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Modemädchen Bd. 3 - Wie Sahnewolken mit Blütentaft

Modemädchen Bd. 3 - Wie Sahnewolken mit Blütentaft

Titel: Modemädchen Bd. 3 - Wie Sahnewolken mit Blütentaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophia Bennett
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Moment, mich mit neuen Informationen zu versorgen. Ich versuche gerade mich an die Details zu erinnern, die König Lear davon überzeugten, in Frührente zu gehen (heute früh um drei wusste ich so was von Bescheid), und wünschte, ich könnte auch in Frührente gehen.
    »Wegen Gloria – mir ist klar geworden, dass ich persönlich mit Jenny reden muss«, verkündet Edie.
    »Mhm«, murmele ich. Ich versuche Aufmerksamkeit zu heucheln.
    »Nur so kann ich sie zur Vernunft bringen.«
    »Ja, stimmt.«
    »Weil es wirklich ernst ist.«
    »Oh, ja. Du hast vollkommen Recht«, sage ich, ohne darüber nachzudenken.
    »Ich habe meine Eltern überredet. Ich habe billige Flüge gefunden und fliege in den nächsten Ferien nach New York.«
    »Mhm. Ich meine, WAS?«
    »New York. In den Ferien«, wiederholt sie. »Um mit Jenny über Gloria zu reden. Und ihr zu sagen, dass sie zu Hause gebraucht wird.«
    »Mach den Mund zu, Nonie«, sagt unsere Lehrerin, die in diesem Moment um die Ecke kommt. »Ihr könnt jetzt reingehen, Mädchen. Wir sind so weit.«
    Sie ist vielleicht so weit, aber ich bin es ganz und gar nicht. Ich habe mich so gut auf die Prüfung vorbereitet, und jetzt sitze ich da und verstehe die Fragen nicht. Edie? Allein in New York? Um sich mit Jenny auszusprechen? Das kann nicht gut gehen. Edie ist eine Niete im Reisen. Und auch wenn Jenny es sich nicht anmerken lässt, weiß ich, dass sie sowieso ein schrecklich schlechtes Gewissen wegen Gloria hat. Sie braucht wirklich keine Edie, die es noch schlimmer macht.
    Sosehr ich mich bemühe mich auf die Prüfungsfragen zu konzentrieren, meine Gedanken drehen sich im Kreis. Ich muss etwas tun, um Edie aufzuhalten, oder Jenny, oder beide, bevor sie etwas sagen, das sie für immer bereuen werden. Aber wie soll das gehen, wenn ich hier festsitze und die beiden auf der anderen Seite des Atlantiks sind?
    »Du gehst nicht«, sagt Mum. »Denk nicht mal dran, Nonie. Du warst gerade erst in Chicago.«
    Harry sieht mich mitfühlend an, während er sich den Rest unseres Abendessens vom Chinesen auf den Teller schaufelt. »Aber Nonie war so fleißig«, sagt er. »Und du hättest sie in der Nacht im Krankenhaus sehen sollen. Sie war wirklich toll. Und Issy ist auch in New York, wegen der Fashion Week, und kann sich um sie kümmern.«
    »Auf keinen Fall.« Mum presst die Lippen zusammen. »Sie hat Prüfungen. Dieses Jahr ist wichtig für ihren Abschluss. Sie kann nicht einfach durch die Welt tingeln wie ein …«
    Eine Pause entsteht, während sie überlegt, was für Leute durch die Welt tingeln.
    »Wie ein Model?«, schlägt Harry vor.
    Er macht ein unschuldiges Gesicht, aber Mum wirft ihm einen finsteren Blick zu. Als sie in meinem Alter war, war sie ein erfolgreiches Model und ist von Großstadt zu Großstadt gereist. Sie kannte New York wie ihre Westentasche.
    »Es wäre auch eine kulturelle Reise«, erkläre ich, nachdem ich Harry dankbar zugelächelt habe. »Denk an all die Galerien, die ich besuchen würde. Und die Museen. Du weißt schon. Das Met. Und das, äh …«
    Ich gebe Harry unterm Tisch einen Tritt. Ich brauche seine Hilfe.
    »Das Guggenheim natürlich«, sagt er und tritt zurück. »Denk doch mal. Nonie ist achtzehn Jahre alt und war noch nie im Guggenheim Museum. Oder in der Frick.«
    »Die Frick, natürlich«, sage ich.
    »Weißt du überhaupt, was die Frick ist?«, fragt Mum.
    Mist.
    »Natürlich. Die Frick ist …«
    »… dein Lieblingsmuseum, Mum«, schaltet sich Harry ein. »Du weißt, wie sehr du die Frick Collection liebst.«
    Mum lächelt versonnen. Egal was die Frick ist, offensichtlich hat sie gute Erinnerungen daran.
    »Na ja …«
    »Und es wären nur drei Tage«, sage ich. »Und Isabelle könnte sich um mich kümmern. Nicht dass sie muss. Aber wenn ich nicht gehe, dann tut Edie etwas … etwas Edie-isches, und das endet bestimmt in einer Katastrophe. Wirklich. Bitte? «
    Ich sehe, wie Mum zögert.
    »Welche Noten hast du in deinen letzten drei Prüfungen bekommen?«, fragt sie mit ihrer strengsten Stimme.
    »Zwei Zweien und eine Drei.«
    Für Edie wäre das natürlich ein schreckliches Geständnis, aber für mich ist es eine tolle Leistung. Was Mum zu verstehen scheint.
    »Ehrlich?«
    Ich nicke. »Du kannst nachsehen.«
    Sie seufzt. Ich sehe, dass sie kurz davor ist, es sich zu überlegen.
    »Und ich zahle auch einen Teil«, sagt Harry. »Meine Gigs laufen echt gut. Ich habe das Gefühl, mein Geburtstagsgeschenk war viel zu klein, Nonie.«
    »Es war ein

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