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Modemädchen Bd. 3 - Wie Sahnewolken mit Blütentaft

Modemädchen Bd. 3 - Wie Sahnewolken mit Blütentaft

Titel: Modemädchen Bd. 3 - Wie Sahnewolken mit Blütentaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophia Bennett
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Edie besteht darauf mitzukommen, aber man lässt sie nicht.
    »Hör zu, Kleine, du kannst jetzt nichts mehr tun. Wir kümmern uns um sie. Am besten überlässt du uns die Sache.«
    Vorsichtig bringen die Sanitäter die Trage die Treppe runter. Edie wirkt so verzweifelt, dass Harry vorschlägt: »Warum fahren wir dich nicht zum Krankenhaus? Dann kannst du selbst sehen, dass es ihr gut geht. Und dann bringen wir dich nach Hause.«
    Langsam verschwindet die Panik aus Edies Gesicht.
    »Ehrlich? Habt ihr nichts Wichtigeres zu tun?«
    »Nichts ist wichtiger als das hier«, versichert ihr Harry.
    Eilig gehen wir zum Wagen und kommen kurz nach dem Krankenwagen im Krankenhaus an. Dann müssen wir Ewigkeiten in verschiedenen Schlangen warten, bis wir erfahren, wo Gloria ist und wie es ihr geht. In einem Wartezimmersessel zusammengesunken mit einer Tasse Tee in der Hand erzählt uns Edie, was passiert ist.
    »Gestern Abend hat das Telefon geklingelt. Es war unheimlich. Der Anrufer hat kein Wort gesagt. Nur geatmet. Und ich konnte die Nummer nicht sehen. Dann bin ich nachts aufgewacht, und mir war klar – es muss Gloria gewesen sein. Ich bin schnell rüber zu ihr in die Wohnung, aber es war zu spät. Überall lagen Tabletten und Flaschen herum. Gloria lag auf dem Bett und hatte sich übergeben. Ich weiß nicht, wann sie das Zeug genommen hat, aber als ich da war, hat sie sich nicht mehr bewegt. Ich habe versucht sie aufzuwecken, aber es ging nicht. Ich dachte … ich dachte …«
    Ich lege den Arm um sie. Harry nimmt ihr sanft den Tee ab und hält ihre kleine Hand in seiner großen. Sie weint leise und schüttelt sich mit erstickten Schluchzern. Wir sitzen bei ihr, bis es ihr etwas besser geht, und dann noch länger, bis endlich ein Pfleger kommt und uns bittet ihm zu folgen. Inzwischen habe ich mehr Klatschzeitschriften durchgeblättert, als ich in meinem ganzen Leben gelesen habe, und kenne jede Diät und jede zerbrochene Ehe der Geschichte Hollywoods. Ich weiß auch, dass es eine Weile dauern kann, bis ich wieder einen Tee aus einem Automaten trinken werde.
    »Sie ist da drüben«, sagt der Pfleger. Er zeigt auf einen großen Raum mit mehreren Betten. Im letzten liegt Gloria hinter unpassend fröhlichen gelben Vorhängen. Sie hat die Augen noch geschlossen, aber ihr Gesicht ist etwas weniger grau. Im Arm hat sie einen Tropf und sie ist mit einem Monitor verdrahtet, auf dem bunte Zahlen durcheinanderblinken.
    Der Pfleger ist gleich wieder verschwunden. Als wir Gloria eine Weile angestarrt haben, entdecken wir ein paar Krankenschwestern, die an einem Tisch am Eingang der Station sitzen und quatschen. Harry geht zu ihnen. Sofort sehen sie auf, stellen das Gespräch ein und strahlen ihn an. Der Harry-Effekt. Selbst wenn er ein Schlaf-T-Shirt trägt und sich nicht die Zähne geputzt hat. Ich weiß nicht, wie er es macht, aber ich wünschte, ich hätte auch etwas davon geerbt.
    Nachdem er ein paar Fragen gestellt und von den Krankenschwestern bewundernde Blicke geerntet hat, kommt er zu Edie und mir zurück.
    »Sie ist stabil. Dass sie sich übergeben musste, war ihre Rettung. Das, und dass du aufgekreuzt bist, Edie. Sie wird schon wieder, aber es wird wohl eine Weile dauern.«
    Er zögert. Anscheinend ist da noch was, aber er will es uns nicht sagen.
    »Bitte«, sage ich. »Egal was – wir sollten es wissen.«
    Zuerst schüttelt er den Kopf, aber vor Edies und meiner vereinten Entschlossenheit muss er kapitulieren.
    »Sie sagen, in einem Fall wie ihrem ist davon auszugehen, dass sie es wieder versucht. Wir müssen sie im Auge behalten.«
    »Oh!«
    Edie schnappt nach Luft. Ich fürchte schon, dass sie wieder zu weinen anfängt, aber sie beißt sich auf die Lippe und wird ganz still. Ich lege den Arm um sie und helfe ihr ins Auto. Ich bin so froh, dass wir Harry dabeihaben, der sich um alles Praktische wie die Parkgebühren und den Londoner Verkehr kümmert.
    Wir bringen Edie nach Hause. Zu unserer Überraschung ist ihre ganze Familie versammelt. Im Flur nimmt Edies Mutter sie in die Arme und bricht in Tränen aus.
    »Gott sei Dank geht es dir gut, Schätzchen«, sagt sie. »Wir haben uns solche Sorgen gemacht. Ich habe jede Minute versucht zurückzurufen, nachdem ich deine Nachricht abgehört hatte. Wir sind direkt nach Hause gekommen, aber wir wussten ja nicht, wo du warst und wie wir dich finden sollten.«
    Sie sieht Harry und mich an.
    »Ich kann euch beiden nicht genug danken. Ihr müsst völlig erschöpft sein. Kommt

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