MM-City Wien: Das Reisehandbuch zur Donaumetropole - kompakt, übersichtlich, informativ (German Edition)
zwischen 1627 und 1631 erbaute Universitäts-Jesuitenkirche, über deren Hauptportal das kaiserliche Wappen prangt, ist damit gleichsam ein Symbol der staatlich verordneten Rekatholisierung. Zwischen 1703 und 1705 wurde sie vonAndrea Pozzo, einem damals europaweit berühmten italienischen Freskenmaler und Architekten, nach dem Vorbild der spätbarocken römischen Kirchen umgestaltet. Zu diesem Zweck versah Pozzo die Kapellen mit baldachinförmigen Einbauten und bemalte die Decken mit Scheinkuppeln, womit er den Innenraum optisch erweiterte.
Heiligenkreuzerhof : Die Anlage befindet sich bis heute im Besitz des 1133 gegründeten, Bernhard von Clairvaux gewidmeten Zisterzienserstiftes Heiligenkreuz. Die berühmte Abtei im südlichen Wienerwald hatte das seinerzeit angeblich schon von Fernkaufleuten bewohnte Gelände im 12. Jh. erworben, aber erst seit den 1660er Jahren bebaut; knapp 100 Jahre später wurde der Gebäudekomplex dann grundlegend umgestaltet. Prunkstück der Anlage ist die leider nur selten öffentlich zugängliche barocke Bernhardskapelle mit einem Hochaltarbild von Martino Altomonte.
Dominikanerkirche : Die erste Kirche der bereits 1226 am selben Ort angesiedelten Dominikaner wurde 1237 geweiht, worauf in den folgenden Jahrhunderten mehrfach bauliche Erweiterungen des im 15. Jh. stark beschädigten Klosterkomplexes folgten. Nachdem die Klostergebäude 1567 der Evangelischen Landschaftsschule übergeben worden waren, erlebten die Dominikaner im Zuge der Gegenreformation einen erneuten Aufschwung, sodass 1631 der Grundstein für die heutige, unter der Regie von Antonio Canevale im römischen Stil (turmlose Fassade mit Dreiecksgiebel) erbaute Kirche gelegt wurde, die seit 1783 als Pfarrkirche fungiert.
Kultur und Kommerz: Hundertwasserhaus
Wagner:Werk – Museum Postsparkasse: Mit seinem 1903 prämierten, in zwei Bauabschnitten bis 1912 realisierten Entwurf der Österreichischen Postsparkasse avancierte der zeitgenössische StararchitektOtto Wagner zu einem Pionier der modernen Architektur des 20. Jh. Das Architekturdenkmal internationalen Rangs präsentiert sich als raumgreifendes, mehrstöckiges Gebäude, das rundherum mit Marmorplatten verkleidet ist, die mit sichtbaren Aluminiumbolzen befestigt sind. In seinem Innern besticht es durch ein von einer Stahlkonstruktion stabilisiertes gläsernes Tonnengewölbe über der großen Kassenhalle. Die kleine Kassenhalle wird seit wenigen Jahren zu musealen Zwecken genutzt, wobei der Gegenstand der thematisch wechselnden Ausstellung(en) selbstverständlich auch Wagner:Werk ist. Zu sehen sind historische Fotos, Dokumente, Zeitungsartikel, Pläne und ein Modell, die die Baugeschichte der Postsparkasse dokumentieren, die übrigens selbst in ihren innenarchitektonischen Details und ihrem Mobiliar die gestalterische Handschrift von Otto Wagner trägt.
Mo–Fr 9–17, Sa 10–17 Uhr, 5 €.Georg-Coch-Platz 2, Tel. 53453, www.ottowagner.com .
Regierungsgebäude (ehemaliges Kriegsministerium): Der Bau des 1913 fertiggestellten Gebäudes des ehemaligen Kriegsministeriums , das sich heute mehrere Ministerien teilen, war nicht nur ein architekturgeschichtlicher Rückfall in den Historismus, sondern eine politische Machtdemonstration der untergehenden Habsburgermonarchie. Nachdem in einem Wettbewerb alle zeitgemäßen Entwürfe, darunter die von Otto Wagner und Adolf Loos, vom Hause Habsburg abgelehnt worden waren, erhielt der damalige Burgbauarchitekt Ludwig Baumann den Zuschlag. Das Ergebnis war „ein Konglomerat aus Schloss, Kaserne und Amtsgebäude“ (Martina Pippal). Das davor postierte Radetzky-Denkmal stammt von Kaspar Zumbusch (1894) und zierte zuvor den Platz Am Hof.
Architektonischer Aufbruch in die Moderne: Wagners Postsparkasse
Österreichisches Museum für angewandte Kunst : Das MAK – so das gebräuchliche Kürzel – ist aus dem bereits 1863 gegründeten K. K. Österreichischen Museum für Kunst und Industrie hervorgegangen. Es ist seit 1871 in dem nach Entwürfen von Heinrich von Ferstel im Renaissancestil erbauten Gebäude am Stubenring untergebracht; 1909 wurde es dann um einige Neubauten in der Weißkirchnerstraße erweitert. Die Schauräume der Dauerausstellungen wurden teilweise von bekannten Künstlern und Architekten gestaltet. Präsentiert werden Möbel, Geschirr, Glas und Gemälde aus mehreren Jahrhunderten, eine Abteilung für Gegenwartskunst und -architektur, eine Plakatsammlung, orientalische Teppiche und ostasiatische
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