MM-City Wien: Das Reisehandbuch zur Donaumetropole - kompakt, übersichtlich, informativ (German Edition)
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„Alles Walzer!“
EinWiener Ball beginnt mit einer Polonaise des Jungdamen- und -herrenkomitees, gefolgt vom Einzug der Ehrengäste. Anschließend legen die Debütanten einen Linkswalzer aufs Parkett, nach dem mit den Worten „Alles Walzer!“ die Tanzfläche freigegeben wird. Auf der drehen sich, seit Joseph II. (1765–1790) das Privileg des Adels auf höfische Bälle aufgehoben, Johann Strauß Vater den Tanz erfunden und sein Sohn den berühmten „Donauwalzer“ komponiert hat, Kaffeesieder, Zuckerbäcker, Taxler, Jäger, Ärzte, Fliesenleger und Fleischer und die Größen aus Wirtschaft, Kultur und Politik. Sie tun es vornehmlich im Januar und Februar, in Hofburg, Staatsoper und Musikverein, in Nobelhotels, im Rathaus, in Schulen oder Gemeindesälen. Zwischen Eröffnungswalzer und Mitternachtsquadrille, zu der die Tänzer gemäß dem Protokoll eines echten Wiener Balles bei Anbruch des neuen Tages Aufstellung nehmen, lockert sich die Atmosphäre. Auf den meisten Bällen wird nämlich nicht ausschließlich im Dreivierteltakt, sondern auch Tango, Twist oder sogar Techno getanzt.
Damit sie in Frack und langem Ballkleid (zum Preis von 50 bis 250 € vielerorts auszuleihen) keine schlechte Figur machen, trainieren manche Wiener regelmäßig Technik, Taktgefühl und neue Tänze. Deshalb haben die zahlreichen Tanzschulen der Donaustadt rund ums Jahr Konjunktur.
Glänzende Höhepunkte der winterlichen Ballsaison sind der Philharmonikerball und der legendäre Opernball , auf denen die High Society das Tanzbein schwingt. Alternative Formen sind der von jungen Livebands laut beschallte Ball des Kulturzentrums Sargfabrik, der musikalisch multikulturelle Flüchtlingsball im Rathaus und der von der Obdachlosenzeitung „Augustin“ ausgerichtete sog. Opferball, der an wechselnden Veranstaltungsorten stattfindet. Unter den saisonalen Nachzüglern sei der schrille Life Ball zugunsten Aidskranker hervorgehoben, der im Mai unter großer Prominentenbeteiligung im Rathaus ausgerichtet wird. Der Ballkalender und alle anderen Informationen rund ums Tanzen sind beim Verband Wiener Tanzschulen online ( www.tanzschulen.co.at ) oder bei der Stadtinformation unter der Nummer 52550 telefonisch abzurufen.
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Konzerthaus : In dem nach den architektonischen Vorgaben von Ferdinand Fellner und Hermann Helmer gestalteten, 1913 fertiggestellten Gebäude intonieren die Wiener Symphoniker und/oder Gastorchester und -solisten vornehmlich Kompositionen aus dem Repertoire moderner Klassiker, aber auch Jazz oder Weltmusik. Daneben fungiert das Konzerthaus alsAustragungsort von Musikfestivals, darunter Osterklang, Wiener Festwochen und Jazz Fest Wien.Lothringerstraße 20, Tel. 242002, www.konzerthaus.at . Besichtigung nur nach Voranmeldung.
Akademietheater : Das im gleichen Gebäude wie das Konzerthaus untergebrachte Akademietheater ist seit 1922 die zweite Spielstätte des Burgtheaters. Dem berühmten Mutterhaus angegliedert wurde das Theater der Akademie für Musik und darstellende Kunst auf Initiative der Burgschauspieler, die sich eine zweite, intimere Spielstätte wünschten.
Lisztstraße 1, Tel. 5144-4770, www.burgtheater.at .
Spaziergang 2: Ein musikalischer Rundgang durchs südöstliche Stadtzentrum
Praktische Infos
Theater/Konzert/Kino
Kabarett Simpl : Das 1912 gegründete Kabarett, das seinerzeit noch Simplicissimus hieß und später die Hausbühne des bis heute verehrten Wiener Originals Karl Farkas werden sollte, ist bis heute eine erste Adresse für dieses Genre. Karten 13–48 €. Kabarett Simpl ,Wollzeile 36, Tel. 5123903, Programminformationen unter Tel. 5124742 oder www.simpl.at .
Kasino : Theater, in dem junge Regisseure und Regieassistenten des Burgtheaters mit großem Erfolg experimentieren bzw. inszenieren.Schwarzenbergplatz 1, Infos und Karten siehe Burgtheater.
Akademietheater (s. o.) und Brut (s. o. „Künstlerhaus“).
StadtTheater Walfischgasse : Nachfolgebühne der bis 2003 mit modernen Boulevardkomödien bespielten Kleine Komödie im Theater am Kärntnertor , die vornehmlich Kabarettistisches präsentiert.Walfischgasse 4, Tel. 5124200, www.stadttheater.org .
Konzerte im Deutschordenshaus : Entsprechend dem historischen Ambiente spielt das Mozart Ensemble in ebensolchen Kostümen. Do–So 19.30 Uhr, 39–47 €.Singerstraße 7, Tel. 9119077, www.mozarthaus.at .
Kursalon : Hier produziert sich täglich um 20.15 Uhr das Salonorchester Alt Wien mit Werken von
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