MM-City Wien: Das Reisehandbuch zur Donaumetropole - kompakt, übersichtlich, informativ (German Edition)
erhöht postierten Büste des Postsparkassengründers Georg Coch (1842–1890) und dem Kaffeehausklassiker Café Ministerium.
Laden für Zaubereibedarf
In südlicher Nachbarschaft des Regierungsgebäudes flankieren → Hochschule und (Österreichisches) Museum für angewandte Kunst (MAK) den Stubenring. Dahinter beginnt die nächste große Etappe des Spaziergangs, die insgesamt etwas grauer und eintöniger ausfällt.Sie wird anfangs vom Lauf der Wien begleitet, führt vom MAK über Weißkirchner- und Vordere Zollamtsstraße in die Marxergasse und passiert den Bahnhof Wien-Mitte , über den gerade mit den unangenehmen Begleiterscheinungen einer Großbaustelle drei ineinander verschachtelte, mehrstöckige Bauten hinauswachsen. Die sollen sich bis Herbst 2011 zu einem glasgedeckten, von Geschäften belebten Stadtfoyer für Reisende und Passanten vereinen. Weit weniger spektakulär, aber stadtkulturgeschichtsträchtig sind die Überreste der vor knapp zehn Jahren stark brandbeschädigten → Sofiensäle , die unseren Weg über die Marxergasse ein paar Querstraßen weiter säumen und seit dem Brand Gegenstand einer hitzigen städtebaulichen Diskussion sind.
Hinter den Ruinen der Sofiensäle geht es via Blattgasse zu Hundertwassers bunten Hinterlassenschaften in der Kegelgasse und Unteren Weißgerberstraße, wobei philosophisch und künstlerisch experimentell Interessierten zuvor ein Abstecher in die entgegengesetzte Richtung ans Herz gelegt sei. Letztere mögen der Marxergasse zunächst folgen und einige Querstraßen weiter zum → Wittgensteinhaus in der Kundmanngasse abbiegen. Von dort gelangen sie wiederum über die Landstraßer Hauptstraße zum Arenberg-Park, wo in einem als → Contemporary Art Tower (CAT) umgenutzten Flakturm aus dem Zweiten Weltkrieg nach dem Willen des MAK-Direktors und gegen den der unmittelbaren Nachbarn ein ambitioniertes Kunstprojekt der Zukunft Gestalt annehmen soll.
An der Kegelgasse 36 steht das berühmte → Hundertwasserhaus. Während das auffällig geformte und kolorierte Gemeindewohnhaus selbst nur von außen zu besichtigen ist, kann man im Einkaufszentrum → Kalke Village direkt gegenüber in eine grellbunte Hundertwasserwelt eintauchen und auf einer vom Meister selbst gestalteten Toilette gebührenpflichtig sein Geschäft erledigen.
Wem das zu kommerziell ist, der möge gleich zum nahen → Kunsthaus Wien weiterwandern, um sich in dem von Hundertwasser selbst kreierten Museum gleichsam mit allen Sinnen mit dem Lebenswerk des Künstlers zu befassen.
Weckt nostalgische Gefühle: Schönlaterngasse
Unter dem Eindruck der zweiten Villa Kunterbunt gelangen wir durch das unspektakulär-graue Alltagsleben von Radetzkyplatz und -straße wieder in die Innere Stadt. Hinter der Zentrale des Wiener Rettungswesens passieren wir die Radetzkybrücke über die Mündung der Wien in den Donaukanal. Direkt dahinter erhebt sich rechterhand das strahlend weiß getünchte städtische Volksbildungshaus → Urania , das planmäßig ab 2012 mittels einer Klappbrücke nach Entwürfen der Londoner Architekten Krolikowski & Schmitt direkt an das Ufer des Donaukanals angebunden wird. Dass der künftige „connecting link“ (so der Titel des Architekturwettbewerbs) für Fußgänger und Radfahrer beweglich sein wird, verlangen die Donaukanalschiffe, die in der Sommersaison bis zu 15-mal täglich in der Flussmündung wenden. Zwei von ihnen liegen wenige Meter weiter dauerhaft vor Anker und werden seit einigen Jahren als beliebter Gastronomie- und (Frei-)Badebetrieb zweckentfremdet. Das Badeschiff liegt zwischen Urania und dem quirligen Nahverkehrsknotenpunkt Schwedenplatz, von wo man per U-Bahn oder pedes (via Rotenturmstraße) in wenigen Minuten den Ausgangspunkt Stephansplatz erreicht. Gleich dahinter tut sich übrigens seit Sommer 2010 das „Gate to Bratislava“ auf. Gemeint ist das nagelneue Schiffsterminal zwischen Marien- und Friedensbrücke, von dem seither die Twin City Liners nach Bratislava starten und in dem das Motto am Fluss , ein im venezianischen Stil der 1950er Jahre gehaltener Gastronomiebetrieb, Quartier bezogen hat.
Spaziergang 4: Nordöstliches Stadtzentrum und Weißgerberviertel
Sehenswertes
Universitäts-Jesuitenkirche : Nachdem die Jesuiten bereits im 16. Jh. nach Wien gerufen worden waren, um die Bürger auf den rechten Glaubensweg zurückzuführen, wurde ihnen im 17. Jh. die gesamte universitäre Ausbildung anvertraut. Die von Kaiser Ferdinand II. finanzierte,
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