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Modemädchen Bd. 3 - Wie Sahnewolken mit Blütentaft

Modemädchen Bd. 3 - Wie Sahnewolken mit Blütentaft

Titel: Modemädchen Bd. 3 - Wie Sahnewolken mit Blütentaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophia Bennett
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Edie bei Abercrombie & Fitch einen Sitzstreik macht, fällt mir auf, dass im Augenblick ich die Besessene von uns beiden bin. Außerdem erwartet uns Jackson Ward bald zum Abendessen, und wir müssen uns noch umziehen.
    Während ich mich in ein altes silbernes Stretchminikleid von Krähe zwänge, das hoffentlich passend für das Treffen mit einer Musical-Legende ist, frage ich mich, wie ich mich je bei Harry für das Flugticket revanchieren kann. New York ist noch größer, lauter und inspirierender, als ich es mir vorgestellt habe. In New York liegt so viel Energie in der Luft – sogar London wirkt verschlafen daneben, und das will was heißen. Nur eines macht mich ein bisschen nervös. Um hier groß rauszukommen, muss man in jeder Hinsicht fantastisch sein. Einfach nur »toll« ist nicht genug. Jackson Ward hat es geschafft, mit seinen Tonys und Oscars. Und Isabelle auch. Aber ich frage mich, ob Jenny weiß, wie viel sie von sich verlangt, wenn sie hier in der Stadt auftreten will. Und ich frage mich, was ich Krähe einbrocke, wenn ich versuche, ihr hier einen Job zu besorgen.
    Edie liest den Stadtplan, und wir nehmen die U-Bahn zu Jackson Ward, der in der 73. Straße auf der Upper East Side wohnt, nicht weit vom Central Park. Die erste Überraschung ist, dass er keine Wohnung hat, sondern ein ganzes Haus. Und zwar ein altes Haus mit einer richtigen Eingangstür, einer Treppe vorne und, wie es aussieht, jeder Menge Geschichte. Ich hatte auf einen Wolkenkratzer gehofft. So was wie den Trump Tower vielleicht. Aber es ist trotzdem cool.
    »Ich habe euch ja gesagt, dass es ein Haus ist«, sagt Jenny im Flur.
    Vermutlich hat sie das. Aber wahrscheinlich habe ich nicht zugehört. Sie redet so viel von Jackson Ward und seinem Glamourleben, dass ich meistens auf Durchzug schalte.
    Jenny führt uns durch ein großes Empfangszimmer. Mum würde sich sofort in das Haus verlieben. Überall stehen Skulpturen herum. Aus Stein, aus Bronze, aus Holz, und einige seltsame verdrehte Objekte aus einem Material, das ich nicht mal einordnen kann. Edie seufzt anerkennend. Wir sind an einem Ort voller Kultur. Sie ist zufrieden.
    »Kommt und lernt alle kennen«, sagt Jenny.
    Am anderen Ende des Wohnzimmers steht ein kleiner Mann mit Glatze und einem seidenen Hemd mit einem Cocktail in der Hand und redet mit einer auffällig großen weißhaarigen Frau und einem kleinen, hübschen Mädchen mit blassem Gesicht, Nana-Mouskouri-Brille und fast hüftlangem dunklem Haar. Sie kommen uns entgegen.
    »Wie geht es euch, Darlings? Wie fabelhaft euch endlich kennenzulernen. Dies ist Jane, meine Angetraute, und meine reizende Tochter Charlotte.«
    Jackson Ward hält seine Ansprache mit dem grauenhaftesten künstlichen britischen Akzent, den ich je gehört habe. Ich spüre, wie Edie neben mir zusammenzuckt, und lächele extrahöflich für sie mit.
    »Ignoriert ihn einfach«, sagt Charlotte mit einem freundlichen Lächeln. »So ist er bei Fremden immer. Halt die Klappe, Dad. Keine Sorge, wenn er auftaut, wird er besser. Kommt und macht es euch gemütlich.«
    Als wir an mehreren Beistelltischen mit teurem Schnickschnack vorbeikommen, fallen mir mindestens zwei Fotos ins Auge, auf denen Charlotte und ihre Mutter auf einer Yacht posieren. Wenn Granny nur hier sein könnte. Sie wäre so was von beeindruckt.
    »Also, Mädels«, sagt Jackson. »Wie war euer erster Tag in New York? Was habt ihr angestellt?«
    Edie lässt sich von den Tonys und Oscars weniger ablenken als ich und antwortet zuerst.
    »Ground Zero ist wirklich ergreifend«, sagt sie feierlich.
    Ein kurzes andächtiges Schweigen entsteht.
    »Und du, Nonie?«
    Plötzlich wünschte ich, wir hätten uns das Met und das Guggenheim schon angesehen, wie Edie vorgeschlagen hat. Das wäre genau das richtige Gesprächsthema. Stattdessen muss ich zugeben, dass ich in praktisch jedem Laden auf der Fifth Avenue war. In manchen sogar zweimal.
    Jackson Ward grinst. »Aha! Jenny hat mir alles über dich erzählt. Durch und durch eine Fashionista. Auf dein Wohl!«
    Er hebt das Glas auf mich. Ab da entspanne ich mich ein bisschen und gewöhne mich an die museale Umgebung. Das Abendessen wird von einem Dienstmädchen serviert und ist gleichzeitig supergesund und superlecker, genau das Richtige für uns nach zu vielen Pommes und Notfall-Milchshakes. Und als in winzigen Porzellantassen der Kaffee gebracht wird, setzt sich Jackson ans Klavier und singt uns mehrere Songs aus Die Prinzessinnen vor.
    Er ist unglaublich

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