide

Titel: Mix Guide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franz Brandl
Vom Netzwerk:
Gutes. Angeboten werden »Roederer Quartet Brut« und »Roederer Quartet Brut Rosé«. Beide werden im traditionellen Flaschengärverfahren hergestellt und zählen zu den besten »Sparklings« der USA. Modernste technische Erkenntnisse und die Champagnererfahrung unterstützten dieses Vorhaben.

Sherry

    S chon im Mittelalter schätzte man den Sherry und heute ist er einer der berühmtesten Weine der Welt. Sherry kommt aus einem eng begrenzten Anbaugebiet in Andalusien um das Städtedreieck Jerez de la Frontera, Sanlúcar de Barrameda
und Puerto de Santa María in der Provinz Cádiz. Jerez de la Frontera geht wahrscheinlich auf einen phönizischen Handelsplatz zurück, der etwa 1100 v. Chr. errichtet wurde und damals Shera hieß. Als die Araber die Stadt besetzten, änderten sie den Namen in Scheris. Davon leiteten sich die spanischen Bezeichnungen »Xeris« und »Xerex« ab, woraus wiederum das moderne »Jerez« entstand. Für die Engländer war das harte spanische »Jerez« (sprich: Cheres) schwer auszusprechen, sie wandelten es daher in das weicher klingende »Sherry« (sprich: Scherry)
um. Den Zusatz »de la Frontera« bekam die Stadt, weil sie durch Jahrhunderte an der Grenze (»frontera«) zwischen christlichem und islamischem Einflussgebiet lag.Vor gut 400 Jahren brachten britische Seefahrer den Sherry nach England. Die Begeisterung für das neue Getränk wuchs außerordentlich schnell, und im 19. Jahrhundert war dieser edle Wein bereits im gesamten britischen Weltreich bekannt. Die wichtigsten Faktoren bei der Sherryherstellung sind Boden, Trauben und Klima. Man unterscheidet bei den Weinbergböden drei Arten: Der »Albariza« genannte Boden ist aus ausgespülten Ablagerungen von Lehm und tertiärem Kalkstein entstanden, unter dem »Barro« versteht man einen hauptsächlich aus Ton bestehenden, mit Kreide und Sand vermischten Boden, und beim »Arena«-Boden überwiegt der Sandanteil. Die hier wachsenden Weine erreichen nicht die Finoqualität. Die Albariza- und die Barroböden können das Wasser der Herbst- und Winterregen bis zum heißen
Sommer speichern. Der berühmte weiße Kalkboden, der die Sonne wie ein Spiegel reflektiert, dazu fast 300 Sonnentage im Jahr, starke Winterregen und Wind vom Atlantik prägen den Charakter der Sherryweine. Für Sherry verwendet man ausschließlich weiße Trauben. Die wichtigste und meistangebaute ist die Palomino Fino. Die Nummer zwei bildet die Sorte Pedro Ximénez; sie bringt exzellente, süße Weine, die man zum Mischen einsetzt. Zwar werden einige weitere Sorten gepflanzt, doch haben diese keine große Bedeutung. Die Weinlese beginnt Anfang September und dauert etwa einen Monat. Die Trauben werden sofort zu den Kelterhäusern gebracht. Je nach gewünschter Süße reifen die Trauben noch für einige Stunden oder Tage – auf Matten ausgebreitet – nach. Danach werden sie gekeltert. Die Gärung des Mosts dauert etwa 20 bis 25 Tage. Wenn die Gärung aufhört, hat der junge Wein einen Alkoholgehalt von 12 bis 13 Prozent. In diesem Stadium, noch vor der Fassfüllung, findet bereits die erste
Klassifizierung statt. Die Jungweine heißen jetzt »Sin Marca« (Finos) oder »Raya« (Olorosos).Alle Weine, die den Anforderungen nicht genügen, kommen in die Alkoholdestillation. Die Sin-Marca- und Raya-Weine werden bei der Abfüllung in Fässer entweder auf 15,5 Prozent (Fino) oder auf 18 bis 19 Prozent (Oloroso) Alkohol verstärkt. Zu diesem Zeitpunkt beginnt das eigentliche »Leben« des Sherry. Er kommt in das Añada-System (von spanisch: año = Jahr), in dem er nun reift und kontrolliert wird. Sherryfässer sind immer nur zu 80 Prozent gefüllt, damit die Oberfläche, die mit der Luft in Verbindung kommt, möglichst groß ist. Nach einem Jahr hat sich auf den Finos ein Hefefilm, der »Flor«, entwickelt. Vom Wachstum dieser Hefe hängt der Charakter des späteren Fino weitgehend ab. Unter günstigen Voraussetzungen gedeiht der Hefepilz mehrere Jahre. Er wächst jedoch nicht bei einem Alkoholgehalt von mehr als 17 Prozent. Da die Rayas (Olorosos) einen Alkoholgehalt von 18 bis 19 Prozent aufweisen,
bilden sie dementsprechend keinen Flor. Der Wein im Fass hat direkte Berührung mit dem Sauerstoff. Schon bald nach der Fassfüllung verändert er seine Farbe vom ursprünglichen hellen in einen goldenen Ton. Der Geruch ist sehr voll, daher der Name »Oloroso« (von spanisch: olor = Geruch). Innerhalb dieses Añada-Systems findet eine zweite Klassifizierung statt. Der Wein hat sich

Weitere Kostenlose Bücher