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Modesty Blaise 03: Die Lady reitet der Teufel

Modesty Blaise 03: Die Lady reitet der Teufel

Titel: Modesty Blaise 03: Die Lady reitet der Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter O'Donnell
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trotz Dunkelheit klare Sicht über mehrere hundert Meter ermöglichte. Unten patroullierten zwei Gestalten, diesmal in der anderen Richtung. Sie kamen ziemlich weit von jenem Gebüsch vorbei, und Willie beobachtete sie, bis sie hinter der Böschung, die zum Einschnitt und der Bucht hinabführte, verschwunden waren.
    Solange diese Schweine den Fallschirm nicht finden … dachte Willie Garvin voll Hoffnung.

20
    Den Rücken zur Wand stand Modesty Blaise in dem dürftig erleuchteten Flur. Mit der Linken umklammerte sie den Kongo, um die Rechte zum Ziehen des Colts frei zu haben. Kein Laut war zu hören bis auf das Knacken des Holzes in der feuchten Nachtluft.
    Modesty schlich weiter, an Seffs Schlafzimmer vorbei. Das Knacken und Ächzen erinnerte sie an Seff. Sie war entschlossen, ihn umzubringen. Vielleicht wäre Willies Methode die beste gewesen … «Spreng die Tür mit Plastiksprengstoff auf, und dann laß eine Handgranate in den Ehebetten explodieren.»
    Aber Steve Collier hatte die Giftkapsel in sich, und auch Bowker verfügte über einen Sender, mit dem er sie auslösen konnte. Und da war noch Luzifer, der in seinem Wahn gefangen war und doch niemandem etwas getan hatte. Und es gab noch drei Dutzend Moros, die nur darauf warteten, jemanden umzubringen. Nein, ehe das Morden losging, wollte Modesty erst Collier und Luzifer in Sicherheit wissen.
    Die Hand am Colt, spähte sie vorsichtig um die Ecke des Korridors, der zu Colliers Zimmer führte. Vor der Türschwelle schlief ein Moro auf einer schmalen Matte. Modesty schlich auf ihn zu, ließ sich auf ein Knie nieder und hielt den Kongo schlagbereit, für den Fall, daß der Schläfer wach würde. Mit der anderen Hand griff sie in die Brusttasche und holte ein Plastikröhrchen mit chloroformgetränkten Nasenpfropfen hervor. Sie zog einen heraus und hielt ihn dem Moro unter die Nase. Innerhalb einer Minute wurde der Atem des Mannes schwerer. Modesty hielt ihm die Pfropfen noch näher an die Nase und steckte ihn schließlich in das eine Nasenloch.
    Noch immer regte sich der Schläfer nicht. Erleichtert ließ sie den Kongo sinken. Sie stieg über den Moro hinweg und schob die beiden Riegel zurück. Dann öffnete sie langsam die Tür. Vom Flur her lief ein Lichtstreifen über den Fußboden direkt auf das Bett des schlafenden Collier zu. Er war mit einem Leintuch zugedeckt. Sein Oberkörper war nackt.
    Nachdem Modesty sich überzeugt hatte, daß ihr nichts im Wege lag, machte sie die Tür leise zu. Nun herrschte völlige Finsternis, bis auf das schmale, vom Sternenlicht erhellte Rechteck des Fensters. Modesty zog eine Stablampe aus der Tasche, trat zum Bett und kniete nieder. Dann tastete sie nach Colliers Ohrläppchen und kniff es zart.
    «Ich bin es, Steve», flüsterte sie. «Mach keinen Lärm. Ich bin es …»
    Sie griff fester zu, immer noch auf ihn einflüsternd, und spürte, wie er zusammenzuckte und plötzlich erstarrte. «… bleib ruhig, Steve», sagte sie. «Ich bin es, Darling, Modesty.» Sie beleuchtete ihr Gesicht kurz mit der Taschenlampe und richtete dann den Strahl zu Boden, da die Fensterladen offenstanden. Dann faßte sie Collier beruhigend an der Schulter. Jetzt erst spürte sie, wie seine Muskelspannung langsam nachließ.
    Nach einem tiefen Aufatmen flüsterte er: «Ich hab mich schon einen Hornochsen genannt, weil ich die Hoffnung nicht aufgeben wollte …»
    «Nein. Du hast recht gehabt. Ich hab es dir doch vor meinem Verschwinden gesagt, aber ich konnte dir nichts versprechen, weil ich nicht wußte, ob du dich gut genug vor Seff verstellen kannst. Du bist nämlich kein besonders guter Schauspieler, Darling.»
    «Ich bin nicht schlechter als andere Metallurgen.»
    Sie lächelte. «Wir wollen jetzt nicht streiten. Dreh dich herum, Steve, ich möchte dich von dieser verdammten Kapsel befreien.»
    Er zuckte zusammen, bemühte sich dann aber, ruhig zu bleiben, und drehte sich herum. Modesty legte die Stablampe zur Seite und zog unter ihrem Hemd ein breites, elastisches Stirnband hervor, in dessen Mitte eine kleine Lampe angebracht war. Sie legte es an und schaltete die Lampe ein. Der schmale Lichtkegel fiel auf Colliers Rücken.
    Jetzt zog Modesty die flache Kassette aus ihrer Schenkeltasche, legte sie geöffnet auf das Bett und entnahm ihr ein Paar hauchdünne Gummihandschuhe, die sie sehr vorsichtig über die Hände streifte.
    «Ich geb dir jetzt eine leichte Novocain-Injektion», flüsterte sie und stach mit der kleinen Injektionsspritze in die

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